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Jugendball und Jubiläumsfeier der Banater Jugendorganisation

Ehrengäste und Vorstandsmitglieder der DBJT beim Jugendball in Vöhringen. Foto: Zsuzsanna Ledenyi

 

Die Sportgaststätte Vöhringen platzte am Abend des 26. Mai aus allen Nähten. Hierher hatte die Banater Jugendorganisation DBJT (Deutsche Banater Jugend- und Trachtengruppen) anlässlich unseres Heimattages zu einem Ball eingeladen, in dessen Rahmen auch das 25-jährige Verbandsjubiläum gebührend gefeiert werden sollte. Rund 300 Jugendliche und Junggebliebene folgten der Einladung, darunter auch viele ehemalige Vorstandsmitglieder und Aktive des Jugendverbandes sowie Mitglieder der Jugendtrachtengruppen, die im Laufe des Tages in der Ulmer Fußgängerzone und am Rathaus aufgetreten waren. Mit solch einem Ansturm hat weder der Veranstalter noch die Gastwirtschaft gerechnet. Die räumliche Beengtheit und die Wartezeiten bei der Essens- und Getränkebestellung haben jedoch der ausgelassenen Stimmung
keinen Abbruch getan. Der Jugendball gestaltete sich zu einem rauschenden Fest, bei dem die Begegnung, die Geselligkeit und die Unterhaltung bei Musik und Tanz im Mittelpunkt standen. Wesentlichen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hatten Die Primtaler unter der Leitung von Manfred Ehmann, die mit ihren stimmungsvollen Melodien und heißen Rhythmen die Besucher in Scharen auf die Tanzfläche lockte.

Der Vorstand der DBJT nutzte den passenden Rahmen, den der Jugendball bot, zur Feier des 25-jährigen Bestehens der Banater Jugendorganisation. Eigentlich stand das Jubiläum bereits im vergangenen Jahr an, da der Verband Deutsche Banater Jugend (DBJ) anlässlich des Heimattages 1986 in Ulm gegründet worden war. Man wollte aber das große Begegnungsfest der Banater Schwaben in diesem Jahr abwarten, um der Jubiläumsfeier mehr Gewicht und Glanz zu verleihen. Zur Eröffnung der Feierstunde begrüßte Harald Schlapansky, der Vorsitzende der DBJT, die zahlreichen Besucher des Jugendballs und die Ehrengäste, die dann einzeln von den Mitgliedern des DBJT-Vorstands vorgestellt wurden.

Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten zunächst der neugewählte Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, Stefan Ihas, der Landesgeschäftsführer der DJO – Deutsche Jugend in Europa Bayern, Peter Hillebrand, und der Landesvorsitzende der DJO Baden-Württemberg, Hartmut Liebscher. Die beiden DJO-Vertreter würdigten die enge Zusammenarbeit mit dem Banater Jugendverband und fanden anerkennende Worte für dessen Arbeit. Die Begeisterungsfähigkeit und Lebendigkeit der vielen Jugend- und Trachtengruppen seien eine Gewähr für den Fortbestand der Gemeinschaft und stellten sicher, dass die Landsmannschaft eine Zukunft hat, betonten die Redner. Zu ihrem Jubiläum wurde die DBJT seitens der DJO Bayern mit einer Urkunde und dem DJO-Löwen 2012, seitens der DJO Baden-Württemberg mit einem Satz Volkstanz-CDs bedacht.

Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, wies in seinem Grußwort auf das engagierte Wirken des Jugendverbandes während seines 25-jährigen Bestehens hin und zeigte sich
besonders erfreut über den seit 2009 zu verzeichnenden Aufschwung der Jugendarbeit. Davon zeuge auch das vorbildliche Mitwirken der DBJT bei der Ge-
staltung des diesjährigen Heimattages. „Glücklich kann sich eine Landsmannschaft schätzen, die auf eine solche Jugendorganisation bauen kann“, unterstrich der Bundesvorsitzende abschließend.

Mit Peter Krier ergriff sodann ein Mann der ersten Stunde das Wort, der ab 1978 zwölf Jahre lang die Aufgabe des Jugendreferenten der Landsmannschaft wahrgenommen und in dieser Eigenschaft die Gründung eines Bundesverbandes der Banater Jugend angeregt hat. Peter Krier erinnerte an den organisatorischen Neubeginn Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre, als eine ganze Reihe von Jugendgruppen ins Leben gerufen wurde. Um deren Arbeit bundesweit zu koordinieren, wurde am 17. Mai 1986 der Bundesverband Banater Jugend gegründet. Durch viele gemeinsame Aktivitäten sei die Gemeinschaft gewachsen und der Verband gestärkt worden, so Krier. Der DBJT, die nach einer schwierigen Phase die landsmannschaftliche Jugendarbeit engagiert weiterführe, wünschte er alles Gute für die Zukunft. „Ich bin stolz auf Euch!“, rief er den Jugendlichen zu.

Unter den Ehrengästen befanden sich auch die ehemaligen DBJ-Vorsitzenden Wilmuth Müller (1989–1992) und Stefan Ruttner (1992–1996) sowie Theresia Teichert, die den Verband von 2004 bis 2009 kommissarisch leitete. Müller und Ruttner erinnerten an die in jenen Jahren geleistete Kultur- und Integrationsarbeit, die ihren Niederschlag in zahlreichen musischen Seminaren, Freizeitaktivitäten und Eingliederungsmaßnahmen fand. Es seien wunderbare Zeiten gewesen, so Ruttners Fazit. Unter den Funktionsträgern, die damals die
Jugendarbeit entscheidend geprägt und vorangebracht haben, hob er besonders Peter Krier, den ersten, inzwischen verstorbenen DBJ-Vorsitzenden Stefan Jesch und dessen Nachfolger Wilmuth Müller hervor. Theresia Teichert, die unter schwierigen Umständen die Verantwortung für den Jugendverband trug, betonte in einer kurzen Stellungnahme, dass sich ihr Einsatz – angesichts des gelungenen Neuanfangs im Jahr 2009 – gelohnt habe. Die seither genommene Entwicklung erfülle sie mit Genugtuung und Stolz.

Zum Schluss der Feierstunde dankte der DBJT-Vorsitzende Harald Schlapansky seinem Vorstand, den Leiterinnen und Leitern der Kinder- und Jugendgruppen sowie allen Aktiven für die konstruktive Mitarbeit und dem Bundesvorstand der Landsmannschaft für die Förderung und vielfältige Unterstützung der Jugendverbandsarbeit.

Die DBJ bzw. DBJT – aber auch die in den sechziger Jahren aktive Banater Jugendgruppe, die hier nicht unerwähnt bleiben soll – hat während ihres 25-jährigen Bestehens, trotz zeitweiliger Schwierigkeiten, eine insgesamt positive Leistungsbilanz vorzuweisen. Sie hat wichtige Aufgaben wahrgenommen und durch ihre vielfältigen Aktivitäten einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Pflege der Gemeinschaft, unserer Traditionen und kulturellen Werte – letztendlich zur Bewahrung unserer Identität erbracht. Auch in Zukunft wird dem Jugendverband eine wichtige Rolle im Rahmen unserer Landsmannschaft zukommen. Denn, wie deren Bundesvorsitzender treffend formulierte: „Die DBJT von heute ist die Landsmannschaft von morgen.“