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Die Kartoffel: ihre Synonyme und Dialektformen. Was sagen uns Banater Etymologien? (Teil 5)

Stillleben: Geranie, Veilchen und Apfel, Aquarell von Stefan Jäger. Quelle: Stefan Jäger Archiv (https://jaeger.banater-archiv.de), WK 350

2.2.2. Grundbirnen und anderes Gemüse

Die Verbreitung der zahlreichen dialektalen Benennungen der KARTOFFEL zeigt – nach Paul Kretschmers „Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache“ (2. Auflage, Göttingen 1969) – wenig Regelmäßigkeiten. Man findet in derselben Landschaft verschiedene Namen und umgekehrt, dieselben Namen in ganz verschiedenen Gegenden. Erdapfel findet man nicht nur in süddeutschen Dialekten, sondern auch in mitteldeutschen. Unser Kartoffelname Grundbirne ist besonders den westdeutschen Dialekten eigen: linksrheinisch Grumber (rechtsrheinisch Erdappel), luxemburgisch Gromper, pfälzisch Grombër, Grumbër, lothringisch Grumber, Grompir, Krumbir, elsässisch Grumbir, schweizerisch Grundbir, aber er kommt (oder kam früher) auch weiter östlich vor: in Württemberg, in der Steiermark, in Kärnten und Siebenbürgen. Die österreichischen Dialekte kennen vorwiegend Erdäpfel, nur im Plural.

Es ist zu beachten, dass ungefähr gleichzeitig drei verschiedene Pflanzen mit essbaren Wurzelknollen aus Amerika nach Europa eingeführt und anfangs oft verwechselt wurden, da zum Teil dieselben Namen auf verschiedene Pflanzen angewendet wurden.

1. Die Kartoffel, Solanum esculentum, wurde angeblich aus Peru eingeführt und dort von den Einheimischen Papas genannt. In Europa kam sie zuerst nach Spanien und Italien.

2. Die Batate oder "süße Kartoffel", Ipomoea Batatas, aus der Familie der Convolvulaceae (Winden), soll aus Brasilien stammen. Sie wurde 1519 den Europäern bekannt, zuerst in Spanien und auf den Kanarischen Inseln eingeführt und von dort – noch vor der Kartoffel – in England.

3. Der Topinambur, Helianthus tuberosus, mit der Sonnenblume verwandt, kam Anfang des 17. Jahrhunderts aus Nordamerika nach England, von da nach Deutschland, wo ihre Knolle noch im Südwesten als Viehfutter verwendet wird.

Wie die Kartoffel zu ihrem Namen kam

Die Kartoffel hat ihren ersten europäischen Namen von den Italienern erhalten, die sie nach dem belgischen Botaniker Charles de Lecluse (Carolus Clusius) schon im 16. Jahrhundert viel anbauten und nicht nur die Knollen gekocht und mit Hammelfleisch aßen, sondern sie auch als Schweinefutter benutzten. Sie bezeichneten sie als Trüffeln, also tartuffoli, und zum Unterschied von den eigentlichen Trüffeln auch als tartuffoli bianchi. Im Deutschen wurde der Name Tartuffeln, Tartüffeln übernommen und bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts beibehalten. Durch die seltene Dissimilation t - t zu k - t entstand die heutige Form Kartoffel. Sie geht bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts zurück und scheint aus der Schweiz zu stammen, wo sie zuerst belegt ist. Tatsächlich kam die Kartoffel schon im 16. Jahrhundert aus Italien in die Schweiz und wurde damals nur von Gärtnern gepflanzt. Aus der Schweiz gelangte die Pflanze nach Frankreich und wahrscheinlich auch nach Deutschland, wo sie nach Clusius schon im 16. Jahrhundert in Gärten ziemlich häufig war.

