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Heimatortsgemeinschaft Deutschsanktmichael

Die HOG

Die HOG Deutschsanktmichael wurde 1983 in Karlsruhe, unter der Leitung von Dr. med. Michael Heber gegründet. Er übergab den Vorsitz der HOG – aus Altersgründen – 1995 an seinen Stellvertreter Dipl.-Ing. Nikolaus Heber. Dieser ist seit diesem Zeitpunkt Vorsitzender der HOG.

Die HOG veranstaltet regelmäßig Heimattreffen im Raum Karlsruhe oder Augsburg, da die Mehrheit der Zillascher hier zu Hause ist. Umrahmt werden die Heimattreffen von den Zillascher Musikanten sowie von der Zillascher Trachtengruppe. Seit 1983 hat die HOG vierzehn Heimattreffen sowie eine Busfahrt ins Banat 2006 organisiert. Die HOG unterstützt  jährlich die Instandhaltung des Friedhofs in Zillasch mit einem Geldbetrag.

Die HOG ist kein eingetragener Verein, lehnt sich aber an die Satzung der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. an.

Der Ort

Deutschsanktmichael liegt 17 km südwestlich von Temeswar und ist nach Durchqueren von Freidorf, Utvin und Rumänischsanktmichael erreichbar. Südlich vom Ort befindet sich der neue Bega-Kanal (2 km vom Dorf) und nördlich fließt die „Alte Bega“.

Als Quelle der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes Silas gelten die päpstlichen Zehentregister von 1333-1337.

Für die Zeit von 1717-1753 sind die Siedlungsbezeichnungen Silas, Sylas, Szillas, Szyllasch und Zylas nachgewiesen. Mit der deutschen Ortsgründung 1807 erhielt die Gemeinde den Namen Rauthendorf, nach ihrem Gründer Rittmeister Johannes Nepomuk Graf von Rauth.

Ab 1819 hieß der Ort Deutsch Szent Mihály.

Aus der Entwicklungsgeschichte des Ortes resultierte der offizielle Name Deutschsanktmichael (ungarisch Nemeth Szent Mihály, rumänisch Sânmihaiu German). Im Sprachgebrauch der Ortsbewohner und ihrer Nachbarn bürgerte sich der Ortsname Zillasch ein.

Rauthendorf bzw. Deutschsanktmichael war eine „Binnensiedlung“ oder „Tochtersiedlung“ und seit der Gründung 1807 bis zur Revolution 1848/1849 Kameralort. Die ersten bekannten deutschen Siedler des Ortes (57 Familien) kamen aus rund 20 Banater Dörfern, die meisten von ihnen aus den Erstsiedlungen Sanktandres, Kleinbetschkerek, Perjamosch, Billed, Sackelhausen und Grabatz. Deren Familien waren bei der Kolonisation des Banats im 18. Jh. vorwiegend aus der Rhein-Pfalz, aus Lothringen, Luxemburg und aus dem Trierschen eingewandert.

In 1837 erfolgte eine erhebliche planmäßige Ortserweiterung und es folgten weitere Zuwanderungen aus den umliegenden Ortschaften. Die meisten kamen aus Sackelhausen, Kleinbetschkerek, Uiwar, Lowrin, Großjetscha und Kleinjetscha.

Die Einwohnerzahl erreichte im 19. Jh. mit 1709 im Jahre 1898 ihren absoluten Höhepunkt. Die Entwicklung der Gemeinde ist anhand der Häuserzahlen wie folgt nachvollziehbar :

-       1833 : 114 Häuser
-       1895 : 264 Häuser
-       1910 : 280 Häuser
-       1924 : 309 Häuser

Die Ortsbewohner lebten fast ausschließlich von der Landwirtschaft.

Auf der Gemarkung der Gemeinde hatte der Tabakbau Tradition. Das Tabakblatt war Symbol der Gemeinde, was der erste bekannte Gemeindesiegel und die Verzierungen der Giebel einiger Häuser bezeugten.

1930 hatte der Ort 1162 Einwohner, davon waren 95% Deutsche.

Am 14./15. Januar 1945 wurden 73 Frauen und Männer aus Zillasch zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. Im Juni 1951 wurden drei deutsche Familien in den Bărăgan deportiert, wo sie bis 1956 bleiben mussten.

Bei der Volkszählung von 1992 hatte der Ort 780 Einwohner, davon waren 35 Deutsche.

Von 1807, dem Jahr der Gemeindegründung, bis 1833 war die Kirchengemeinde Rauthendorf / Deutschsanktmichael eine Filiale von Sackelhausen, ab 1833 bis 1960 eine selbstständige Pfarrgemeinde. Danach wurde sie als Filiale der Pfarrgemeinde Temeswar bzw. Freidorf angegliedert. Der überwiegende Anteil der Zillascher Bevölkerung war römisch-katholisch.

Die Mundart von Deutschsanktmichael gehört – wie die meisten Banater deutschen Mundarten – zum rheinfränkischen Typ pfälzischer Prägung.

In den Jahren nach der Wende wurde in Deutschsanktmichael ein Thermalbad errichtet, das eine Attraktion für die umliegenden Orte sowie auch für Temeswar geworden ist. Das Dorf hat inzwischen sein donauschwäbisches Gesicht verloren und ist ein rumänisches Dorf im Banat geworden.

 

Kontaktdaten

Anschrift:
Heimatortsgemeinschaft Deutschsanktmichael
in der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.
c/o Nikolaus Heber
Gerhard-von-Rad-Str. 16
D-90425 Nürnberg

E-Mail:
nikolaus.heber@gmail.com

Internet:
www.deutschsanktmichael.de