zur Druckansicht

Freund Rumäniens und der deutschen Minderheit

Beim Festakt zur Ordensverleihung in der Botschaft von Rumänien in Berlin: Bundesbeauftragter Hartmut Koschyk MdB im Gespräch mit Botschafter Emil Hurezeanu, dem Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Dr. Paul-Jürgen Porr, und dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar-Leber (von rechts).

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Ko-Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien, Hartmut Koschyk MdB, ist mit dem Nationalen Orden „Stern Rumäniens“ im Range eines Offiziers ausgezeichnet worden. Die Verleihung sei ein „Zeichen höchster Anerkennung für seinen entscheidenden Beitrag zur Festigung der rumänisch-deutschen Beziehungen auf vielen Ebenen“, heißt es in dem von Rumäniens Staatspräsident Klaus Johannis unterzeichneten Dekret. Rumänien würdige damit auch Koschyks konstruktiven Ansatz im Hinblick auf die Bewahrung der kulturellen und sprachlichen Identität der deutschen Minderheit in Rumänien.

Die feierliche Ordensverleihung nahm der rumänische Botschafter Emil Hurezeanu am 27. September in der Botschaft von Rumänien in Berlin vor. An dem Festakt nahmen zahlreiche geladene Gäste teil, darunter auch der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber.

In seiner Laudatio würdigte Botschafter Hurezeanu die politischen Verdienste Koschyks und seinen Einsatz für die deutsch-rumänischen Beziehungen. Als Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Ko-Vorsitzender der Rumänisch-Deutschen Regierungskommission für die Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien habe er in den letzten vier Jahren „wesentliche Episoden der engen rumänisch-deutschen Partnerschaft mitgeschrieben und geprägt“. Durch seine mehrmaligen Besuche in Rumänien und durch die Finanzierung zahlreicher Projekte und Veranstaltungen habe Koschyk „die deutsche Minderheit in Rumänien stets unterstützt und zur Bewahrung ihrer Identität beigetragen“, so der Botschafter.

„Sie, Herr Koschyk, sind ein engagierter Vermittler zwischen unseren Ländern, dank Ihrer Großzügigkeit und Ihrer häufigen Präsenz in Rumänien haben Sie die sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen zwischen Rumänien und Deutschland entscheidend verfestigt“, sagte Hurezeanu. Der Diplomat erwähnte in diesem Zusammenhang die Jugendarbeit, die Förderung des deutschen Unterrichts in den Schulen, die Unterstützung der dualen beruflichen Ausbildung, die Einrichtung von Sozialstationen und Altenheimen in Rumänien und die finanziellen Hilfen für rumänisch-deutsche Unternehmer. Davon profitierten nicht nur die Angehörigen der deutschen Minderheit, sondern aller Bewohner der jeweiligen Region.

Hartmut Koschyk habe sich stets als sachkundiger, kompetenter, hoch professioneller und zuvorkommender Gesprächspartner erwiesen. Er sei ein wahrer Freund Rumäniens, ein aufrichtiger Bewunderer der rumänischen Kultur, ein fundierter Kenner der Geschichte seines Landes, unterstrich Botschafter Hurezeanu. Für seine außerordentlichen Verdienste und sein hochherziges Engagement zolle er ihm auch persönlich Respekt und Dankbarkeit.

„Es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude, den Nationalorden Ihres Staates in Zukunft tragen zu dürfen“, sagte Bundesbeauftragter Koschyk in seiner Dankesrede. Mit Rumänien sei er seit 1990 aufs Engste verbunden. Als Mitglied des Deutschen Bundestages und der Parlamentarischen Versammlung des Europarates sowie als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten habe er sich für Rumänien und die dortige deutsche Minderheit engagiert. „Es war mir immer eine Herzensangelegenheit, die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu festigen und zu fördern“, so Koschyk.

Besonders am Herzen liege ihm die deutsche Minderheit in Rumänien, bekannte der Bundesbeauftragte. Er habe das Land oft besucht, enge Kontakte mit der deutschen Minderheit aufgebaut und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in
Rumänien und den Regionalforen gepflegt. Der deutschen Minderheit, die in Rumänien auch von der Mehrheitsbevölkerung anerkannt sei und wertgeschätzt werde, komme nach wie vor eine große Bedeutung zu; sie bilde „eine entscheidende Brücke zwischen unseren Völkern“.

Das Gleiche gelte für die Deutschen aus Rumänien, die in Deutschland leben und „bis heute enge Bindungen zu ihrer Heimat unterhalten, sie immer wieder besuchen und Freundschaften über die Grenzen hinweg pflegen“. Sie seien ihrer angestammten Heimat und den dort lebenden Menschen nach wie vor aufs Engste verbunden. „Ich bin den Landsmannschaften der Deutschen aus Rumänien auch sehr dankbar dafür, dass sie sich aktiv und bereichernd in die Arbeit der deutsch-rumänischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien einbringen“, unterstrich Koschyk. Auch hier zeige sich die enge Verbindung zwischen dem Forum und den Landsmannschaften, ebenso wie beim Erhalt und der Pflege des gemeinsamen kulturellen und sprachlichen Erbes. „So leisten sie zusammen Unschätzbares für die Versöhnung und die Verständigung zwischen unseren beiden Ländern und Völkern, ganz im Sinne einer ‚heilenden Erinnerung‘“, schlussfolgerte Koschyk.

Abschließend versicherte Koschyk, dass auch nach seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag und aus dem Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten seine tiefe Verbundenheit zu Rumänien und zur dortigen deutschen Minderheit nicht enden werde. „Ich werde mich weiterhin, wann immer möglich, für eine gute Entwicklung der Beziehungen unserer beiden Länder einsetzen“, sagte Koschyk.

Bundesvorsitzender Leber dankte Bundesbeauftragten Koschyk in Berlin für sein großes Engagement für die Banater Schwaben in Deutschland und im Banat. Dies hatte seinen Ausdruck in mehreren Banat-Reisen, vielen Begegnungen und politischen Initiativen gefunden. „Sie haben es geschafft, Minderheitenpolitik als etwas Positives und Fortschrittliches zu vermitteln und so das Selbstbewusstsein und den Stellenwert der Deutschen im Osten und Südosten Europas gestärkt“, sagte der Bundesvorsitzende.