Der Wunsch, das fremde Tartüffel, das zugleich auch die Trüffel bezeichnete, durch ein einheimisches Wort zu ersetzen, hat frühzeitig zu den Ausdrücken Erdapfel, Erdbirne  oder Grundbirne geführt. Erdapfel war im Deutschen schon lange vor Einführung der Kartoffel als geläufige Bezeichnung für in der Erde steckende Knollenfrüchte üblich: vgl. ahd. erdaphul, mhd. ertapfel für die Gurke oder Melone und später auch für die Zyklamenknolle, das sog. Saubrot. In der nördlichen Pfalz bezeichnetG ërdábbel den Topinambur (die Sonnenblumenknolle), während die Kartoffel in der Pfalz Grumbër heißt. Auch Erdbirne, Grundbirne, Erdartischocke bezeichnen nicht nur die Kartoffel, sondern auch den Topinambur.

Die verschiedenen Synonyme haben sich in den Dialekten bis heute erhalten. Ihr geographisches Durcheinander erklärt sich aus der Geschichte des Kartoffelbaus. Als Gartenpflanze war die Kartoffel in Deutschland schon im 16. Jahrhundert bekannt, aber ihre große Verbreitung im Feldbau erreichte sie erst im Laufe des 18. Jahrhunderts. Da aber ihre Einführung in den einzelnen Gegenden Deutschlands zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Orten aus erfolgte, gehen auch ihre Bezeichnungen völlig durcheinander. In der Literatur überwiegen im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Ausdrücke Tartuffeln und Erdäpfel. Nach 1750 wird Cartuffeln, Cartoffeln üblich und Tartuffeln kommt ab. Erdapfel bleibt noch häufig, nach 1800 wird es seltener, zugunsten von Kartoffel. Da Erdapfel ein so vieldeutiger Name war, dass er große Verwirrung hervorgerufen hat und Kartoffel den Vorzug hatte, ein selbständiges, nicht zusammengesetztes Wort zu sein, setzte es sich in der Umgangssprache durch und verdrängte auch die Form Tartuffel, weil diese, wie ital. tartufo, noch heute eigentlich die Trüffel bezeichnete.

Kretschmer gibt eine Übersicht über die Verbreitungsgebiete der Kartoffelnamen in der Umgangssprache: 1. Gebiete, wo Kartoffel neben Erdapfel gebraucht wird, sind Teile des sächsischen und fränkischen Vogtlandes, Tirol, Siebenbürgen und die Schweiz, wo in den Mundarten außer Erdapfel noch andere Ausdrücke auftreten, wie Erd-, Grund-, Bodenbirne, Gummel. 2. Nur Erdapfel wird verwendet in Österreich (außer Tirol), Oberelsass, Neumarkt in der Oberpfalz. Die größeren bairischen Städte sind schon zu Kartoffel übergegangen. Auch in Württemberg ist neuerdings zu den dialektalen Namen Erdbirnen, Erdäpfel, Grundbirnen auch Kartoffel eingedrungen. In der hochdeutschen Literatur wird Kartoffel und seltener Erdapfel gebraucht.

