Der offiziellen Gründung des Kulturwerks Banater Schwaben e. V. am 6. November 2020 konnte nach notariellen und bürokratischen Verzögerungen einige Monate später die nötige Registrierung und damit der Startschuss für die Fördertätigkeit folgen. Seitdem sind nunmehr die Förderjahre 2021, 2022 und 2023 verstrichen, in denen das Kulturwerk Banater Schwaben mit großzügiger Unterstützung des Freistaats Bayern seiner Aufgabe nachgehen konnte: Der Förderung der Pflege, Dokumentation, Vermittlung und Fortentwicklung von Geschichte, Kultur und Brauchtum der Banater Schwaben gemäß § 96 BVFG und ihrer Einbindung in die gesamtdeutsche Kultur in Bayern. Zu diesem Zeitpunkt ist es uns ein Anliegen, kurz Bilanz zu ziehen und einen Blick nach vorne zu werfen.
Die Jahre 2021 und 2022 standen im Schatten der Auswirkungen, die die mit Blick auf das Corona-Virus beschlossenen politischen Maßnahmen auf das gesellschaftliche Leben hatten. Die massiven Einschränkungen im Veranstaltungswesen erschwerten den Start in dem Maße, dass sich das Kulturwerk glücklich schätzte, dass 2021 überhaupt Anträge gestellt wurden. Im Folgejahr 2022 entspannte sich die Lage langsam, die Planungsmöglichkeiten verbesserten sich und am Ende war es möglich, die zur Verfügung gestandenen Gelder vollständig in Förderungsprojekte investiert zu haben.
Das vergangene Jahr 2023 markierte einen neuen Abschnitt in der Fördertätigkeit des Kulturwerks. Die inzwischen bedenkenlos mögliche Projektplanung führte zu einer Zunahme an Anträgen. Hinzu kam der außergewöhnliche Umstand, dass Temeswar als Kulturhauptstadt Europas leuchtete und das Kulturwerk sich in vielfältiger Hinsicht an der Förderung der damit verbundenen Aktivitäten beteiligte. Der Andrang war so groß, dass die beantragte Summe die Höhe der zur Verfügung stehenden Gelder erstmals übertraf und es gezwungenermaßen zu manchen Kürzungen in den genehmigten Beträgen kam. Es war ein eindeutiges Zeichen: Die Fördertätigkeit nimmt an Fahrt auf.
Und das tut sie auch 2024. In den Vorplanungen und Anträgen, die für das ganze Jahr zum 31.12.2023 abzugeben waren, lag die beantragte Summe sogar um rund ein Drittel höher als das für das Jahr vorhandene Geld. Daher gilt es nun allgemein kürzer zu treten. Werden die Projekte selbstverständlich nicht schlicht über einen Kamm geschoren, sondern individuell betrachtet und eingestuft, so steht doch fest, dass Kürzungen in einer gewissen Höhe letztlich überall von Nöten sind. Darunter ist keineswegs schlechter Wille seitens des Kulturwerks zu verstehen, sondern vielmehr die erfreuliche Tatsache zu sehen, dass das kulturelle Leben der Banater Schwaben in Bayern floriert und das Kulturwerk versucht, eine große und vielseitige Breite an Projekten zu fördern und dabei möglichst allen Anliegen gerecht zu werden. Mit Dank an den Freistaat dürfen wir uns nun auf eine rege kulturelle Tätigkeit 2024 und mit Sicherheit auch in den kommenden Jahren freuen.