Jetzt am Ende des Jahres, in der Adventszeit, machen wir Pause, halten ein in unserer Arbeit, schauen zurück wie an jedem Jahresende und ziehen Bilanz. Nicht nur ein Jahr älter sind wir alle, sondern auch um ein Jahr reifer, „reifer an Erfahrung“. Wenn wir so zurückblicken, war das Jahr 2011 doch ein sehr erfolgreiches Jahr für alle Tanz- und Trachtengruppen. Wir haben viele Auftritte gemeistert, die Banater Schwaben bei vielen öffentlichen Veranstaltungen repräsentiert und daran aktiv teilgenommen. An dieser Stelle will ich im Großen und Ganzen an die gemeinsamen Auftritte, Seminare und Veranstaltungen der DBJT im Jahr 2011 erinnern. Nach einer erholsamen Winterpause wurde durchgestartet mit einem Gruppenleiterseminar vom 15. bis 17. April, bei welchem verschiedene Themen besprochen, geplant und durchgeführt wurden. Im Wieshof im Allgäu wurde ein entsprechendes Gebäude gefunden, um alle Teilnehmer des Seminars unterzukriegen und gleichzeitig durch die „Schwowischi Kochakademie“ aus Nürnberg selbst verpflegen zu lassen. Unter anderen Themen wurde die Archivierung der Tänze, die Jugendarbeit, das Arbeiten und Gestalten mit neuen Medien zur besseren Kommunikation zwischen Vorstand und Gruppenleiter weiter ausgebaut. Erstmalig zu Gast war ein Referent der SJD, Harald Krauss, welcher über die Organisation und die Veranstaltungen seines Verbandes berichtete, wobei viele Parallelen festgestellt wurden. Auch Brauchtum und Weitergabe von traditionellen Gepflogenheiten sowie Trachtenpflege und deren Dokumentation kamen in den Arbeitskreisen zur Sprache.

Am 14. Mai fanden die 16. Kultur- und Heimattage der Banater Schwaben des Landes Bayern in Nürnberg statt. Ein Begegnungsfest der Landsleute mit vielen kulturellen Höhepunkten wie Ausstellungen, Dichtervorlesungen, Vorträge, Trachtenumzüge sowie Brauchtumsveranstaltungen, und sogar mit einem Rockkonzert wurden die Besucher überrascht. Tanzgruppen aus Bayern und Baden-Württemberg zeigten an drei Stellen in der Nürnberger Innenstadt ihr Können, begleitet von drei Banater Blaskapellen. Nach der ökumenischen Andacht, zelebriert von Pfarrer Peter Zillich und Diakon Luzian Mot, zog der gesamte Trachtenzug samt Fahnen-abordnungen aus vielen verschiedenen Orten unter den Klängen der drei Blaskapellen zum Festakt in den historischen Rathaussaal, wo sie von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly empfangen wurden. Alle Gruppen und Teilnehmer denken gerne an den gelungenen Unterhaltungsabend in der Meister-singerhalle am Samstag bei den Kultur- und Heimattagen des Landes Bayern zurück.

Schlag auf Schlag fand eine Woche später gleich das Landestrachtenfest und Volkstanzfestival 2011 im Rahmen des großen Schwabenballs in Göppingen statt. 101 Paare in Tracht marschierten zu den Klängen der „Original Schwabenkapelle“ vom Empfang des Oberbürgermeisters im Rathaus zur Stadthalle. Am Abend fand die Festveranstaltung statt, bei der zahlreiche Tanzgruppen aus Baden-Württemberg und Bayern ihre Tänze vorführten. Zum Abschluss tanzten alle Trachtenträger die Gemeinschaftstänze der DBJT: den Kathi-Ländler, die Polka Veilchenblaue Augen und die Donauschwäbische Tanzfolge.

„Mittendrin, statt nur dabei“ war das Motto der nächsten DBJT-Veranstaltung. Am 28. Mai fand das schon zur Tradition gewordene Sportturnier in Crailsheim statt. Trotz einiger Versuche, mehrere Sportangebote durchzuführen, wie Tennis und Kegeln, genauso wie vor einigen Jahren bei den Heimattagen in Ulm, gilt doch das größte Interesse dem Fußballspiel. 16 Mannschaften haben sich zum Fußballturnier angemeldet. Das Kegelturnier fand mit nur drei Mannschaften statt. Das Turnier wurde erstmals auf einem neuen Gelände ausgetragen. Hier gab es für die Kleineren Minigolf, Bocciaspiel, Tischtennis und Beach-Volleyball. Zum ersten Mal wurde „Bockschmeißen“ angeboten, ein altes schwäbisches Spiel aus Bakowa. Abends heizten die Primtaler den Besuchern im Zelt kräftig ein. Das Turnier fand seinen Ausklang bei einem Frühschoppen mit dem Original Banater Echo.

„Groß gefeierte Jubiläen in der Hauptstadt der Banater Schwaben – man spürte das freundliche Vibrieren einer Gemeinschaft“ steht in einem Bericht in der Neuen Zeitung Budapest über die Heimattage der Banater Schwaben in Temeswar. Der Medienverein FunkForum und das Demokratische Forum der Deutschen im Banat hatten vom 17. bis 19. Juni eingeladen. Das Motto der Heimattage lautete entsprechend „20 Jahre Um- und Aufbruch“. Aus Deutschland waren dabei die Tanzgruppen aus München, Esslingen und Singen und die Blaskapelle Original Banater Dorfmusikanten. Beim Brauchtumsabend am Bega-Ufer gaben die Trachtengruppen aus Deutschland, die Ungarn-deutsche Kulturgruppe aus Sulk sowie die Gastgeber, die „Rosmareiner“, ihre Tänze zum besten. Samstag fand eine Feierstunde in der Oper statt und abends ein Schwabenball im AMG-Haus. Den Höhepunkt bot der Sonntag mit einer Andacht, einem Festumzug mit über zweihundert Trachtenträgern und einen gemeinsamen Tanzauftritt auf dem Opernplatz.

Kurz vor der Sommerpause (15.–17. Juli) trafen sich viele Kinder, Jugendliche und Mitglieder der Tanz- und Trachtengruppen bundesweit zum gemeinsamen DBJT-Zeltlager in Wörnitz. So gut besucht war das Zeltlager noch nie. Bei den vielen sportlichen Freizeitangeboten vergingen die drei Tage viel zu schnell. Die „Schwowischi Kochakademie“ aus Nürnberg hatte alle Hände voll zu tun, um die circa 125 hungrigen Mäuler zu stopfen. Das nächste Zeltlager der DBJT findet im Juli 2012 in Langenbruck statt. Am ersten Wochenende im November trafen sich alle Gruppen wieder auf dem Wieshof im Allgäu zum zweiten Tanzseminar. Im Mittelpunkt standen die Vorbereitungen für den Heimattag 2012 in Ulm. Das aufgestellte Programm umfasst neben Volkstänzen und Brauchtumsdarstellungen auch moderne Tanzeinlagen. Die Schwowischi Kochakademie bewirtete die Teilnehmer mit schwäbischen Köstlichkeiten und bestritt auch die Back-AG, bei der fast dreißig Kinder am Salzkipfelbacken teilnahmen.

Wie zu erkennen ist, war das Jahr 2011 reich an Veranstaltungen, und wir rühmen uns stetig wachsender Begeisterung und Teilnahme der Mitglieder und Gruppen, besonders der Jugendlichen. Somit bewahrheitet sich aufs Neue das Motto „Gemeinsam sind wir stark“ und lässt uns hoffen, dass wir auch in Zukunft noch viele gemeinsame Vorhaben stemmen werden.