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Im Koalitionsvertrag festgeschrieben: Bayern würdigt Wirken der Vertriebenen

Der Landesvorsitzende Harald Schlapansky bei seinem Antrittsbesuch bei Dr. Petra Loibl MdL, die neue Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Ministerpräsident Dr. Markus Söder ernannte Dr. Petra Loibl, MdL, zur neuen Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Die Koalition aus CSU und Freien Wähler in Bayern bekennt sich zur Verantwortung Bayerns für die Opfer von Flucht und Vertreibung und würdigt die Arbeit der landsmannschaftlichen Verbände. In dem 85 Seiten starken Koalitionsvertrag ist hierzu einiges festgeschrieben. So wollen die Koalitionäre das Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung weiterhin aufrechterhalten. Weiter heißt es: „Das Schicksal unserer Heimatvertriebenen dürfen wir niemals vergessen und es muss uns stets Mahnung sein. Das Sudetendeutsche Museum und das Haus der Heimat sind dafür Leuchtturmprojekte der bayerischen Kulturlandschaft und lebendige Orte des Dialogs. Die Spätaussiedler- und Vertriebenenverbände sind zudem Botschafter für Frieden und Miteinander. Wir unterstützen die Deutschen aus Russland durch die Errichtung eines Kulturzentrums für die Deutschen aus Russland in Nürnberg.“ 
Die Errichtung eines Kulturzentrums für die Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen war bereits im Koalitionsvertrag 2018 vereinbart worden. In der Umsetzung der damaligen Koalitionsvereinbarung erfolgte die Gründung zweier Kulturwerke der beiden Landsmannschaften mit einem Kulturreferenten, einer Assistenz und der entsprechenden finanziellen Ausstattung zur Förderung der Kulturarbeit in Bayern und in den jeweiligen Heimatgebieten. 
Für die Banater Schwaben von Belang ist sicher auch das Kapitel Heimat im Koalitionsvertrag. CSU und Freie Wähler verpflichten sich dazu, die Unterstützung für Menschen und Initiativen auszubauen, die „aktiv Heimat und Zusammenhalt leben und gestalten“. Konkret werden dabei auch die Verbände, Museen und Kultureinrichtungen der Vertriebenen genannt: „Wir wollen die regionalen Besonderheiten und die Einmaligkeit Bayerns erhalten. Hierzu gehört der Erhalt des materiellen und immateriellen Kulturerbes und der bayerischen Dialektvielfalt. Deshalb werden wir die Unterstützung der vielen Heimat-, Trachten-, Schützen- und Musikvereine einschließlich der Verbände, Museen und Kultureinrichtungen der Heimatvertriebenen fortsetzen und ausbauen. Dazu werden wir auch die Zusammenarbeit von Schulen und Kindergärten mit Brauchtumsvereinen gezielt unterstützen und ausweiten.“ Hier bieten sich neue Chancen für die Verbände unserer Landsmannschaft aber auch für Lehrer und Erzieherinnen aus unseren Reihen, um Geschichte, Brauchtum und Kultur der Banater Schwaben zu vermitteln. 
Neue Aussiedlerbeauftragte
Nachdem die bisherige Aussiedlerbeauftragte Sylvia Stierstorfer nicht mehr für den Bayerischen Landtag kandidiert hatte, ernannte Ministerpräsident Dr. Markus Söder am 8. November die CSU-Landtagsabgeordnete Dr. Petra Loibl zur neuen Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Den Kontakt zu unserer Landsmannschaft und zum Kulturwerk hat sie bereits aufgenommen. In der Banater Post vom 5. Oktober wurden Mitglieder unserer Landsmannschaft vorgestellt, die als Kandidaten der CSU für den Bayerischen Landtag kandidierten. Landtagsabgeordneter Andreas Lorenz hatte in München als Stimmkreiskandidat und auf der Liste der CSU Oberbayern kandidiert. Während er in München-Giesing in einem schwierigen Stimmkreis der Grünen-Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel mit einem Abstand von 6,7 Prozentpunkten unterlegen ist, steht er als Listenkandidat als erster Nachrücker fest und kann sich erfahrungsgemäß in dieser Legislaturperiode noch Hoffnungen auf einen Sitz im Landtag machen. In Nürnberg hatte die CSU-Stadträtin Helmine Buchsbaum nur als Listenkandidatin kandidiert und ist aufgrund vieler Listenstimmen für sie gleich sieben Plätze nach vorn gerückt. Das reichte nicht für einen Sitz im Landtag, aber es brachte ihrer Partei einen Stimmenzuwachs und bei den Wahlanalysten wohl ein Ausrufezeichen hinter ihrem Namen. 
Ein Mitglied unserer Landsmannschaft fehlt in dieser Aufstellung noch, es ist der alte und neue Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Im Stimmkreis Nürnberg-Ost konnte Söder sich im Vergleich zu 2018 nochmals steigern. Er errang 41,5 Prozent der Erststimmen und 39,2 Prozent der Gesamtstimmen. Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber gratulierte dem Bayerischen Ministerpräsidenten zur Wahl. Zugleich begrüßte er es, dass im Koalitionsvertrag auch der Beitrag der Heimatvertriebenen, Aus- und Spätaussiedler festgehalten und das Wirken der Vereine zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft gewürdigt wurde. „Es liegt an uns, dies alles mit Leben zu erfüllen und das werden wir auch tun“, schloss der Bundesvorsitzende.