Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Kreisverband Reutlingen

Der Kreisverband

Nach der Flucht und Vertreibung und vielem ertragenen Leid, aus dem Elend und der Not der Flüchtlingsbaracken sammelte man den Mut zum Neuanfang, zum Neuaufbau, zur Eingliederung in einem neuen demokratischen Deutschland. Schon nach dem Kriegsende 1945 versuchten heimatlos gewordene Banater Schwaben die gebotenen Möglichkeiten rechtzeitig zu nutzen, aber auch schon im Jahre 1943 kamen junge Banater Schwaben mit großen Hoffnungen zur Aus- und Weiterbildung nach Reutlingen.

Friedrich Lutz (Sackelhausen) war einer der ersten Banater Schwaben, die nach Kriegsende im Landkreis Reutlingen die Arbeits- und Wohnmöglichkeiten auskundschaftete. Er hatte den großen Arbeitsbedarf in der Region Reutlingen gefunden und warb sowohl im Kreise seiner Verwandten als auch bei seinen „Sacklaser Landsleuten“ für den Umzug ins Schwabenland. Mit dem Fachmann für Genossenschaftswesen Josef Komanschek (er studierte Landwirtschaft in Deutschland und wurde später Nachfolger von Wilhelm Reiter im Amt des Landesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Baden-Württemberg) nahm die landsmannschaftliche Arbeit ihren Anfang. Familienzusammenführung und Integration waren die Hauptsorgen der Landsleute.

Michael Schäfer aus Sackelhausen organisierte Hilfssendungen für die Bedürftigen im Banat und überredete viele Banater zum Zuzug in den Landkreis Reutlingen. Er wurde zum Vorbild landsmannschaftlicher Arbeit. All die neu angekommenen Landsleute wirkten wieder als Werber für den Zuzug in den Kreis Reutlingen. Verwandschaftliche Bindungen zu Bewohnern anderer Gemeinden des Banats verstärkten ebenfalls den Zuzugswunsch. Bald schon feierte man die ersten Treffen und ersten Kirchweihfeste. Zuerst ganz klein, in gemütlicher Runde spielte man auf dem Akkordeon zum Tanze auf, später wurden diese Treffen immer größer. Bis 1979 fanden die Sackelhausener Kirchweihfeste regelmäßig in der Gemeindehalle in Wannweil statt, bis diese dann 1980 zu klein wurde. Man zog in die Julius-Kemmler-Halle nach Reutlingen-Betzingen um, dann 1981 in die Festhalle nach Eningen.

Seit 1982 feierten die Sacklaser in der Friedrich-List-Halle in Reutlingen und die letzten Jahre in der Wittumhalle in Rommelsbach. Der Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Temeschburg, Herr Dr. Waldemar A. Zawadzki, organisierte mit seinem Vorstand Heimattreffen in Eningen. Die Jahrmarkter feierten unter der Organisation von Kaspar Blasy, Franz Hovacker und Nikolaus Pannert einige Heimattreffen in Reutlingen, die dann nach Rastatt verlegt wurden.

Der Kreisverband Reutlingen organisiert Busfahrten für die Landsleute zu den Heimattagen in die Patenstadt Ulm, er organisiert Studienfahrten und seit 1992 im Wechsel mit der HOG Sackelhausen die Wallfahrt nach „Ave Maria“ in Deggingen mit Chorgesangsbegleitung und der Mitgestaltung durch die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen.

Die Banater Landsleute kommen in verschiedenen Orten zu geselligen Kartenrunden zusammen. Seit 1979 werden kulturelle Veranstaltungen aller Art in und um Reutlingen organisiert und seit 1981 spielt wieder eine Banater Blasmusik zu den Festen.

Die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen wird von Johann Frühwald geleitet. Etwa 10 Jahre besteht in Metzingen die von den Brüdern Helmut und Richard Hummel (Sackelhausen) gegründete Blaskapelle „Helmut Hummel und seine Neue Donauschwäbische Blasmusik“.

Johann Wetzler (Sackelhausen) gründete in Grafenberg / Metzingen mit seinen Söhnen Gerhard und Richard und noch Musikern aus der Umgebung die „Weinbergmusikanten“. Die Gründung des „Sackelhausener Heimatchors“ nach der Einweihung des Sackelhauser Gedenksteines auf dem Friedhof Römerschanze in Reutlingen brachte einen großen Aufschwung bei der geistlichen und weltlichen Liedpflege und der Pflege des Banater Brauchtums im Jahreslauf.

Die Banater Singgruppe Reutlingen unter der Leitung von Gerda Koppi brachte sich während den 25 Jahren ihrer Zugehörigkeit zum Kreisverband Reutlingen regelmäßig bei Frühlings- und den Kirchweihfesten der HOG Sackelhausen mit Liedern, Banater Brauchtum und Messen ein.

