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Im Zeichen der Tradition und der Gemeinschaft

Reinhold Gall MdL, Innenminister des Patenlandes Baden-Württemberg

Grußwort des Innenministers des Landes Baden-Württemberg, Reinhold Gall MdL. Der diesjährige Heimattag der Banater Schwaben in Ulm steht unter dem Motto „Banater Schwaben – Zukunft mit Tradition“. Mit diesem Motto wird nachdrücklich hervorgehoben, wie wichtig es ist, gerade auch die Jugend an ihre Wurzeln zu erinnern, ihnen ihre Vergangenheit nahe zu bringen. Denn nur wer seine Vergangenheit kennt, kann Lehren für die Gegenwart ziehen und die Zukunft gestalten. Die junge Generation ist es, die das Europa von morgen prägen wird. Die bunte Schau der Jugend- und Trachtengruppen, die das vielfältige Programm des Heimattages abrundet, zeigt das große Interesse der Jugendlichen an ihrer Herkunft und bestätigt so den Erfolg dieses Ansatzes.

In diesem Jahr steht das Er-innern an die eigene Vergangenheit besonders im Mittelpunkt, denn vor dreihundert Jahren begann der Aufbruch deutscher Kolonialisten entlang der Donau nach Südosteuropa. Auch die Banater Schwaben haben sich später im 18. Jahrhundert dieser beschwerlichen Reise in eine neue Heimat angeschlossen. Die vergangenen dreihundert Jahre waren geprägt von einer wechsel-vollen Geschichte; sie waren auch geprägt von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch sind die Banater Schwaben ihrer Heimat stets treu geblieben. Mit großem Engagement bewahren sie bis heute ihre Tradition und ihre Gemeinschaft. Die Banater Kultur pflegen sie nicht nur hier, in der neuen Heimat, sondern auch in ihren Herkunftsgemeinden. So ist es ihnen ein Anliegen, Kulturdenkmäler im Banat vor dem Zerfall zu retten und die deutsche Bevölkerung vor Ort zu unterstützen.

Der Heimat treu sein heißt nicht, sich lediglich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, nur die Erinnerung an die alte Heimat pflegen. Nein, es ist viel mehr: Es geht für die Banater Schwaben um das Mitgestalten einer gemein-samen Zukunft für die alte und die neue Heimat, ein Mitgestalten einer gemeinsamen Zukunft mit den heutigen Bewohnern. Zu Recht können sie damit als wahre Brückenbauer für ein geeintes Europa bezeichnet werden.

Ich danke allen, die zum Gelingen des diesjährigen Heimat-tages beigetragen haben. Mit dem bunten Folkloreprogramm und dem Trachtenumzug in der Innenstadt sowie dem Festgottesdienst, der politischen Kundgebung, Ausstellungen, Informations- und Bücherständen wird traditionsgemäß ein eindrucksvolles und abwechslungsreiches Programm geboten. Der Heimattag der Banater Schwaben ist auch ein Fest der Begegnungen. Und so wünsche ich allen Gästen eine schöne Zeit in Ulm mit Wiedersehensfreude, spannenden Gesprächen und dem Austausch schöner Erinnerungen.