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Samuels American Dream

Einen Football-Spieler mit Banater Wurzeln gibt es nicht allzu häufig. Helene Eichinger, Vorsitzende der HOG Jahrmarkt, hat uns diesen Beitrag über ihren Enkel Samuel Ehret geschickt, der es im American Football ganz schön weit gebracht hat. Mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen wir den Text über seine Erfolge aus ECHO Medien Breisach.

194 Zentimeter groß, 108 Kilogramm schwer. Hinter diesen Maßen verbergen sich Körpergröße und Gewicht von Samuel Ehret, 18 Jahre alt. Und natürlich seine Ambitionen, in die Welt des American Football zu starten. 2022 hatte er uns erzählt, er wolle mit Unterstützung seiner Eltern den Weg eines professionell spielenden Footballers in den USA gehen. Er war in dieser Zeit Schüler am Martin-Schongauer-Gymnasium in Breisach. Und er wollte Football-Profi in den USA werden. Er hatte sich akribisch kundig gemacht, was es mit American Football auf sich hat und ihm war rasch klar: Allein vom Körperbau her ist einer wie er eine Idealfigur in diesem schnellen Sport, wo es rau zugeht, wo in vier Viertelstunden ein Spiel läuft, das in den Vereinigten Staaten zigmillionen Menschen in seinen Bann zieht. Längst schalten ja Sportbegeisterte in Deutschland auf „American Football“ um, wenn es um den Super Bowl, die höchste Auszeichnung der NFL (National Football League) geht. Die umsatzstärkste Sportliga der Welt. Eine Welt, in der Samuel Ehret mitmischen will und wird.

Längst ist aus seinem Wunschtraum Realität geworden, der junge Mann vom Kaiserstuhl hat bereits in diesem Jahr den nächsten Schritt in Richtung NFL geschafft. Es ist kein Spaziergang, den Samuel Ehret in den nächsten Jahren geht. Der Junge aus der südbadischen Provinz ist im Visier der Scouts der großen College-Mannschaften. Die werfen ihren prüfenden Blick auf all jene, die in den Riesenstadien für Furore sorgen. Samuel hat im Sommer 2022 mit dem Start in eine berufliche Zukunft namens „Football“ angefangen. Hochmotiviert hat er an einer Highschool nicht nur „normalen“ Unterricht besucht, sondern auch in der High-School-Mannschaft Football gespielt. Das nächste Ziel immer vor Augen: als Outside Linebacker vorankommen und dann in einer College-Mannschaft starten. Das amerikanische Footballsystem ist ja zunächst einmal verwirrend. Universitäten und Colleges sind die eigentlichen Macher des American Football. Jedes College hat seine Teams, mit komfortablen Bedingungen. Stadien stehen zur Verfügung, ein professionelles Management besorgt die Vermarktung. Die College-Mannschaften haben viele Sponsoren, Football ist in den Staaten mindestens so populär wie der Fußball in Europa. Die Namen der Spieler Allgemeingut. In diesem faszinierenden, manchmal vielleicht verstörenden Umfeld, hat Samuel Ehret jetzt Fuß gefasst.

Er gehört jetzt zum College Team der Ohio University, studiert dort Betriebswirtschaft und vor allem: Er ist Footballer. 18 Angebote von renommierten Colleges hat Samuel Ehret erhalten, durchaus eine kleine Sensation für einen Newcomer. Das Studium beginnt im Januar. Aber schon jetzt geht’s zur Sache. Ein strenger Tagesablauf sorgt dafür, dass die Spieler jeden Abend todmüde ins Bett sinken. Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker, danach Konditionstraining, Krafttraining. Die jungen Männer sind die Besten der Besten. Sie haben wie Samuel ein Ziel: Im College-Football weiter an der Spitze zu spielen, in den nächsten drei, vier Jahren den Sprung in die National Football League zu schaffen. Der Sprung in die NFL ist sozusagen der Ritterschlag für die Footballer, für eine hochbezahlte Karriere. Die darf ja nicht so lange hinausgeschoben werden. Football ist ein kräftezehrender Job. Samuel Ehret, der jetzt 18-Jährige, sieht „so um die 30“ die Notwendigkeit für viele, aus dem aktiven Job auszusteigen. Trainer könnte man werden, Manager oder Scout, die Football-Welt kennt viele Jobs.

Überhaupt hält er viel von Familie. Die haben ihn ja auch super unterstützt auf seinem bisherigen Weg und Eltern und Schwester kommen ganz selbstverständlich in Samuels Football-Reich. Ob Samuel Ehret mal wieder in Deutschland leben wird, dort seinen Lebensmittelpunkt haben? Er weiß es nicht, wie soll er auch wissen, wohin ihn sein Leben noch führt? Erstmal ist ja die NFL wichtig. Und Breisach, seine Familie, seine Freunde natürlich. Es werden spannende Zeiten.