Im September 1978 gab es das erste Kirchweihtreffen in Pforzheim. Es folgten mit 1979 und 1981, in Pforzheim, zwei weitere Treffen, dann ab 1983- 1993 sechs weitere (alle 2 Jahre) Kirchweihtreffen, in Nürnberg, anschließend 1995 und 1997 in Reichertshofen, dann das Treffen 1999 in Kösching. In den Jahren 2001; 2003; 2005; 2007 und 2009 in der Nibelungenhalle in Kleinmehring. Es findet jährlich, den Samstag vor Christi-Himmelfahrt, unsere Neuarader Wallfahrt, nach Deggingen, statt. Es gibt auch jährlich Jahrgangstreffen unserer Landsleute. Die Ausgabe, unseres Heimatbuches, war im Jahre 1985. Seit 1992 hat unsere Heimatortsgemeinschaft einen Gedenkstein, in Deggingen. Unsere Vereinsfahne wurde 1987, anlässlich unseres Kirchweihtreffens, in Nürnberg, feierlich geweiht. Man kann also sagen dass die H.O.G. Neuarad seit dem Kirchweitreffen im September 1978 besteht.
Es ist durch eine Matrikel der Tschanader Diozöse belegt dass, innerhalb des Gemarkungsbereiches unserer Gemeinde, schon seit 1333 die kleine Ortschaft APACHA/APACZA (Abtei) bestanden hat. Anfangs katholischer Kirchenbesitz, wurde sie 1480 an die Familie Doczi/Doicin verkauft. 1563 wurde dieser mittelalterliche Ort zum letzten Mal urkundlich erwähnt und scheint in der Türkenzeit, nach seiner Verödung, spurlos untergegangen sein.
Am selben Ort entstand die im Jahre 1661 bezeugte Siedlung „YENI-VARAT (NEU-ARAD), eine türkische Bezeichnung in Anlehnung an die nachbarliche durch den Marosch-Fluß getrennt liegende Stadt ARAD, die schon 1551 unter türkischer Herrschaft geriet.
Zur Zeit der Kapitulation der Türken in der Festung Temeschburg 1717, wurde der Ortsbereich unserer Gemeinde SCHELA/SKELA (FÄHRE, ÜBERFUHR) genannt. Durch die deutschen Reichskolonisten setzte sich jedoch die schon von den Türken geprägte Benennung NEU-ARAD (NEO ARADIENSIS; UJ ARAD; ARADUL NOU; NOVI ARAD) durch. Im Banatschwäbischen Volksmund als NEI-ARAD, NEIARAD bekannt.
Aus der „Historia Domus“ Neuarads können wir entnehmen, dass sich schon kurz nach der Wiedereroberung der Festung Arad, am 5. Dezember 1685, entlassene reichsdeutsche Soldaten auf dem Gebiet der Neuarader Weingärten niedergelassen haben. Jedoch noch vor 1700 kamen sie in die heutige Siedlung. Es kamen auch ihre Verwandten und Bekannte aus dem Reich. So wird von einem gewissen Mathias Philipp berichtet, einem Zimmermann, der 1700 direkt aus dem Deutschen Reich nach Neuarad kam und bei den anderen hier angetroffenen Deutschen sein Haus errichtete. Sicher ist, dass schon seit ihrer Gründung in der Stadt sowie in der Festung Arad Deutsche wohnten, von denen viele in das nahegelegene Neuarad abwanderten, wo das Leben wohlfeiler war. Es ist auch ohne jeden Zweifel, dass schon vor 1723 hier Deutsche wohnten.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem zufolge durch Flucht viele Neuarader Landsleute in Deutschland blieben, den Schikanen der „Neuen Machthaber“ ausgesetzt, verbreitete sich der Gedanke, zum aussiedeln immer mehr. Wenn es einzelnen Familien in den 60’er Jahren gelang auszuwandern, so konnten erst nach dem Helsinki-Vertrag 1976 im größeren Umfang Familien ausreisen. Ab Ende 1976 wurden Ausreisewillige Pädagogen aus ihren Stellen entlassen und somit auch das geistige Gut zu untergraben. 1977 konnten schon recht viele Familien ausreisen. Selbstverständlich musste Deutschland ein „Kopfgeld“ bezahlen, aber auch den Ausreisewilligen presste man nochmals horrende Summen ab. Nach der Wende ging es dann sehr schnell bis die meisten Ortschaften fast leer, von deutschen Bewohnern, waren. So auch Neu-Arad, waren es 1975 noch nahezu 6000 Deutsche in der Gemeinde, so sind es heute noch nicht mal 100 Personen.
Anschrift:
Heimatortsgemeinschaft Neuarad
in der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.
c/o Anton Hans
Merowinger Str. 3
D-85051 Ingolstadt
E-Mail:
antonhans@t-online.de
Internet:
www.hog-neuarad.de