Bei strahlendem Sonnenschein feierten wir am 1. Oktober das 14. Heimattreffen der HOG Nitzkydorf im TSV Augsburg-Haunstetten. Das Treffen war gut besucht. Am Vormittag hatten die Landsleute reichlich Gelegenheit zum Austausch von Neuigkeiten. Um 13.30 Uhr fand im Saal der Gottesdienst mit Pfarrer Peter Zillich statt. Zur Einführung wurde ein Heimatgedicht von Adam Zirk vorgetragen. Vom Band erklangen die Nitzkydorfer Heimatglocken. Beim Einzug trug Jeanette Dassinger das in Maria Radna von Bischof Roos geweihte „Schwabenkreuz“, das Pfarrer Zillich zum Heimattreffen mitgebracht hatte. Die Lesung wurde von Dieter Schmadl und die Fürbitten wurden von Hella Gerber und Helmut Löchinger vorgetragen. Pfarrer Zillich berührte durch seine Predigt wieder unsere Herzen. Er verwies auf die zentrale Rolle der Kirche in der alten Heimat für das geistliche Leben und für die Förderung des allgemeinen Zusammenhalts, vor allem der Jugend. Das durch unsere HOG gefertigte Altartuch und die vier Fahnen (drei stammen aus der alten Heimat) trugen zur festlichen Stimmung bei. Für den feierlichen Rahmen sorgte die musikalische Gestaltung durch unseren Heimatchor unter der Leitung von Hella Weber. Zum Abschluss trug die Vortänzerin ein Gedicht vor. Pfarrer Zillich überreichte der HOG-Vorsitzenden Barbara Fetzer für ihre Verdienste um die Landsmannschaft einen Silberkreuzanhänger. Anschließend folgte der Aufmarsch der Kirchweihpaare. Die wurden vom Vortänzerpaar Jennifer Simota und Gabriel Gebrail Ehren angeführt. Die Vortänzer trugen den von Barbara Fetzer geschmückten Rosmarinstrauß. Diesmal machten insgesamt fünf Trachtenpaare mit. Nach dem Spruch des Vortänzers wurde der Strauß versteigert, zum ersten Mal von einer Frau. Barbara Fetzer kam ihrer Ehrenpflicht wunderbar nach. Der Strauß ging an das Vortänzerpaar, und danach begann das „Straußbrechen“. Für den Betrag von zehn Euro erhielt man ein Rosmareinsträußchen mit einem Band und einer Rose. Danach folgte ein Extratanz für die Kirchweihpaare.
In ihrer Ansprache begrüßte die HOG-Vorsitzende Barbara Fetzer alle Gäste herzlich. Nach dem Singen der Hymne fand eine Totenehrung statt, bei der ein Musikant der Enztäler auf der Trompete das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ spielte. Barbara Fetzer berichtete sodann über die Aktivitäten der HOG in den letzten Jahren. Unter anderem wurde über die Renovierung der Kirche berichtet und von der Busfahrt in die alte Heimat. Sie dankte den Mitgliedern des Vorstandes und allen Mitgestaltern der landsmannschaftlichen Arbeit. Ein besonderer Dank ging an Hella und Franz Gerber. Besonderes Lob ging an unsere Landsmännin Herta Müller, die bekanntlich mit ihrem Nobelpreis Nitzkydorf in aller Welt bekanntgemacht hat. Barbara Fetzer teilte der Versammlung mit, dass sie nach 32-jähriger Tätigkeit für die Landsmannschaft, davon acht Jahre als HOG-Vorsitzende, nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung steht.
Seitens des Bundesvorstandes ergriff der stellvertretende Bundesvorsitzende Richard Jäger das Wort. Er überreichte Barbara Fetzer für ihr Engagement für die Landsmanschaft die Verdienstmedaile der Banater Schwaben in Silber. Auch das Grußwort, gesprochen vom Bürgermeister der Stadt Augsburg, Hermann Weber, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Als ältestes anwesendes ehemaliges Vortänzerpaar wurden Magdalene und Peter Gerber geehrt. Sie waren 1956 Vortänzer in Nitzkydorf. Auch die älteste Besucherin des Treffens, Katharina Netzer, wurde ebenfalls geehrt. Die anstehende Vorstandsneuwahl wurde von Richard Jäger geleitet. Die Mitglieder des Vorstandes, die für eine weitere Amtsperiode nicht mehr kandidierten, wurden verabschiedet: Barbara Fetzer, Anna Fernbach, Erich Seidl, Franz
Gerber und Georg Gerber. Für ihr ehrenamtliches Engagement im Dienste der Gemeinschaft wurde ihnen gedankt. Es folgte die Wahl des neuen Vorstandes der HOG Nitzkydorf, der sich wie folgt zusammensetzt: Dr. Hella Gerber (Vorsitzende), Katharina Gion und Katharina Waitz (stellvertretende Vorsitzende), Helmut Löchinger (Kassenwart), Horst Köhl (Schriftführer), Peter Löchinger und Balthasar Müller (Beisitzer), Peter Dassinger und Gerhard Hipp (Kassenprüfer). Die neue HOG-Vorsitzende gab bekannt, dass auch sie sich für die Pflege und Weitergabe der Tradition und für den Erhalt der Erinnerung an die alte Heimat einsetzen werde. Der neue Vorstand sei bereit, die gute Arbeit des alten Vorstandes fortzuführen, Bewährtes zu bewahren und neue Ideen einzubringen. Auch die Friedhofspflege in der alten Heimat bedürfe einer Regelung. Der neue HOG-Vorstand gehe mit Freude an die Arbeit. Barbara Fetzer wurde zur Ehrenvorsitzenden der HOG Nitzkydorf gewählt. Für den Jahrgang 1956 gab es einen eigenen Festtisch, und die Kollegen hatten viel Freude beim Wiedersehen. Die Enztäler Musikanten sorgten mit ihrer Musik für ausgezeichnete Stimmung. Viele Gäste blieben bis zum Schluß, bis kurz nach Mitternacht. Alle waren sich einig: Es war wieder einmal schön.
Abschließend soll allen Mitgestaltern des Treffens gedankt werden, besonders Hella Weber für die Organisation und Gestaltung der musikalischen Umrahmung des Gottesdienstes. Das nächste HOG-Treffen findet Herbst 2013 statt. Das genaue Datum und der Veranstaltungsort in Augsburg werden bekanntgegeben. Eine Möglichkeit, sich zu treffen, ergibt sich im nächsten Jahr zu Pfingsten beim Heimattag der Banater Schwaben in Ulm und bei der von der HOG geplanten Busreise in die alte Heimat. Diese wird voraussichtlich im Sommer 2012 stattfinden. Nähere Angaben dazu folgen. Familiennachrichten (Eheschließungen, Geburten, Todesfälle) bitte an unseren Schriftführer Horst Köhl melden (Tel. 07721 58132), denn nur was man weiß, kann man veröffentlichen.