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Für den Erhalt der traditionellen Wertegemeinschaft

Bei der traditionellen Feier am Auswandererdenkmal legten Oberbürgermeister Ivo Gönner und Bundesvorsitzender Bernhard Krastl einen Kranz nieder. Foto: Walter Wolf

Wie bereits berichtet wurde, führte auch der diesjährige Heimattag der Banater Schwaben Landsleute aus nah und fern zusammen. Nach Ulm – in die Stadt, in der seit 1974 regelmäßig die von der Landsmannschaft der Banater Schwaben organisierten großen Treffen stattfinden – kamen an Pfingsten über 6000 Personen aus Deutschland, Österreich, Rumänien und Übersee.

Das große Begegnungsfest wurde am Pfingstsonntag – dem Hauptveranstaltungstag – mit einer feierlichen Messe eingeleitet, die traditionsgemäß in der Donauhalle stattfand. Hauptzelebrant war auch diesmal Erzbischöflicher Geistlicher Rat Monsignore Andreas Straub, Visitator für die Seelsorge an den Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa. Ihm zur Seite standen Pfarrer Peter Zillich, Beauftragter des Bistums Regensburg für die Vertriebenenseelsorge, und Kaplan Markus Krastl aus Trier.

Die Pfingstbotschaft von der Entsendung des Heiligen Geistes an die Apostel und die damit verbundene symbolische Gründung der christlichen Kirche nahm Monsignore Straub zum Anlass, an die Landsleute die Aufforderung zu richten, einen klaren Standpunkt zu beziehen, sich für eine große Sache zu begeistern und sich „erfüllen zu lassen von Gottes Geist und seiner Liebe“, so wie es die Worte der Apostelgeschichte verheißen: „Plötzlich hörte man ein mächtiges Rauschen, wie wenn ein Sturm vom Himmel herabweht. [...] Alle wurden vom Geist Gottes erfüllt und begannen in verschiedenen Sprachen zu reden, jeder, wie es ihm der Geist Gottes eingab.“ Ausgehend von den Diskussionen um die Rolle der Kirche in unserer heutigen Gesellschaft plädierte Monsignore Andreas Straub für ein entschiedenes Eintreten für die Kirche, denn, „die Kirche sind wir alle“, so der Geistliche.

Einen eindrucksvollen Beitrag zur würdigen Gestaltung der Festmesse leistete der Chor der Banater Schwaben aus Reutlingen unter der Leitung von Johann Neu. Mit dem vierstimmig gesungenen Deutschen Hochamt von Michael Haydn – jener Messe, die sich im Banat großer Beliebtheit erfreute – wurde der Messfeier eine besondere Strahlkraft verliehen, und zugleich wurden bei den Gottesdienstbesuchern heimatliche Gefühle geweckt. Der Chor wurde von der Original Donauschwäbischen Blaskapelle Reutlingen unter der Leitung von Johann Frühwald begleitet. Im Zeichen der Volksfrömmigkeit stand auch der Beitrag der vielen Fahnenabordnungen der Kreisverbände der Landsmannschaft und Heimatortsgemeinschaften sowie die Anwesenheit der Marienmädchen und einer Gruppe Traunauer mit einer Marienstatue, die einst bei Wallfahrten mitgetragen wurde. Der aktive Beitrag zur Gestaltung des Gottesdienstes unterstrich ein weiteres Mal das Zusammengehörigkeitsgefühl der Landsleute und deren Bereitschaft, die traditionelle Wertegemeinschaft zu erhalten.