Herkunft der rumänischen dialektalen Variante „crumpir“

Auf die Übernahme deutscher dialektaler Varianten der Grundbirne im rumänischen und serbokroatischen Sprachbereich gehen Hans Gehl und die Temeswarer Forscherin Maria Purdela Sitaru in ihrer Arbeit „Interferenzen in den Sprachen und Dialekten Südosteuropas“ (Tübingen 1994) ein. Die rumänischen dialektalen Varianten crumpir, crump(i)er, crumper, crumperi, crumpănă, crumpenă, crumpină, crumpel, grambiri u.a. werden von rumänischen Wörterbüchern und Untersuchungen zwar registriert, jedoch fast immer als Entlehnung aus serbokr. krumpir, krompir oder aus ungarischen Vorlagen angegeben. Dabei wurde die Kartoffel den Serbokroaten im 18. Jahrhundert von den Deutschen vermittelt. Militärgrenzer brachten im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wohl kleine Mengen Kartoffeln aus Böhmen mit, doch setzte sich der Kartoffelanbau erst im 19. Jahrhundert, vor allem in Nordserbien und -kroatien, durch, wo die gebräuchlichen serbokroatischen Kartoffelnamen kròmpîr, krùmpîr, krùmpijer aus österreichischen Mundartformen wie Krumbeer, Grumper, Krumbir übernommen wurden. Durch Dissimilation entstanden auch kumpir und kompir. In südlichen Landschaften ist serbokr. krtola, aus dt. Kartoffel, gebräuchlicher. Die serbokroatischen Kartoffelbezeichnungen kròmpîr und krùmpîr sind auch heute noch überall in Serbien und Kroatien durchaus gebräuchlich. Auch die bis heute im Ungarischen umgangssprachlich auftretende Kartoffelbezeichnung krumpli, ebenso wie die Varianten krumpri, kurumpi, kurumpli, krumli, koromplyi, kolompér, kommen von bair.-österr. Grundbirne, in der dialektalen Variante Krumpl, dessen auslautendes -l im Ungarischen durch -li substituiert wurde.

Daher ist anzunehmen, dass die aufgezeigten rumänischen Wortformen aus Banater deutschen dialektalen Varianten wie Grumpier, Krumber u.ä., beziehungsweise aus bair.-österr. Grundpirn usw. entlehnt wurden und nicht von serbokr. krumpir stammen. Bei der Herkunftsbestimmung des rum. crumpir müsste auf die verschiedenen deutschen dialektalen Formen verwiesen und so die tatsächliche Wortentlehnung geklärt werden.

Gemüsenamen: Karfiol, Kohlrabi und Zeller

Die Gemüsepflanze KARFIOL ist der Blumenkohl, Brassica oleracea cauliflora.

Belege: „Do gibt's Kiëwes (Kürbis), Paradeies (Paradeis), Kraut, Karfiol, Umuekn (Umurken), Salat. De Kühlschrank mit vierhundert Liter, där is bis in Härbst voll mit Eäbsn (Erbsen), Fisauln (Fisolen), Karfiol un Kraut.“ [Obergalla, Ungarn] „Im Garte ham-mer ghat Rodi Ruwe (Rote Rüben) un Rettich, Karfiol, Paschkernat (Pastinak) un Grienzeich (Petersilie) un vieles andre.“ [Ostern]

Karfiol ist österreichisch (seit dem 17. Jahrhundert belegt), entlehnt aus ital. cavolfiore (eigentlich 'Kohlblume'), einer Zusammensetzung aus ital. cavolo 'Kohl' und fiore 'Blume'. In Graz ist Blumenkohl fast unverständlich, aber in Innsbruck als feinerer Ausdruck schon ziemlich üblich. In Passau ist Karfiol häufiger als Blumenkohl. Für Zittau wird Blumenkohl bezeugt, aber im Volksmund, besonders bei den Zittauer Gärtnern, Karfiol.

Der Gemüsename KOHLRABI kommt von ital. dial. cauliravi, zu ital. cavoli rapa, aus lat. caulis 'Kohl' und rapa 'Rübe'. Nach Kretschmers „Wortgeographie“ unterscheidet man in Berlin: 1. Kohlrabi, Brassica ole-racea caulorapa, mit grünen, aus dem Erdboden ragenden Knollen, 2. Kohlrübe, Brassica napus rapifera (bzw. esculenta), mit kindskopfgroßen, graugelben Knollen und 3. Weiße Rübe oder Teltower Rübe, eine Varietät der Wasserrübe, die hier nicht weiter interessiert. Für das erstgenannte Gemüse ist Kohlrabi der vorherrschende Name. Mit deutscher Endung wird im Südwesten (Fulda, Mainz, Württemberg, Bregenz) Kohlrabe, Pl. Kohlraben gesagt. Freilich geht auch das schriftsprachliche ital. cavoli rape auf die Endung -e aus. Kohlrabi beruht also entweder auf ital. dial. cauliravi (von lat. caulus rapi) oder wurde erst im Deutschen cauli rape zu Caulerabi umgestellt; diese Form ist 1678 belegt.

