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Glück- und Segenswünsche von Papst Franziskus an emeritierten Bischof Martin Roos

Altbischof Martin Roos inmitten seiner Amtsbrüder aus den Diözesen Temeswar, Szeged-Csanád, Großbetschkerek und Großwardein, die mit ihm sein goldenes Priesterjubiläum feierten. Foto: Diözese Temeswar

Schreiben von Papst Franziskus an den emeritierten Temeswarer Bischof Martin Roos

Vor 50 Jahren, am 3. Juli 1971, wurde Seine Exzellenz Martin Roos, Bischof emeritus von Temeswar, im Dom zu Rottenburg am Neckar durch den damaligen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Carl Joseph Leiprecht zum Priester geweiht. Der am 17. Oktober 1942 in Knees geborene Geistliche blieb seiner Heimat, auch während seines priesterlichen Dienstes in Deutschland, immer stark verbunden, was ihn bewog, 1990, nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur in Rumänien, in die Diözese Temeswar zurückzukehren.  Der damalige Temeswarer Bischof Sebastian Kräuter ernannte Pfarrer Roos, seit 1991 Päpstlicher Ehrenkaplan (Monsignore), zum Kanzleidirektor. Am 29. August 1999, am Tag des heiligen Augustinus, wurde er zum Oberhirten der Diözese Temeswar durch den damaligen Apostolischen Nuntius Dr. Jean-Claude Périsset, Titularerzbischof von Iustiniana Prima, konsekriert. Mitkonsekratoren waren Dr. Endre Gyulay, Bischof von Szeged-Csanád, und Johannes Kreidler, Weihbischof von Rottenburg-Stuttgart. Die Theologische Fakultät Fulda verlieh Martin Roos 2011 den Titel eines Ehrendoktors. Papst Franziskus nahm am 16. Mai 2018 seinen altersbedingten Rücktritt an. 

Im Laufe seiner bischöflichen Pastoration weihte Bischof Martin Roos 32 Priester, konsekrierte zwei Bischöfe und weihte mehrere Kapellen und Kirchen. Unter seiner Koordination wurde der Wallfahrtskomplex Maria-Radna (Basilika und Kloster) vollständig saniert und die Restaurierung der Domkirche zum Heiligen Georg, der römisch-katholischen Kathedrale in Temeswar, in Angriff genommen. Bischof Roos ist Autor einer ganzen Reihe von Werken zur Geschichte der alten Diözese Tschanad und der Nachfolgediözese Temeswar, über Maria Radna, die Domkirche, das Leben des Heiligen Gerhard wie auch zur allgemeinen Geschichte des Banats.

Anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums feierte Martin Roos, emeritierter Bischof von Temeswar, am 3. Juli 2021 eine Dankesmesse in der Kapelle des Bischöflichen Ordinariats, an der als Konzelebranten auch Josef Csaba Pál, Bischof von Temeswar, Monsignore Johann Dirschl, Domherr und Generalvikar, Pfarrer Nikola Lauš, Domherr und Kanzleidirektor, Pfarrer László Bakó, bischöflicher Sekretär, und Kaplan Gábor Benedek Márton teilnahmen. Das Bistum Szeged-Csanád war vertreten durch Endre Gyulay, Bischof emeritus, und Monsignore Lajos Kondé, bischöflicher Vikar. Seitens des Bistums Großbetschkerek/ Zrenjanin nahmen Diözesanbischof László Német SVD, Pfarrer Róbert Pastyik und Zoltán Sándor, ständiger Diakon, an der Dankesmesse teil. Aus Großwardein waren Bischof László Böcskei und Generalvikar Monsignore József Fodor gekommen.

Zu seinem goldenen Priesterjubiläum erreichten Altbischof Martin Roos zahlreiche Glück- und Segenswünsche, unter anderem von Papst Franziskus. Im Schreiben des Heiligen Vaters, datiert zu Rom, im Lateran, am 21. Juni 2021, heißt es: „Unseren ehrwürdigen Bruder Martin Roos, Bischof emeritus von Temeswar, der glücklich das fünfzigste goldene Jubiläum seiner Priesterweihe feiert, begleiten unsere Gebete und Worte des Lobes für seine eifrige Sorge im priesterlichen Dienst, seinen Fleiß als Bischof in der Arbeit für das geistliche Wohl der ihm anvertrauten Diözese und seine Treue zum Lehramt der Kirche. Während wir auf die Fürsprache der Unbefleckten Jungfrau Maria und des heiligen Martin ihm und den ihm Nahestehenden liebevoll unseren Segen erteilen, bitten wir um gegenseitiges Gebet, damit wir das Amt des Nachfolgers des heiligen Apostels Petrus weise erfüllen können.“

Auch die Landsmannschaft der Banater Schwaben gratulierte ihrem Heimatbischof herzlich zu diesem Jubiläum und wünschte ihm Gottes reichen Segen. „Bischof Martin Roos hat in einer schwierigen Zeit des Umbruchs die Leitung der Diözese übernommen.  Der Exodus unserer Landsleute und die Verwerfungen der kommunistischen Diktatur hatten Spuren hinterlassen. Trotzdem hat er es geschafft, kirchliche Strukturen auf allen Ebenen zu erneuern und anzupassen, so dass künftige Generationen darauf bauen können. Darüber hinaus hat er mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Werk die Entstehung und Entwicklung kirchlichen Lebens in unserer Heimat eindrucksvoll belegt und für Klerus und Öffentlichkeit eine Dokumentationsgrundlage geschaffen, die ihresgleichen sucht“, schrieb der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber. In Anbetracht seiner großen Verdienste hat der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben in seiner Sitzung vom 1. Juli beschlossen, Bischof Martin Roos mit der Prinz-Eugen-Nadel, der höchsten Auszeichnung unserer Landsmannschaft, zu ehren.

Mehr über Bischof Martin Roos, über seinen Lebensweg und sein Wirken in Deutschland und im Banat konnten die Leser der „Banater Post“ aus einem Interview mit ihm erfahren, das in der Ausgabe vom 15. Juni erschienen ist.