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Grab von Hermann Klee bleibt erhalten

Foto: Archiv Wanda Klee

Auf Antrag von Ernst Meinhardt, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin und Neue Bundesländer unserer Landsmannschaft, wurde das Grab von Hermann Klee auf dem Temeswarer Josefstädter Friedhof auf die Liste der „auf ewig“ erhaltenswerten Gräber gesetzt. Damit wird der Komponist, Dirigent und Chormeister Hermann Klee posthum in seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung als „markante Temeswarer Persönlichkeit“ gewürdigt.
Der am 8. September 1883 in Rendsburg bei Hamburg geborene Hermann Klee wirkte seit seinem 26. Lebensjahr in Siebenbürgen und im Banat. Ab 1909 leitete er in Bistritz einen siebenbürgisch-sächsischen und einen rumänischen Chor. 1919 war er Mitbegründer der Klausenburger Rumänischen Staatsoper, 1946 Mitbegründer der Rumänischen Staatsoper in Temeswar. An beiden Opernhäusern arbeitete er als Chormeister und Dirigent. Seine besondere Liebe galt der rumänischen Folklore. Klee schrieb zwei Opern, Ballettmusik, Orchestersuiten und Lieder. Er vertonte Gedichte bedeutender deutscher und rumänischer Dichter, darunter Joseph von Eichendorff, Eduard Mörike und Hermann Hesse oder Mihai Eminescu, Lucian Blaga und Ion Ursu Soricu. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt er hohe Auszeichnungen. Trotzdem ist sein Werk nach seinem Tod am 22. August 1970 in Temeswar in Vergessenheit geraten. Seine Frau, die Sängerin Rosel Klee, schenkte fast den gesamten Nachlass ihres Mannes dem Temeswarer „Banater Museum“, bevor sie 1982 nach Deutschland ausreiste.. 
Wieder entdeckt wurde Hermann Klee von Dr. Franz Metz, als er über das Temeswarer Musikleben forschte. Er führte und führt Werke von Hermann Klee immer wieder in Deutschland und Rumänien auf, veröffentlichte seine Werke und widmete dem Komponisten 2019 eine reich illustrierte Biografie. („Hermann Klee – Von Hamburg bis Temeswar – Ein Musikerleben in Dokumenten und Bildern“).
Wanda Klee, die in Berlin lebende 85-jährige Tochter des Komponisten, übergab Ernst Meinhardt vor einiger Zeit sechs Tonbänder mit Werken ihres Vaters, die dieser selbst in den 1960er Jahren aufgezeichnet hatte. Aus Anlass seines 140. Geburtstags im Jahr der Kulturhauptstadt Temeswar 2023 ließ der Bundesvorstand unserer Landsmannschaft die Tonbänder für das Archiv in unserem Kultur- und Dokumentationszentrum in Ulm digitalisieren. (Bericht in der BP vom 20.5.2023). Aus diesem Anlass wurde der Antrag an das Bürgermeisteramt gestellt, das Grab zum Ehrengrab zu erklären. Die positive Antwort kam umgehend.