Die Ansicht überwiegt, dass die Kohlrabi erst im 16. Jahrhundert aus Italien nach Deutschland gebracht worden seien. In Marburg heißt die Pflanze Oberkohlrabi, anderwärts in Norddeutschland auch Kohlrabi über der Erde, im Gegensatz zu Unterkohlrabi 'Kohlrübe', in Schlesien Oberrübe, in weiteren Wörterbüchern Oberkohlrübe. In Wien wird die Kohlrübe – nach Kretschmer – schlichtweg Rübe genannt und wie der Weißkohl sauer eingemacht. Man liest daher an Verkaufsläden die Aufschrift Kraut und Rüben (es gibt auch Krautrüben), die sonst auch in der Verbindung wie Kraut und Rüben durcheinander geläufig ist.

Es ist bemerkenswert, dass ung. karalábé samt den Varianten korelerápe, kalarábé, kaleraba, kaulerápe alle mit der Bedeutung 'Kohlrabi', auf deutsche regionale Vorlagen wie bair.-österr. Kehlerabi, Kehlerawi und donauschwäbisch Kolrabi, Kalarabi zurückgehen. Das ursprüngliche ung. kalarábé wurde durch Metathese zur heutigen Form karalábé umgebildet. Gleichfalls deutsche dialektale Vorlagen übernahmen andere benachbarte Sprachen wie serbokr. keleraba, korába und slowenisch
koleraba, kalarabi.

ZELLER (Apium graveolens) ist 'Sellerie, ein Suppen- und Salatgemüse'. Zum Würzen der Suppen werden Blätter und Wurzelknollen der Gartenpflanze verwendet und aus den Knollen wird auch Salat zubereitet.

Belege: „De Zellrich hat verzweigti Wurzle.“ [Miletitsch] „Im Garte ham-mer aa ghat Schalotte un Krien (Kren), Zeller, Fenigl (Fenchel), Kimml (Kümmel), Liebsteckl (Liebstöckel) un viel annres.“ [Ostern]

Wörterbuchbelege zeigen die geographische Verbreitung des Gemüsenamens: Bayerisches Wörterbuch: Zellerer, Sellerie, m., von ital. celeri, böhmisch celer; Schwäbisches Wörterbuch Zellerich; Pfälzisches Wörterbuch: Sellerie, Zellerie, Zellrie, Zellerich, Zellrich usw. Für Sellerie wird in Wien und in der Steiermark Zeller verwendet, in München und Böhmen Sellerie, in Berlin Sellri gesprochen. Die Bezeichnung geht auf frz. céleri zurück, das seinerseits aus lombardisch seleri, piemontesisch seler, toskanisch sedano, lat. selinum und griech. selinon entlehnt ist. Österreichisch Zeller beruht offenbar auf ital. dialektal seler. Die Wiedergabe des stimmlosen s- mit z- erscheint in elsässisch Zelleri, pfälzisch Zellerei, oberhessisch Zelleri, Zellerich und thüringisch Zalder.

2.3. Sonderbedeutungen: der Blumenname „Muskátel“

Das Stichwort MUSKÁTEL ist ein Blumenname, der in unseren Mundarten in vielen lautlichen Varianten die Geranie, Pelargonie, Pelargonium zonale hybridum, bezeichnet, wobei das standardsprachliche Pelargonium nur in einigen Banater und Batschkaer Mundarten bekannt ist. Dafür ein Mundartbeleg: „Muschkattle ware im Hof un aach im Glasgang (verglaste Hausflur) in de Blummekäschtle.“ [Bogarosch]

Etymologisch ist der Blumenname Muskátel eine Ableitung von Muskat, Muskate, 'ein Gewürz' aus den Samenkernen des Muskatbaums, Myristica fragrans. Das Wort ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt und kommt aus mhd. muscāt[nuz] f. Dieses ist entlehnt aus altfrz. (noix) muscat, weiter aus mittellat. (nux) muscata f. 'Muskatnuss', eigentlich 'nach Moschus duftende Nuss', zu spätlat. mūscus 'Moschus', dieses aus griechisch móschos, schließlich aus altindisch muşká- 'Moschus, Hode'.

