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Beeindruckendes Bekenntnis zur Herkunft

Die Wetschehausener Kirchweihgesellschaft mit Pfarrer Peter Zillich und Ehrengästen sowie den neu geweihten Fahnen der HOG Wetschehausen und des Kreisverbandes Würzburg vor der Heiligkreuz-Kirche in Würzburg. Foto: Herbert Henzl

Wetschehausener Kirchweihzug durch die Straßen des Würzburger Ortsteils Zellerau. Foto: Franz Ottohal

HOG Wetschehausen: Heimattreffen mit Kirchweihfest lockt über 400 Landsleute nach Würzburg

„Buwe, was ham mer heit?“ – „Kerbei!“ hallte es am 4. Oktober durch den Würzburger Stadtteil Zellerau, wo die Wetschehausener – wie jedes zweite Jahr – gemeinsam mit Gästen und Freunden aus allen Ecken der Republik ihr Kirchweihfest feierten. Dieses Jahr kam dem Vortänzerpaar Julia Zippert und Patrick Stanek die Ehre zuteil, den Kirchweihzug anzuführen. Beide sind aktive Tanzgruppen- sowie DBJT-Mitglieder; sie beteiligen sich schon jahrelang an verschiedenen Auftritten und nehmen ehrenamtliche Aufgaben wahr.

Über 400 Personen folgten der Einladung des Vorstandes ins Gemeindezentrum Heiligkreuz. Wegen des kleineren Saales mussten die Besucher zwar näher zusammenrücken, jedoch wurde dies nicht als Nachteil empfunden. Vor allem die ältere Generation begrüßte es, ganz nah am Geschehen zu sein.
Heimatpfarrer Peter Zillich empfing den feierlichen Trachtenzug und die Kirchweihgäste zur heiligen Messe in der Heiligkreuz-Kirche. Er bestärkte die Trachtenträger in ihrem Bestreben, das überlieferte Brauchtum zu bewahren. Die musikalische Umrahmung bildeten schöne, bekannte Kirchenlieder, die von Sebastian Henzl an der Orgel begleitet wurden. Nach der Weihe der neuen Wetschehausener Fahne sowie der neuen Fahne des Kreisverbandes Würzburg hatten die Fotografen vor der Kirche sichtlich Mühe, die Trachtenpaare samt Ehrengästen und Musikanten auf ein Gruppenfoto zu bekommen.

Mit Marschmusik, gespielt von den „Temeschtaler Musikanten“ unter der Leitung von Richard Dobner, zog der Festzug anschließend zum Gemeindezentrum Heiligkreuz. Nach den Grußworten des Vorsitzenden der HOG Wetschehausen, Günter Kaupa, begrüßte traditionsgemäß der Vortänzer die Kirchweihpaare und Gäste. Die Klänge des Wetschehausener Kirchweihwalzers „Blumengeflüster“ weckten vor allem bei den älteren Besuchern nostalgische Erinnerungen an das Fest, wie es einst in der alten Heimat gefeiert wurde. Und so manches Auge blieb nicht trocken. Feststeht, dass von diesem Walzer eine besondere Faszination ausgeht, wie das Beispiel der Oma belegt, die ihren Enkel regelmäßig auffordert, die Wetschehausener Homepage zu öffnen, nur um den Walzer – der im Hintergrund die Besucher musikalisch begrüßt – hören zu können.

In seiner Ansprache lobte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, die äußerst aktive Wetschehausener Trachtengruppe und deren Bemühen, Tracht und Brauchtum als wichtigen Bestandteil unserer Identität zu pflegen und zu erhalten. Mit dieser Arbeit sei die Heimatortsgemeinschaft Wetschehausen auf dem richtigen Weg; sie habe es geschafft, diesen Verband und seine Aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen interessant zu halten. Es sei wichtig, dass die jungen Leute in unserer Landsmannschaft ein Angebot vorfinden, mit dem sie sich identifizieren können. „Es gibt nicht viele HOGs, die das von sich behaupten können, die HOG Wetschehausen aber ganz gewiss“, so Leber.  

Nach den obligatorischen „Kerbeistickle“ führte die Trachtengruppe zusammen mit der befreundeten Banater Tanzgruppe aus Crailsheim unter der Leitung von Clara Weber die DBJT-Gemeinschaftstänze vor. Die Tanzdarbietung rief bei den Gästen helle Begeisterung hervor. Beim Kegeln ging es zwar nicht wie früher um den Schafbock, trotzdem erfreute sich das Spiel regen Zuspruchs. Den ersten Preis erkegelte sich Wendel Stanek, während Erich Gasseldorfer und Reinhold Wasitschek Platz zwei und drei belegten. Das „Verlizitiere“ des von Erika Kopp geschmückten Kirchweihstraußes sowie der von Annemarie Gasseldorfer gebastelten Kirchweihrosen mit Rosmarinzweig ging dank der Spendenfreudigkeit der Anwesenden ziemlich flott voran.

Zwischendurch gab es immer wieder Tanzmusik mit den „Temeschtaler Musikanten“, die ebenso wie das Duo Günter & Werner dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Die von Ines Ottohal geleitete Jugendgruppe entschloss sich zu einer spontanen Tanzeinlage und begeisterte die Gäste mit einer flotten Polka und einem Swing. Das Duo Günter & Werner sorgte bis in die Morgenstunden für fröhliche Stimmung. Spätestens beim Umschmeißen des „Kerbeipaams“, der von August und Walter Zippert gemeinsam mit Helferinnen und Helfern mit viel Hingabe geschmückt worden war, und beim „Mescheln rupfen“, stand fest: „Die Kerbei hat e Loch“.

Ein herzliches Dankeschön für die zahlreichen Kuchenspenden und an alle, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt allen Trachtenpaaren, der Gasttanzgruppe aus Crailsheim und vor allem dem „harten Kern“ des Kirchweihfestes, der Trachtentanzgruppe Wetschehausen/Würzburg. Deren Mitglieder, Jugendliche und Erwachsene, scheuen das ganze Jahr über keine Mühen und Kosten, um Tracht und Brauchtum aufrechtzuerhalten und die Stafette an die nächste Generation weiterzureichen.