Die Banater Singgruppe Reutlingen wirkte auch bei den Landes- und Bundestreffen der Banater Chöre mit Banater Lieder wie auch mit vierstimmigen Sätzen aus dem großen Schatz deutscher Lieder mit.

Herausragende Chorfeste der Singgruppe in Reutlingen waren die Feiern zum 15-jährigen, zum 20-jährigen und zum 25-jährigen Bestehen der Banater Singgruppe Reutlingen. Vorträge von vierstimmigen Chorsätzen wurden durch solistische Choreinlagen ergänzt. Gastchöre aus Stuttgart, Karlsruhe, Rastatt, Pforzheim und Frankenthal waren auch anwesend. Der Banater Chor Reutlingen hat sich ab dem 07.07.2008, unter seinem neuen Dirigenten Johann Neu der HOG Sackelhausen angeschlossen.

Der Kreisverband Reutlingen hat in seinem festen Programm gemeinsame Veranstaltungen mit der HOG Sackelhausen wie Buchlesungen, Wallfahrten, die Busfahrten zu den Banater Heimattagen in Ulm. Bei den Buchlesungen ist der Ortsverband der Donauschwaben auch dabei.

Regelmäßige Veranstaltungen des Kreisverbandes sind die Herbstfeste und das Adventsbasteln. Mit dem BdV zusammen wird eine Totenfeier am Mahnmal der Vertriebenen auf dem Friedhof Römerschanze abgehalten.

Die Feste der Donauschwaben in Reutlingen wurden und werden auch heute noch von den Banater Landsleuten gerne besucht. So wurden die Erlebnisse der Schicksalsgemeinschaft „Deutsche aus dem Reich der Habsburger“ auch in der neuen Heimat als Kultur- und Aufbaugemeinschaft „gepflegt“.

Durch die Gründung der Trachtengruppe der Banater Schwaben Reutlingen im Mai 2009 unter der Leitung von Christine Neu, wurde ein guter Kontakt zu der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen Reutlingen / Metzingen hergestellt. Es finden gemeinsame Veranstaltungen der Tanzgruppen aus Reutlingen und der „Trachtengruppe der Banater Schwaben aus Reutlingen“ sowie der „Donauschwäbischen Tanz- und Folkloregruppe Reutlingen“ statt.

Unter den gemeinsamen Veranstaltungen zählt man das Trachtenfestival der Siebenbürger Sachsen in der Wittumhalle in Rommelsbach, das Kirchweihfest der Donauschwaben in Degerschlacht und der Höhepunkt 2009, die Heimattage in Reutlingen.

Mit dem Geschichtsverein zusammen war in der Volkshochschule am 12. Mai 2009 die gut besuchte Veranstaltung mit 8 Banater Referenten „Die Eingliederung im Spiegel von Lebensgeschichten“. „Kultur schafft Heimat“, so hieß das Motto der Festtage und Reutlingen zeigte sich als als gastfreundliche und weltoffene Stadt, in der Menschen aus aller Welt eine Heimat finden können.

Eine Veranstaltung der Stadt war auch das Sammeln von Lebensgeschichten von Zugezogenen aus anderen Länder ab dem Jahre 1955 (Migranten). Unter dem Motto „ausgepackt“ wurden die unterschiedlichsten Erinnerungsstücke gesammelt. Diese werden als Exponate in einer Ausstellung im Heimatmuseum Reutlingen ab dem 25. April 2010 ausgestellt wie auch in einem Ausstellungskatalog erfasst. Michael Koppi beteiligte sich mit seinen Erinnerungsstücken auch an diesem Projekt der Stadt Reutlingen.

Die Trachtengruppen der Landsmannschaften, allen voran die der Banater Schwaben waren am Festumug am 13. September 2009 stark vertreten und wurden von der Original Donauschwäbischen Blaskapelle Reutlingen begleitet. Zum Abschluss der Heimattage fand am 03.10.2009 ein ökumenischer Gottesdienst statt unter dem Motto „Wer Glaube hat, hat auch eine Heimat“. Mehrere Banater, darunter auch Mitglieder des Banater Kreisvorstandes und der Trachtengruppe, brachten ihre Dankgaben an den Erntealtar der St. Wolfgangskirche.

Die Vorsitzenden:

Josef Komanschek und Michael Schäfer wurden bei den Zusammenkünften der Banater Landsleute in Wannweil durch Akklamation der Anwesenden als Kreisvorsitzende bestätigt.

