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Das Osterlicht leuchte auf in unserem Leben

Die Auferstehung Christi gehört zu den bekanntesten und eindringlichsten Darstellungen des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald (1512-1516). Foto: Archiv BP

Liebe Banater Landsleute!

Im 20. Kapitel, Vers 8 des Johannesevangeliums lesen wir die lapidare und doch so radikale Aussage des Apostels und Evangelisten Johannes über sich selbst: „Er sah und er glaubte“. Er war zum Grab Jesu geeilt, um sich von der gerade viral gegangenen Botschaft zu überzeugen: „Er ist auferstanden!“

Jetzt, gerade zu Ostern, betrifft uns das auch selber. Im Angesicht dieses weltumstürzenden Ereignisses wird auch uns eine Frage gestellt, die unser ganzes Leben verändern kann, je nachdem wie wir sie beantworten. Auch uns fragt Jesus: Glaubst du?

Ich erlaube mir also, geneigter Leser, dich ungeschminkt zu fragen: Glaubst du, dass Jesus in diesem Moment, wo du diese Zeilen liest, ganz persönlich auf dich schaut? Glaubst du, dass der himmlische Vater dir voll Liebe und Zuneigung nahe ist? Glaubst du, dass der Heilige Geist eine Absicht hat mit deinem Leben, dass Er eine ewige Bestimmung für dich hat? Glaubst du, dass der Dreifaltige Gott will, dass du einmal wiedervereint bist mit allen, die du gekannt und geliebt hast in Seiner himmlischen Herrlichkeit? Ja, nein oder vielleicht?

Heute möchte Gott deinen Glauben an diese tiefen Wahrheiten erneuern. Dass du zu einer größeren Gemeinschaft gehörst als der, die deine Familie dir bieten kann. Dass du eine Würde hast, die größer und erhabener ist als jene, die dir deine Titel und Mittel geben. Dass du ein Königskind bist, weil du zu Christus gehörst, auf dessen Namen du getauft wurdest. Dass ER, der unsichtbare Auferstandene, mit dir geht auf deinem Lebensweg und du deshalb nie allein bist. Glaubst du das? Ja, nein oder vielleicht?

Warum nur tun sich heutzutage viele so schwer mit dem Glauben und besonders mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu von den Toten? Warum zweifeln ausgerechnet Christenmenschen an der historischen Glaubwürdigkeit, beziehungsweise sind klammheimlich zu praktischen Atheisten geworden? Dabei stehen wir gerade bei den Osterberichten der Bibel auf dem Boden der Tatsachen. Sie sind wahrer und glaubwürdiger als vieles, was uns heute als Lug und Trug angeblicher Wissenschaftlichkeit verkauft wird. Klar, der Zweifler gilt landläufig immer als klug. Der Gläubige scheint immer der Dumme zu sein. Doch warum sind Christen oft so feige, in die intellektuelle Offensive zu gehen?! Wer die Bibel liest, steht auf dem Boden der Tatsachen. In ihr geht es um Fakten. Wer die Bibel mit wachem Verstand liest, hat immer die besseren Argumente und braucht sich von nichts blenden zu lassen. Der christliche Glaube basiert nämlich nicht auf Märchen und Legenden. Jesus erzählt keine Geschichten, Er schreibt Geschichte, wie Peter Hahne es treffend formuliert hat. Und das vor allem am Ostermorgen, drei Tage nach seinem grausamen Kreuzestod. Nein, Er ist nicht auferstanden in der Fantasie Seiner Jünger, in den Legenden der Urgemeinde oder wie all die schwachsinnigen Meinungen so lauten. Ich brauche, wenn ich wirklich glaube, meinen Verstand nicht an der Garderobe abzugeben wie den Mantel vor einem Konzert. Ich kann froh und mutig bekennen: 

Ich weiß, woran ich glaube, 
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube 
wie Sand und Staub verweht;
Ich weiß, was ewig bleibet, 
wo alles wankt und fällt, 
wo Wahn die Weisen treibet, 
und Trug die Klugen prellt.

(Ernst Moritz Arndt: Der Fels des Heils)

Die Auferstehung Jesu Christi ist Realität. Weil das Grab wirklich leer ist, dürfen auch wir voll österlicher Hoffnung und Glauben sein.

Ostern, liebe Landsleute, ist der ultimative, der wirklich vom Ende her gedachte Sieg Jesu über die Sünde, auch meine Sünden. Ostern ist der große Ausweg des Menschen aus seiner Gefangenschaft des Unglaubens, aus der Sackgasse, die 'Tod' heißt. Der Lebensweg Richtung 'Ende', den wir jetzt noch zu gehen haben, oft genug voller Mühsal und Beschwer, geht weiter Richtung Voll-Endung. Ostern darf sich und wird sich auch heuer wieder einmal wie Karsamstag anfühlen. Und doch: Jesus hat den Tod, den Teufel und die Sünde besiegt. Er ist auferstanden. Er ist auch dann auferstanden, wenn eventuell so manchem von uns das HALLELUJA nicht über die Lippen kommen will, und das nicht nur wegen Krieg und Corona und Maskenpflicht, sondern weil uns der Glaube der Väter unmerklich abhandengekommen ist und wir eher glauben, uns selbst retten zu können, als dass da ein liebender Erlöser auf uns wartet.

So wünsche ich uns allen, dass uns das heilige Osterlicht der Auferstehung neu aufleuchtet in unserem Leben und wir mit Martha sprechen lernen: „Ja, Herr, ich glaube, dass Du der Messias bist, der Sohn des lebendigen Gottes!“

In diesem Sinne ihnen allen glaubensvolle und frohe Ostern!