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Heimatortsgemeinschaft Kleinjetscha

Die HOG

Im Zuge der Familienzusammenführung begann Mitte der siebziger Jahre auch für die deutschen Einwohner Kleinjetschas der Auswanderungsprozess - ein Prozess, der heute als abgeschlossen betrachtet werden kann.

Dank der Tatsache, dass die Kleinjetschaer die deutsche Schule besuchten, konnten sie sich bald in der neuen Heimat eingliedern und Arbeitsplätze finden. Die meisten Kleinjetschaer wohnen heute in Baden-Württemberg, in Oberfranken, in der Pfalz und in Bayern.

Auf Initiative der Landsleute Hans Leitenbor und Gertrude Schleer und mit dem organisatorischen Wirken von Hermann Decker und Georg Weisgerber (†) kam das erste Kleinjetschaer Treffen am 17.10.1981 in Bamberg zustande.

Es war eine Einladung an alle Kleinjetschaer, ohne festes Rahmenprogramm, einfach aus dem inneren Wunsch heraus, Landsleute zu treffen um zu „verzähle wie derhem“. Dies war auch zugleich der Gründungstag der HOG Kleinjetscha.

Unser einst so schmuckes Heimatdorf gehört nun der Vergangenheit an. In den mit so viel Fleiß gepflegten Häusern wohnen jetzt fremde Menschen. Viele Häuser befinden sich im Zerfall oder wurden dem Erdboden gleichgemacht.
Was wir einst als Heimat bezeichneten, wird nun allmählich zur Fremde. Als Zeuge eines früher so schönen schwäbischen Dorfes im Banat stehen jetzt nur noch die Kirche sowie die Grabsteine unserer Verstorbenen auf dem Friedhof.

Der Ort

Das Dorf Kleinjetscha liegt in der Banater Heide, 28 km nordwestlich von Temeschburg.  Die Nachbargemeinden sind Gertianosch (SW), Großjetscha (NW), Billed (NO), Kleinbetschkerek (O) und Beregsau (SO).

Im Jahre 1770 vollendete Herr von Neumann das im Jahre 1769 begonnene Kleinjetscha. 100 Wohnhäuser und zwei Mühlen wurden erbaut, 3326 Joch Feld vermessen und zugeteilt. Die ersten Ansiedler kamen aus verschiedenen Gegenden des deutschen Kaiserreiches: aus Lothringen, Elsass, Luxemburg, Franken, Rheinpfalz und aus Teilen Österreichs, „ (...) über deren erste Zusammensetzung uns das kirchliche Archiv zu überliefern weiß, dass doppelt soviel Franken wie Schwaben nach Kleinjetscha kamen und dazu noch etliche Österreicher“. Am 29. September 1771, an Micheli, also im zweiten Jahr der Ansiedlung zählte Kleinjetscha 99 von Ansiedlern bewohnte Häuser, eine Schule und ein Wirtshaus. Es hatte 85 ganze Gründe, 11 halbe Gründe, 1 Viertel Grund und 2 Häusler.

Die Gemeinde war anfänglich Kameralgut und stand bis zum Jahre 1800 unter der Billeder Kameralherrschaft. Ein Tausch unterwarf aber in diesem Jahr die ganze Kameralherrschaft dem Agramer Bistum, unter dessen Patronat Kleinjetscha bis 1911 ist.

Durch die nach 1900 einsetzende sehr verminderte Geburtenzahl und den verheerenden Folgen der beiden Weltkriege, verkleinerte sich die Einwohnerzahl des Dorfes im letzten Jahrhundert. 1927 zählte Kleinjetscha 287 Hausnummern mit ungefähr 1200 Einwohnern, 1940 waren es 1099 Personen; 1978 gab es knapp 400 deutsche Einwohner im Dorf, und 1992 waren es noch weniger als ein Dutzend Personen.

Die Heidegemeinde Kleinjetscha war ein regelmäßiges Rechteckdorf mit breiten, von Akazienbäumen umsäumten Straßen, davon zwei Hauptstraßen (Richtung Gertianosch-Billed und Großjetscha-Beregsau) und fünf Nebenstraßen. Das Dorf bestand somit aus acht großen Vierteln mit jeweils 288 Ar (Ortsplan aus dem Jahre 1796) und 13 kleineren Randvierteln, die dazugebaut wurden.

Durch die Ansiedlung von rumänischen Kolonisten nach dem II. Weltkrieg, die anfangs in den Höfen der deutschen Bevölkerung untergebracht waren, wurde es zur Notwendigkeit, neuen Wohnungsraum zu schaffen. So wurde das Dorf dann in den Jahren 1957-1959 um 75 Häuser vergrößert, und zwar entlang der Straße gegen Gertianosch. Kleinjetscha war mit den Nachbardörfern Gertianosch, Großjetscha und Billed durch eine feste Steinstraße verbunden, die 1978 asphaltiert wurde.

Obzwar Kleinjetscha im Jahre 1770 angesiedelt wurde, bekam er erst 1772 eine eigene Pfarrei. Johannes Heintz (1866-1878) Theologe Literat und Jurist, hielt 1872 zu Kirchweih eine Predigt zum hundertjährigen Bestehen der Gemeinde, die uns heute als Chronik der Geschehnisse dient.

Die Kirche wurde unter der Herrschaft des damaligen Agramer Bischofs Maximilian Verhovacs erbaut und am 24. April, also am Georgi-Tag 1813, zu Ehren des hl. Georg geweiht. Der hl. Lukas war Patron des Bethauses.
Der Friedhof befindet sich am Dorfrand, an der Straße gegen Billed.

 

Kontaktdaten

Anschrift:
Heimatortsgemeinschaft Kleinjetscha
in der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.
c/o Dietmar Giel
Franz-Kafka-Str. 5
D-76149 Karlsruhe

 

E-Mail:
dietmar.giel@t-online.de

Internet:
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