Josef Komanschek: Kreisvorsitzender von 1955 bis 1962
Michael Schäfer: Kreisvorsitzender von 1962 bis 1986
Kaspar Blasy: Kreisvorsitzender von 1986 bis 1990
Michael Koppi: Kreisvorsitzender von 1990 bis 20.03.2010

Am 20.03.2010 fand eine Mitgliederversammlung mit Neuwahl statt:

Michael Koppi: Vorsitzender
Mathias Possler: stellv. Vorsitzender
Christine Neu: stellv. Vorsitzende

Die Stadt und der Kreis

Reutlingen, in einer offiziellen touristischen Eigenbezeichnung das „Tor zur Schwäbischen Alb“, ist die Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Reutlingen in zentraler Lage Baden-Württembergs. Die Stadt liegt im äußersten Nordwesten des Kreisgebietes. Die nächsten Großstädte sind Stuttgart (31 Kilometer nördlich) und Ulm (57 Kilometer südöstlich von Reutlingen).
Die ehemalige Freie Reichsstadt (bis 1802) und spätere württembergische Oberamts- beziehungsweise Kreisstadt überschritt 1989 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur bislang jüngsten der insgesamt neun Großstädte Baden-Württembergs. Heute ist Reutlingen die neuntgrößte Stadt in Baden-Württemberg und, nach Stuttgart, Heilbronn und Ulm, die viertgrößte Stadt des Landesteils Württemberg.
Reutlingen ist mit einem kleinen Teil (17,5 %) seiner Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Reutlingen liegt auf einer bis zu zwölf Meter mächtigen, von Süden nach Norden geneigten Schotterterrasse rechts der Echaz, in einem leichten Bogen des Flusses. Die leichten Anhöhen des mittleren Schwäbischen Alb-Vorlandes rings um die Stadt ragen links und rechts des Echaztales, durch die Achalm (706 m ü. NN) und den Georgenberg (602 m ü. NN) flankiert, bis auf 450 m ü. NN. Der tiefste Punkt des Stadtgebiets liegt im Stadtteil Mittelstadt auf 290 m ü. NN.
Reutlingen gehört mit dem näheren Umland zum südlichen Bereich der Metropolregion Stuttgart. Innerhalb der Region Neckar-Alb bildet Reutlingen zusammen mit der westlichen Nachbarstadt Tübingen das Oberzentrum, eines von derzeit 14 in Baden-Württemberg. Für die Städte und Gemeinden Eningen unter Achalm, Lichtenstein, Pfullingen, Pliezhausen, Sonnenbühl, Walddorfhäslach und Wannweil übernimmt Reutlingen die Aufgaben des Mittelbereichs.
Das Stadtgebiet von Reutlingen gliedert sich in die Kernstadt (Reutlingen-Mitte) und 12 Stadtteile. Dabei handelt es sich um ehemals selbständige Gemeinden, die zwischen 1907 und 1975 nach Reutlingen eingemeindet wurden. Für diese Gemeinden wurde jeweils eine Ortschaft (auch als Bezirk bezeichnet) gebildet, was in der Hauptsatzung der Stadt Reutlingen geregelt ist. Jede Ortschaft hat einen Ortschaftsrat, der von den Bürgern der Ortschaft zeitgleich mit dem Gemeinderat der Gesamtstadt gewählt wird. Dieses Gremium ist zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören und wählt einen sogenannten Bezirksbürgermeister. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Reutlingen. In jeder Ortschaft gibt es eine örtliche Verwaltungsstelle, welche die Bezeichnung „Bezirksamt“ führt.

Der Landkreis Reutlingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Landkreis Tübingen und dem Zollernalbkreis die Region Neckar-Alb, deren größter Landkreis er ist, und gehört zum Regierungsbezirk Tübingen. Der Landkreis Reutlingen grenzt im Norden an den Landkreis Esslingen, im Nordosten (mit sehr kurzer Grenze) an den Landkreis Göppingen, im Osten an den Alb-Donau-Kreis, im Süden an den Landkreis Biberach und an den Landkreis Sigmaringen, im Südwesten an den Zollernalbkreis, im Westen an den Landkreis Tübingen und im Nordwesten an den Landkreis Böblingen.Der Landkreis Reutlingen hat Anteil an der Schwäbischen Alb und am Albvorland. Im Südosten reicht das Kreisgebiet fast bis an die Donau. Die Höhenlage erstreckt sich von 290 m ü. NN in Mittelstadt bis 881 m ü. NN auf dem Bolberg bei Willmandingen.
Im Landkreis Reutlingen liegen ungefähr 185 Ortschaften (Städte, Dörfer, Weiler, Höfe, Einzelhäuser und Häusergruppen).

Kontaktdaten

Anschrift:
Kreisverband Reutlingen
der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.
c/o Theresia Christine Neu
Bruno-Matzke-Str. 10
D-72770 Ohmenhausen

E-Mail:
christineu59@gmail.com

Internet:
www.bs-rt.de