zur Druckansicht

In den Wind geschrieben - Neue Sportkolumne ab dem 20. Januar

„Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an - und handelt!“
Dante Alighieri

Neues Jahr, neues Glück! Und eine neue Rubrik.

Zum ersten Mal wird in der „Banater Post“ eine Sportkolumne erscheinen. Eine Sportkolumne? Ja, richtig! Und das sogar einem bekannten Unkenruf zum Trotz. Winston Churchill sagte mal: „Sport ist Mord.“ Die laxe Einstellung des englischen Premierministers zu Sport und Fitness brachte ihm hohen Blutdruck, einen Herzfinfarkt, zwei Schlaganfälle – und dennoch ein langes Leben. Er rauchte bis zu zehn Zigarren am Tag, trank gerne Whisky und wurde 90 Jahre alt. Kettenraucher Churchill, nach dem eine Zigarre benannt wurde, ist die (berühmte) Ausnahme von der Regel. Denn: Gegen die laxe Einstellung des Literatur-Nobelpreisträgers und Hobbymalers sprechen jede Menge Zahlen und Fakten.

So gab es im Jahr 2019 insgesamt 11,67 Millionen Personen in Deutschland, die mehrmals wöchentlich Sport trieben. Mehrmals im Monat waren 15,27 Millionen sportlich aktiv. Einmal im Monat machten 4,02 Millionen Sport und seltener als einmal im Monat immerhin noch 10,21 Millionen. Mehr als 41 Millionen Deutsche können sich doch nicht irren oder?

Zu ihnen gehöre auch ich. Seit mehr als 25 Jahren jogge ich mehrmals wöchentlich, war selbst ohne Aufwärmen nie verletzt – und fühle mich pudelwohl. Aus eigener Erfahrung behaupte ich: „Sorry, Herr Premierminister. Sport ist nicht Mord.“ Umso weniger, da Sport nach neuesten Forschungen als Muntermacher gilt, weil er das Wohlbefinden und die Stimmungslage fördert. Studien deuten darauf hin, dass moderates Training zu einem erhöhten Glücksempfinden und mehr Zufriedenheit führt. Jammerschade, dass Winston Churchill das nicht schon damals wissen konnte. Sonst hätte er bestimmt eine Kehrtwende um 180 Grad gemacht – und wäre noch älter geworden...

Ich möchte kein Plädoyer für die Ausübung von Sportarten halten, nur eine Aussage widerlegen. Selbst wenn sie vom berühmten Churchill stammt.

„Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden“, pflegte der Alte Fritz zu sagen. Und das ist gut so. Nicht nur Churchill lebte nach dieser Devise, sondern auch viele unserer Landsleute. Sie interpretieren die Aussage des Preußenkönigs jedoch grundsätzlich anders als der britische Politiker, indem sie sportlich aktiv sind. Oder „nur“ leidenschaftliche Sportfans. Oft auch beides zusammen. Das war in der alten Heimat so und ist in der neuen nicht anders. An sie vor allem richtet sich meine Kolumne.

Dass sie zustande kommt, liegt an UTA. Seit 21 Monaten schreibe ich – nach einer Pause von mehr als 14 Jahren – wieder für unsere Heimatzeitung. Bisher ausschließlich über UTA. Warum immer nur UTA, UTA, UTA? Und wieder UTA? Wird sich so mancher gefragt haben. Kann der auch noch über etwas anderes schreiben als über diese UTA? Natürlich kann ich das, wage ich zu behaupten. Und hoffe, dass mir das mit meiner Sportkolumne gelingen wird.

Sie wird Aktuelles und Vergangenes beinhalten, Hintergrundberichte und Insiderwissen – aus dem Banat, Restrumänien sowie Deutschland. Und soweit dies möglich ist, mit Banater Bezug. Manchmal werde ich aus dem journalistischen Nähkästchen plaudern, Vergleiche zwischen der Presseszene von drüben (Rumänien) und hüben (Deutschland) ziehen, in der ich tätig war und bin. Hin und wieder werde ich Anekdoten und Erlebnisse aus meinem Reporterleben erzählen.

Die Kolumne wird regelmäßig in den Ausgaben vom 20. des Monats sowie in den Doppelnummern erscheinen: einmal im Monat, also zwölfmal pro Jahr.

Das Motto der Kolumne lautet „In den Wind geschrieben“. Bildlich ausgedrückt wird es durch eine Karikatur unseres Landsmannes Ferdinand Heim. Der als „Kischoda Franzl“ bekannte Karikaturist, Mundartautor, Märchenerzähler und Maler gilt als Meister seines Faches. Ab 1972 veröffentlichte er seine Epigramme, Aphorismen und Karikaturen zwanzig Jahre lang in der „Pipatsch“, der Mundartbeilage der „Neue Banater Zeitung“ aus Temeswar. Seit seiner Aussiedlung 1990 nach Deutschland sind 18 Bücher von ihm mit Epigrammen, Gedichten, Aphorismen, Karikaturen und Märchen erschienen, zuletzt in diesem Jahr „Zeichnungen zum Lachen und zum Weinen“ im Verlag make a book aus Neukirchen.

Heims Karikatur „In den Wind geschrieben“ wird zum Kennzeichen meiner Kolumne, die ohne Fotos auskommen wird. Wieso eigentlich „In den Wind geschrieben“? Das hat nichts mit dem gleichnamigen US-Spielfilm von 1956 mit den Hollywoodstars Lauren Bacall und Rock Hudson zu tun. Ich habe mich aus zwei Gründen für „In den Wind geschrieben“ entschieden: Zum einen soll man das Leben von seiner leichten Seite nehmen und auch mal über sich selbst lachen können. Denn es ist oft ernst genug. Und zum anderen, weil die Medien zwar die vierte Macht im Staat sind, aber trotzdem nicht immer Veränderungen bewirken können.

Wie bei einer Kolumne üblich, wird sie meine persönliche Meinung ausdrücken. Ich sage immer, was ich denke und tue immer, was ich sage. Damit bin ich in meiner 36-jährigen journalistischen Tätigkeit gut gefahren. Dass man sich dadurch nicht nur Freunde macht, liegt auf der Hand. Aber: Ein Journalist muss da durch – ob er will oder nicht!

Ach ja, falls Sie gute Vorsätze für das soeben begonnene Jahr gefasst haben, wie etwa mit sportlicher Aktivität zu beginnen oder noch mehr Sport zu treiben, empfehle ich Ihnen zur Beachtung einen Spruch des irischen Dramatikers und Bühnenautors Oscar Wilde: „Gute Vorsätze sind Schecks, auf eine Bank ausgestellt, bei der man kein Konto hat.“

Zu guter Letzt sei mir noch ein Hinweis in eigener Sache gestattet: Wenn jemand mit Inhalten meiner Kolumne nicht einverstanden sein sollte – überhaupt kein Problem! In dem Fall können die betreffenden Zeilen gemäß dem Motto der Kolumne betrachtet werden: In den Wind geschrieben...

Auf ein Neues!