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Temeswarer Altbischof Martin Roos zum Apostolischen Administrator der Diözese Großbetschkerek berufen

Dr. h.c. Martin Roos, Oberhirte des Bistums Temeswar von 1999 bis 2018 Foto: Walther Konschitzky

Der emeritierte römisch-katholische Bischof von Temeswar Dr. h. c. Martin Roos ist am 6. März von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator „sede plena“ der Diözese Großbetschkerek/Zrenjanin in Serbien ernannt worden. Diese Ernennung erfolgte aufgrund des derzeitigen Gesundheitszustandes des Diözesanbischofs von Großbetschkerek Dr. László Német durch ein Dekret der Kongregation für die Bischöfe (Congregatio pro Episcopis).

Durch die Berufung des emeritierten Temeswarer Bischofs zum Apostolischen Administrator „sede plena“ von Großbetschkerek erhält Martin Roos sämtliche Vollmachten, die gemäß dem Kirchenrecht den Diözesanbischöfen zustehen. Als Vertreter des Papstes wird er die Verantwortung für die Verwaltung des Bistums tragen und die bischöflichen Funktionen anstelle von Bischof Német wahrnehmen, der nominell weiterhin im Amt bleibt.

Am 11. März begegnete Altbischof Martin Roos im Rahmen einer Sitzung, die im Bischöflichen Ordinariat zu Großbetschkerek in Anwesenheit von Luciano Suriani, Apostolischer Nuntius in Serbien, stattfand, dem Diözesanklerus der Schwesterdiözese. Am darauffolgenden Tag stattete Bischof Roos seinem Amtsbruder, Bischof László Német, einen Besuch ab.

Dr. László Német wurde 1956 in Hodschag (Batschka) geboren. 1977 trat er der Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare (Gesellschaft des Göttlichen Wortes, lateinisch: Societas Verbi Divini, Ordenskürzel: SVD) bei. Er studerte Philosophie und Theologie in Pieniężno/Polen und Rom und wurde 1983 zum Priester geweiht. 1994 promovierte er in Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Am 23. April 2008 zum Bischof von Großbetschkerek ernannt, empfing er die Bischofsweihe am 5. Juli 2008 in der dortigen Johannes-Nepomuk-Kathedrale.

Die Diözese Großbetschkerek umfasst jenen Teil des alten Bistums Csanád, der nach dem Ersten Weltkrieg an Jugoslawien fiel. 1923 wurde für dieses Gebiet eine Apostolische Administratur errichtet, die am 16. Dezember 1986 zum Bistum Zrenjanin erhoben wurde. Erster Diözesanbischof wurde 1988 der Ungar László Huzsvár. Nach dessen altersbedingten Rücktritt ernannte Papst Benedikt XVI. am 23. April 2008 László Német SVD zum neuen Oberhirten von Großbetschkerek.

In der Diözese Großbetschkerek lebten 2017 laut Internetseite www.catholic-hierarchy.org rund 60 000 Katholiken, die mehrheitlich ungarischer Volkszugehörigkeit sind. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung des Bistums beträgt 8 Prozent. Die Zahl der Pfarreien, in drei Dekanate zusammengefasst, beläuft sich auf 38. In der Diözese wirken derzeit 23 Priester und zwei ständige Diakone.

Martin Roos (77), aus Knees stammend, wurde 1999 zum Bischof von Temeswar ernannt. Papst Franziskus nahm am 16. Mai 2018 seinen altersbedingten Rücktritt an. Als profilierter Kirchenhistoriker hat Roos zahlreiche Bücher zur Banater Kirchengeschichte, insbesondere jener der alten Diözese Csanád, veröffentlicht.

Die Osterbotschaft des Apostolischen Administrator „sede plena“ der Diözese Großbetschkerek/Zrenjanin (Serbien) Dr. h. c. Martin Roos finden Sie hier: http://www.catholic-zr.org.rs/wp-content/uploads/2020/04/Roos_DE.mp4