zur Druckansicht

Älteste Banater Orgel renoviert

Die historisch wertvolle, von Franz Anton Wälter 1793 erbaute Orgel in der katholischen Kirche von Fibisch wurde kürzlich renoviert. Foto: Enikő Sipos

Fibisch liegt auf halbem Weg zwischen Temeswar und Lippa. Ethnisch und konfessionell ist es eine gemischte Gemeinde, die aus einer rumänisch-othodoxen und einer ungarischen und deutschen römisch-katholischen Gemeinschaft besteht. In der römisch-katholischen Kirche von Fibisch, die 1901 zu Mariä Geburt geweiht wurde, steht die älteste Kirchenorgel in der Diözese Temeswar. Sie stammt aus dem Jahr 1793 und kommt aus der Werkstatt des Temeswarer Orgelbauers Franz Anton Wälter.

Der Organist und Orgelrestaurator Andrei Sas reparierte die Orgel von Fibisch, zusammen mit dem Restaurator Otto Bertoto, die Arbeiten dauerten etwa zwei Monate. Angesichts  ihres Alters erforderte die Orgel den Austausch der wurmstichigen Holzteile, während die Lederteile und Blasebälge ersetzt bzw. gereinigt werden mussten. Der Orgelkasten hat seine ursprüngliche grüne Farbe wieder erhalten. Die Luftzufuhr erfolgt über manuell betriebene Blasebälge.

Die restaurierte Fibischer Orgel wurde am 22. September in einem feierlichen Hochamt gesegnet, das vom bischöflichen Generalvikar, Monsignore Johann Dirschl, zelebriert wurde, assistiert von Árpád Király, Domherr und Maroscher Erzdiakon, Andreas Reinholz, Domkapitular und Pfarrer von Maria Radna, sowie den Pfarrern Csaba Miklós von Mailat, Attila Andó von Lippa und Daniel Lunic, Pfarrverweser der Pfarrei Neudorf, der die Filiale Fibisch angehört.

In seiner rumänischen Predigt betonte Generalvikar Johann Dirschl die Bedeutung der Musik für die liturgischen Feiern und die Rolle der Kirchenfürsten, die zur Entwicklung der Kirchenmusik beigetragen haben, so der heilige Papst Gregor der Große, der den gregorianischen Gesang begründete oder Papst Pius XII., der Autor der „Enciclica Musicae Sacrae“.

Am feierlichen Hochamt nahm auch Familie Mädler aus Deutschland teil, welche die Restaurierung der wertvollen Fibischer Orgel zur Gänze finanziert hat. Andreas Mädler teilte mit, dass die benötigten 2500 Euro aus privaten Spenden und einem Orgelkonzert stammen, das im Dezember 2012 in Deutschland stattgefunden hat. Im Rahmen des Projektes „Rumänienhilfe“ des Dekanats Inntal besucht Familie Mädler mehrmals jährlich Lippa und überbringt Spenden oder begleitet Jugendliche, die in der Diözese Temeswar Freiwilligenhilfe leisten möchten. Am Schluss des Hochamtes gab Andreas Mädler selbst ein kleines Konzert auf der restaurierten Orgel.