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Stiftungsrat des DZM Ulm

Die Teilnehmer an der Sitzung des Stiftungsrates (von links): Rudolf Fath, Christian Glass, Dr. Thomas Lindner, Hans Supritz, Sabine Mayer-Dölle, Innenminister Reinhold Gall, Theresia Wimmer, Peter-Dietmar Leber, Ministerialdirigent Herbert Hellstern, Franz Flock (Foto: Helmut Berner)

Der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Reinhold Gall, wurde am 14. Juni von den Mitgliedern des Stiftungsrates des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm einstimmig zum Vorsitzenden dieses Gremiums gewählt. Mit seiner Kandidatur unterstrich der Minister seine Verbundenheit mit der Gruppe der Donauschwaben und seinen Respekt vor der Arbeit des Museums, in dem „gut und viel gearbeitet wird“, so der Minister. Ähnlich äußerten sich auch Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner und Kulturbürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle. Das Museum sei mittlerweile nicht nur „in der Stadt Ulm angekommen“, so die Bürgermeisterin, sondern habe ein Netzwerk in die südosteuropäischen Staaten aufgebaut. Aussagekräftig waren auch die dargelegten Zahlen: 12 000 Besucher im vergangenen Jahr im Museum in Ulm – vom Publikum gut angenommen wurde z. B. die Ausstellung über Temeswar –, 3000 Besucher bei Vorträgen der Museumsmitarbeiter in Deutschland und im Ausland und Tausende Besucher der Wanderausstellungen in Deutschland und im Ausland lassen keinen Zweifel aufkommen, dass dieses Museum mittlerweile seinen Platz im internationalen Wettbewerb um attraktive Themen und Besucher gefunden hat.: 

 

Dass es auch in den kommenden Jahren mit hoher Schlagzahl weitergehen soll, offenbarte die Planung für 2012. Dieses Jahr hat die Stadt Ulm unter das Motto „Aufbruch entlang der Donau“ gestellt. Sie will damit an den Beginn der Auswanderung erinnern. 1712, als das Banat noch unter türkischer Herrschaft war, legte die erste Ulmer Schachtel mit Auswanderern donauabwärts Richtung Ungarn ab. In diesem Zusammenhang wird es in Ulm eine Open-Air-Ausstellung am Donauschwabenufer, aber auch an verschiedenen Plätzen der Stadt geben, die für dieses Thema wichtig sind; Quellen im Zusammenhang mit der Auswanderung in der Stadt Ulm, im Wengenstift, aber auch in anderen Donaustädten sollen ausgewertet werden; das Internationale Donaufest wird die Kontakte zu den Donauanrainer-Staaten festigen, und auch der Heimattag der Banater Schwaben 2012 in Ulm wird im Ulmer Jubiläumsjahr Geschichte und Gegenwart in einen direkten Zusammenhang bringen. Für die Banater Schwaben von Belang ist ferner eine Stefan - Jäger - Ausstellung des Museums anlässlich des fünfzigsten Todestages des bei seinen Landsleuten beliebten Künstlers.

Lobende Anerkennung durch die Mitglieder des Stiftungsrates fand auch die Arbeit der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm, Dr. Swantje Volkmann. Mittels Seminaren, Workshops, Vorträgen und Begleitveranstaltungen für Ausstellungen ist es ihr gelungen Kultur und Geschichte der deutschen Siedlungsgebiete in Südosteuropa nicht nur in Deutschland, sondern auch in den südosteuropäischen Staaten zu vermitteln. In den letzten Jahren wurde auch die Zusammenarbeit mit den landsmannschaftlichen Jugendgruppen ausgebaut. Der Bericht des wissen-schaftlichen Beirats wurde vom Museumsleiter Christian Glass verlesen. Auch er enthielt nur anerkennende Worte, so dass Innenminister Reinhold Gall, der die Sitzung äußerst konzentriert und gut vorbereitet leitete, von einer „beeindruckenden Bilanz“ sprechen konnte. Diesem Urteil schloss sich auch der Vertreter des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Ministerialrat Dr. Thomas Lindner, an. Er stellte eine Beteiligung seines Hauses an den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2012 in Aussicht.

Innenminister Gall empfängt den Bundesvorsitzenden

Die Landsmannschaft der Banater Schwaben war bei der Sitzung in Ulm durch ihren Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber vertreten. Im Anschluss daran kam es zu einer ersten Unterredung im engen Kreise zwischen Innenminister Reinhold Gall und dem Bundesvorsitzenden. Dieser unterstrich die Bedeutung der Förderung der kulturellen Arbeit der Landsmannschaft durch das Patenland Baden-Württemberg. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben mit nach wie vor zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen, mit intakten Verbandsstrukturen und traditionsreichen Kulturveranstaltungen sei eine vitale Kraft in Deutschland, aber auch im Banat, wo zahlreiche Gliederungen einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung unserer Geschichte und Kultur sowie zur Völkerverständigung leisten. In diesem Zusammenhang dankte der Bundesvorsitzende Innenminister Gall für seinen Einsatz zwecks Erhalts des Deutschen Konsulats in Temeswar.