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Bundesverdienstkreuz für Ulmer BdV-Vorsitzenden

Im Rahmen einer Feierstunde im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises in Ulm überreichte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch dem Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes Ulm/Alb-Donau-Kreis das Bundesverdienstkreuz am Bande. Foto: Joseph Ed. Krämer

Im September letzten Jahres hat Bundespräsident Joachim Gauck dem langjährigen Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen im Alb-Donau-Kreis, Joachim Wendt, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Jetzt, am 13. Januar dieses Jahres, fand anlässlich der Überreichung der Auszeichnung im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises in Ulm eine Feier statt, zu der Landrat Heiner Scheffold eingeladen hatte. Gekommen waren zahlreiche Gäste, unter ihnen Politiker, Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch, Vertreter der Landsmannschaften, Trachtengruppen der Siebenbürger Sachsen und Donauschwaben, Pressevertreter, Freunde und Weggefährten des Geehrten. Gastgeber Landrat Heiner Scheffold, Friedlinde Gurr-Hirsch, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg und Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, sowie Arnold Tölg, Landesvorsitzender des BdV Baden-Württemberg, würdigten Joachim Wendt, der nicht nur seinem Ulmer Arbeitgeber Magirus-Deutz (später Iveco) drei Jahrzehnte treu geblieben ist, sondern auch seinen Überzeugungen. Wichtig war ihm schon immer die Arbeit mit den Menschen für die Menschen. „Mit einem Ehrenamt lässt man sich in die Pflicht nehmen“, unterstrich Friedlinde Gurr-Hirsch. Joachim Wendt ließ sich gerne in die Pflicht nehmen, wobei er stets von seiner Frau unterstützt wurde.

Der 78-Jährige war nach dem Zweiten Weltkrieg als Flüchtlingskind aus Pommern nach Deutschland gekommen, deshalb war es ihm später ein Anliegen, sich für Flüchtlinge und Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler sowie Migranten einzusetzen – als BdV-Kreisvorsitzender, als stellvertretender Landesvorsitzender des BdV in Baden-Württemberg oder als langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises Migration im Alb-Donau-Kreis. Er ermöglichte es, dass die Chöre und Tanzgruppen der Landsmannschafts- und Vertriebenenverbände auftreten konnten, organisierte Ausstellungen und Reisen, so 2005 eine fünftägige Busfahrt nach Berlin zur Jubiläumsveranstaltung des BdV „60 Jahre Kriegsende und 55 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“. Nebst dieser beeindruckenden Feier besuchten die Ulmer damals zusammen mit Joachim Wendt Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt, in der Mark Brandenburg, die Gedenkstätte in Seelow und zuletzt Leipzig. 2008 fuhr er mit einer Gruppe von Ulmern nach Stuttgart, wo im Rathaus die Wanderausstellung „Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ feierlich eröffnet wurde.

Ein besonderes Anliegen war Joachim Wendt immer die alljährliche Feierstunde zum Tag der Heimat, verbunden mit dem Totengedenken am Mahnmal der Vertriebenen in Schelklingen. Zur Tradition geworden ist der alljährliche Ost- und Südostdeutsche Volkstumsabend des BdV-Kreisverbandes. „Er dient als Dank der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler an die Ulmer Bevölkerung für die freundliche Aufnahme in schwieriger Zeit“, sagte Joachim Wendt einmal. Er sorgt desgleichen dafür, dass jedes Jahr am Volkstrauertag am Donauschwaben-Denkmal eine kleine Feier stattfindet und ein Kranz niedergelegt wird. Auf Initiative von Joachim Wendt beteiligte sich der BdV auch an der Aktion „Ulmer helft“ und leistete damit einen Beitrag zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen.

Reges Interesse zeigte der BdV-Kreisvorsitzende, der dieses Amt seit nahezu drei Jahrzehnten innehat, stets auch für die Tätigkeit der Landsmannschaft der Banater Schwaben und ihres Ulmer Kreisverbandes. Wendt nahm regelmäßig an der Hauptkundgebung zum Heimattag der Banater Schwaben in Ulm teil. Als im März 1996 eine Gedenktafel der Banater Schwaben am Donauschwabenufer in Ulm feierlich enthüllt wurde, war er zugegen, ebenso bei der Eröffnung der Wanderausstellung über Nikolaus Lenau im Foyer des Landratsamtes in Ulm. Joachim Wendt nimmt häufig an den Veranstaltungen im Ulmer Kultur- und Dokumentationszentrum der Landsmannschaft der Banater Schwaben teil, wo er sich gerne mit den Anwesenden unterhält.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch überreichte nach ihrer Laudatio dem Gefeierten die Urkunde und das Bundesverdienstkreuz, eine hohe Auszeichnung für eine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste des Menschen. Joachim Wendt bedankte sich dafür, und er dankte allen, die ihn stets unterstützt haben, vor allem seiner Frau, die ihm immer den Rücken frei gehalten habe.
Die Feier, die durch Malte Höfig von der Musikschule Erbach einen würdigen Rahmen bekam, endete mit Gratulationen der Teilnehmer und intensiven Gesprächen. Die Glückwünsche des Kreisverbandes Ulm/Neu-Ulm/Alb-Donau der Landsmannschaft der Banater Schwaben übermittelten der Kreisvorsitzende Joseph Ed. Krämer und Schriftführerin Maria Endres.