Benennung der Blume nach ihrem Duft

Die Benennung der Blume erfolgte nach ihrem Duft, der an Muskat erinnert, vgl. dasselbe Benennungsmotiv bei der Traubensorte Muskat, Muskatéller, 'ein italienischer süßer Wein'. An die italienische Form moscatello (wegen dem würzigen Muskatgeschmack) lehnt sich die deutsche Wortform muscatell an, die im 16. Jahrhundert neben moscateller belegt ist. Zur gleichen Gruppe gehören die Namen würziger Obstarten wie: Muskatelleraprikose, nach frz. abricot musqué, Muskateller-, Muskatellbirne, Pyra superba, Muskatellerkirsche, 'eine rote Herzkirsche', Muskatellertraube, Apiana uva.

Der Name wurde gleichfalls auf würzig duftende Blumen übertragen wie: Muskatellerkraut, die 'Mohrensalbei', Salvia sclarea, und Muskaten-, Muskatblume mit zwei Bedeutungen: 1. 'wie Muskatenblüte', 2. 'Name der Nachtviole', Hesperis matronalis, und Muskaten-, Muskathyazinthe, Hyacinthus muscari. Vgl. auch Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch: Muskatellerapfel, -birne, -weinbeere, Muskat(en)birne, Muskatrenette 'Apfelsorte', Muskat(chen).

In siebenbürgisch-sächsischen Mundarten ist eine Vielzahl von Geraniennamen und Wortbedeutungen anzutreffen. So im Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch unter Muskat(chen) f.: 1. 'Storchenschnabel, Geranium (Garten- und Zimmerpflanze), a. 'Nicht-rankende Geranie' ohne Wohlgeruch, mit Farbangabe, b. 'Efeu- oder Hängegeranie', c. 'Muskatkraut oder Zitronengeranie', Geranium (Pelargonium) odoratissimum, d. 'Rosengeranie', Geranium (Pelargonium) roseum, e. 'Wiesenstorchschnabel', Geranium pratense. Gleichfalls im Nordsiebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch unter Muskat: II. 1. Pflanzenname 'Geranium', a. nicht rankende, nicht duftende Geranie, b. 'Hängegeranie', c. 'Zitronengeranie' Geranium odoratissimum, d. 'Rosengeranie', Geranium roseum.

Bemerkenswert sind die Wortentlehnungen. Die von nhd. Muskat abgeleiteten Wortformen sind vor allem in süddeutschen und bairisch-österreichischen Mundarten verbreitet und wurden ins Ungarische als muskáta, moskatel entlehnt und das dt. auslautende -l durch das ung. Suffix -li ersetzt (vgl. krumpli). So entstand die heutige ung. Form muskátli (und die adjektivische Ableitung muskátlis), auf die rum. muşcată (von hier bulg. muškato) und serbokr. muškàtla zurückgehen. Die schwäbischen
Varianten bewahren die bair.-österr. Wortform Muskatel, Muskatl mit verschiedenen lautlichen Anpassungen, wie: Muschkatl, Muschkadl, Muschkattl, Muschkardl. Allein die Variante Muschkatli [in Hartau (Ungarn) belegt] bewahrt das ung. Lehnwort unverändert, wobei es sich um eine Rückentlehnung des ursprünglich deutschen Wortes aus dem Ungarischen handelt.