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Heimatortsgemeinschaft Billed

Die HOG

Im Dezember 1974 kam es bei Jakob Slavik in Salzburg zum formellen Beschluss, einen Verein der Billeder zu gründen. Beim Billeder Heimattreffen zu Pfingsten 1975 in Karlsruhe wurde die Billeder Heimatgemeinschaft (HOG) gegründet. Diese wurde 1979 als eigenständiger Verein im Vereinsregister Schweinfurt eingetragen. Die wichtigsten Ziele der HOG Billed sind: die Erfassung aller Billeder, die Geschichte Billeds zu erforschen und zu dokumentieren; Kultur, Tradition und Brauchtum zu erhalten und zu dokumentieren, den bedürftigen Billedern zu helfen, Billeder Kulturdenkmäler zu erhalten und allen Billedern Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftsgeist zu vermitteln.

Die HOG Billed gibt jährlich ein Heimatblatt heraus und veranstaltet jedes zweite Jahr ein Heimattreffen.Es finden jährlich ein oder zwei Busausflüge statt. Zu Allerheiligen treffen sich jährlich Billeder und Landsleute aus anderen Banater Ortschaften am Billeder Gedenkstein in Karlsruhe und gedenken ihrer Verstorbenen. Die HOG Billed wird auch durch ihren Ehrenvorsitzenden Peter Krier vertreten.

Die wichtigsten Leistungen der HOG Billed: Mitwirkung bei der Kirchenrenovierung 1974-1976 und bei der Herausgabe des Billeder Heimatbuches, das Billeder Denkmal in Karlsruhe, ein Videofilm über Billed, die Renovierung des Kalvarienberges, die Instandhaltung der Friedhöfe in Billed, die Herausgabe eines Tonträgers mit Liedern des Kirchenchores und der Blaskapelle, das Ortssippenbuch in zusammenarbeit mit Hans Wikete, die Neugestaltung des Kriegsopferdenkmals in Billed, die in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk der Banater Schwaben eingerichtete Sozialstation, Die Kirchenrenovierung 2008-2009, Das Heimathaus mit den Gästezimmern.

Innerhalb der Heimatgemeinschaft ist der Billeder Kirchenchor aktiv wie auch eine Trachtengruppe junger Billeder sowie die Billeder-Alexanderhausener Blaskapelle.

Der Ort

Billed liegt auf einer Höhe von 90–93 m über dem Meeresspiegel am südöstlichen Rande der Banater Heide, die, geographisch gesehen, Teil der Großen Ungarischen Tiefebene ist. Der Ort wird im Osten vom Jerbach und im Westen vom Warjascher Graben umflossen. Er liegt an der Staatsstraße Timisoara (Temeswar)–Sânnicolau Mare (Großsanktnikolaus), 28 km nordwestlich von Timisoara. Die Schwarzerde des Bileder Bodens und der relativ niedrige Grundwasserspiegel bestimmen die hohe Fruchtbarkeit der Felder.

Billed wurde im Jahre 1462 erstmals urkundlich erwähnt. 1765 begann im Rahmen des Zweiten Schwabenzuges die deutsche Besiedlung des Ortes. Anfangs siedelten sich 252 deutsche Siedler-Familien an; Billed gehörte zuerst noch zur Pfarrei Neubeschenowa. Für das Jahr 1766 werden 705 Einwohner in den Matrikelbüchern für Billed angegeben. Die Einwohnerzahl Billeds stieg stetig an, um im Jahre 1889 mit 5410 Einwohnern – davon 5254 Deutsche – den Höchststand in seiner Geschichte zu erreichen.

Einige Jahre danach begann die Auswanderung nach Amerika, wobei weit über tausend Personen zwischen 1894 und 1914 das Dorf verließen.

Seit 1895 hat Billed einen Eisenbahnanschluss. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges flüchteten einige Familien nach Österreich, Deutschland und Übersee. Viele weitere kehrten nie wieder aus den russischen Arbeitslagern zurück, in die sie nach dem Weltkrieg deportiert worden waren. In den Jahren 1951-1956 wurden einige Einwohner von rumänischen Behörden in die Baragan-Ebene verschleppt.

Als der rumänische König im Dezember 1947 das Land verlassen hatte, wurde die gesamte Wirtschaft verstaatlicht und die Landwirtschaft zwangskollektiviert. Ab dem Schuljahr 1949 gab es wieder eine deutsche Abteilung an der Volksschule und einen deutschen Kindergarten in Billed. Unsere Landsleute suchten zum Überleben Arbeit, wo sie nur welche finden konnten. Von den rund 300 geflüchteten Billedern haben nur 136 Personen die amerikanische Zone in Österreich erreicht und sind im Westen geblieben.

Erst 1958 waren die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien so weit gediehen, dass im Rahmen der Familienzusammenführung die ersten Billeder aussiedeln konnten. In den folgenden 20 Jahren wurde die Ausreise aus Rumänien offiziell nur im Rahmen der Familienzusammenführung gewährt. Bei dem Abkommen 1978 zwischen dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und der rumänischen Regierung unter Ceausescu durften jährlich 12.000 Deutsche aus Rumänien ausreisen. Viele versuchten die streng bewachte Grenze illegal zu überschreiten, manche davon wurden gefangen und zu langjähriger Kerkerhaft verurteilt. Als der „Eiserne Vorhang“ fiel, haben im Jahre 1990 583 Billeder den Heimatort verlassen. Zur Zeit leben noch 88 Deutsche in Billed und 34 in anderen Orten von Rumänien. 3378 in unserer Heimatkartei erfasste Billeder leben heute  in der ganzen Welt, davon 3040 in Deutschland.

 

Kontaktdaten

Anschrift:
Heimatortsgemeinschaft Billed
in der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.
c/o Werner Gilde
Johanna-Kirchner-Str. 39
D-76189 Karlsruhe

E-Mail:
Werner.Gilde@kit.edu

Internet:
www.billed.de