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Infrastruktur in Baden-Württemberg vorangebracht

Bei der Verabschiedung im Regierungspräsidium Tübingen: Regierungspräsident Klaus Tappeser und Abteilungspräsident Josef Bild (von links) © Regierungspräsidium Tübingen

Josef Bild war ab 2008 Abteilungspräsident beim Regierungspräsidium Tübingen.

Dipl.-Bauingenieur Josef Bild, Abteilungspräsident am Regierungspräsidium Tübingen, ist nach 35 Jahren in der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg vom Tübinger Regierungspräsidenten Klaus Tappeser im Dezember 2020 in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit Josef Bild verliere nicht nur das Regierungspräsidium Tübingen einen geschätzten Mitarbeiter, sondern die gesamte Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg, sagte Tappeser in seiner Dankesrede.

„Mit Fachwissen, Fleiß und Engagement schafften Sie es bis auf den Posten des Abteilungspräsidenten der Abteilung 4 – Straßenbau und Verkehr. Dieses Amt haben Sie zwölf Jahre ausgeübt und die Abteilung 4 in dieser Zeit maßgeblich geprägt“, so der Regierungspräsident. Dabei sei sein Job nicht immer leicht gewesen, zumal es bei jedem Straßenbauprojekt Gegenwind von verschiedenen Seiten gebe – von Bürgern, der Politik oder von Verbänden. Es komme oft zu kontroversen Diskussionen oder verhärteten Fronten. In solchen Situationen ruhig und sachlich zu bleiben, sei nicht immer leicht. „Dies ist Ihnen aber gelungen, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann“, betonte Tappeser. Er sei stets beeindruckt gewesen, wie Josef Bild diese Situationen „mit Souveränität und Gelassenheit gemeistert“ habe. Dabei habe man auch gemerkt, dass er ein Teamplayer sei, „der sich vor seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stellt, sie fördert und sich für sie einsetzt“. Der Regierungspräsident dankte Bild für die vielen Jahre guter und vertrauensvoller Zusammenarbeit und auch dafür, dass er sich immer auf ihn verlassen konnte. „Ihre Kompetenz und Erfahrung ist innerhalb der Straßenbauverwaltung sehr geschätzt, aber auch bei den Landkreisen, Städten und Gemeinden“, bekräftigte Tappeser. Es sei deshalb nicht leicht, „einen so erfahrenen Mitarbeiter zu ersetzen“. Man werde seine Leistung vermissen.

Josef Bild, Jahrgang 1956, stammt aus Jahrmarkt, wo er geboren wurde, aufwuchs und die Schule bis zur 8. Klasse besuchte. Das Abitur legte er am Lenau-Lyzeum in Temeswar ab, um danach am dortigen Polytechnischen Institut Bauingenieurwesen (Vertiefungsrichtung Eisenbahn-, Straßen- und Brückenbau) zu studieren. Auf die Frage, wie er dazu gekommen sei, Straßenbauingenieur zu werden, antwortete Josef Bild in einem Interview für „mima“, dem Mitarbeitermagazin des Regierungspräsidiums Tübingen: „Das liegt bei uns in der Familie. Bereits mein Vater und mein Großvater waren in der Baubranche tätig. Ich habe somit schon als Kind ‚Baustellenluft‘ geschnuppert.“ Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Bild zwei Jahre lang im Kreisstraßenbauamt in Orawitza. Zusammen mit seiner Frau Hedwig (geb. Czernay, aus Sackelhausen), seinen Eltern und Schwiegereltern ist er 1983 nach Deutschland ausgewandert. Die Familien haben sich im Raum Reutlingen niedergelassen.

„Mein erster Arbeitstag nach dem Referendariat beim Regierungspräsidium Tübingen war ein Montag, der 4. Mai 1987, in der Zentrale des Autobahnamtes Baden-Württemberg in der Krailenshaldenstraße in Stuttgart“, erinnert sich Josef Bild im „mima“-Interview. „Meine einzige Berührung mit Autobahnen bis dahin bestand darin, dass ich schon darauf gefahren war.“ Er habe sich aber in die neue Materie schnell eingearbeitet und im Rückblick seien die knapp drei Jahre bei der Autobahnverwaltung eine wertvolle berufliche Erfahrung gewesen. Es folgten weitere Aufgabenbereiche mit Schwerpunkt auf Planung, Betreuung und Leitung von großen Infrastrukturprojekten im Autobahn-, Straßen- und Brückenbau in Baden-Württemberg bis hin zur Übernahme der Leitung der Abteilung 4 des Regierungspräsidiums Tübingen im April 2008 als Abteilungspräsident. Er habe gute 35 Jahre in der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg gearbeitet und das Glück gehabt, in verschiedenen Funktionen auf unterschiedlichen Ebenen den Ausbau der Infrastruktur in diesem Bundesland mitgestalten zu können, sagt Josef Bild im Rückblick. Das breite Spektrum der Aufgaben habe seine Tätigkeit immer wieder interessant gemacht. „Die spannendsten Phasen sind naturgemäß die ingenieurmäßigen Umsetzungen der Infrastrukturprojekte. Damit gehören die verkehrlichen Inbetriebnahmen zu den Highlights in unserem Beruf“, so Bild.

Josef Bild, „ein Mann mit Weitsicht, mit Herz und Verstand“, wie ihn die „mima“-Redaktion beschreibt, ein Mann, für den nach eigenem Bekunden das Regierungspräsidium Tübingen „ein zweites Zuhause und eine prägende Institution“ in seinem bisher längsten Lebensabschnitt war, ist nun im Ruhestand. Damit verbindet er Familie, Garten, Wandern, Radfahren, Reisen, Freunde und Verwandte besuchen. Wir wünschen Josef Bild, dass es ihm noch lange vergönnt sei, sich diesen „Betätigungsmöglichkeiten“ widmen zu können.