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Buntes Brauchtumsfest: Ulmbacher Kirchweih in Rechberghausen

Zu ihrem Kirchweihfest in Rechberghausen legten viele Ulmbacher die Tracht an. Foto: Reinhard Beck

 

Am 2. Juni feierten die Ulmbacher ihr Kirchweihfest in Rechberghausen. 25 strahlende Kindertrachtenpaare, 15 stolze Paare in weißer Festtagstracht und fünf Paare in edler Frauentracht bildeten den stattlichen Festzug und boten ein bezauberndes Bild. Mit Marschmusik, gespielt von der Original Banater Schwabenkapelle, zogen die Trachtenpaare, voran die Ulmbacher Fahne, zur Kirche. Beim Gottesdienst kamen die in der Predigt geäußerten rührenden Gedanken zur Ulmbacher Geschichte bei den Teilnehmern gut an. Der Chor unter der Leitung von H. Engelmann und W. Janke begleitete die Messe. Seine Lieder gingen unter die Haut. Wie üblich wurden die Fürbitten von Trachtenträgern vorgetragen. Einen eindrucksvollen Schlusspunkt unter den Gottesdienst setzte das Lied „Du Friedensfürst, Herr Jesu Christ“. Beim Empfang auf dem Kirchplatz herrschte nicht nur sonniges Wetter, sondern auch eine fröhliche Atmosphäre. Die Trachten erstrahlten im Glanz der Sonne, der Wein mundete, und die Kapelle sorgte mit ihren Melodien für gute Stimmung. Mit dem
traditionellen Kirchweihtanz luden Benjamin Beck und seine Vortänzerin Elke Weimert-Cericola die Gemeinde zum Fest ein.

In der Halle des TV angekommen, richtete Elfriede Beck Worte des Dankes an die Trachtenträger, an alle aktiven Helfer sowie an die Gemeinde Rechberghausen für die Unterstützung bei der Festgestaltung. Als Ehrengäste begrüßte sie die Gemeinderäte Markus Malcher und Helmuth Hofbauer, deren Anwesenheit sie als ein Zeichen der Wertschätzung für die Ulmbacher Gemeinschaft wertete. In seinem Grußwort hob Markus Malcher das Traditions-
bewusstsein und den Zusammenhalt der Ulmbacher besonders hervor. Danach verabschiedete Elfriede Beck Hans Rieser aus dem Vorstand der HOG und dankte ihm für seine langjährige Tätigkeit. Neue Kulturreferentin wird
Manuela Mittler. Allen Anwesenden dankte die Rednerin für die Treue und rief sie auf, jedem von dem tiefen Sinn dieses Festes der Gemeinschaftspflege zu erzählen. Nach dem Kirchweihtanz – beeindruckend war der uralte Ländler – gab es kein Halten mehr. Die Besucher schwangen fleißig das Tanzbein, und die Stimmung stieg von Tanz zu Tanz. Durch den Gewinn von Hut und Tuch kam diesmal der HOG-Vorsitzende Peter Rieser zu einem Ehrentanz mit seiner Frau und allen Trachtenpaaren.

Groß war die Überraschung bei Anneliese Milles, der Jubilarin des Tages, als die drei Enkeltöchter ihr ein Geburtstagsständchen darbrachten. Für das Lied „Weit, so weit liegt mein Heimatland“ ernteten die Mädchen viel Applaus, und die Oma war sichtlich gerührt. Danach standen die Kegler im Mittelpunkt. Die Kegeltrophäe – ein Geschenkkorb – ging diesmal an Siegfried Kassa mit 93 Holz. Bei Marschmusik drehten die Kegler eine Runde durch den Saal.

Bei aller Freude hatte das diesjährige Kirchweihfest auch einen Wermutstropfen: Der Grund dafür war die geringe Besucherzahl. Und so stellt sich die Frage: Wo sind die Ulmbacher geblieben? Wo ist die besagte Verbundenheit, der Wunsch sich zu treffen und gemeinsam nach alter Sitte zu
feiern? So war es besonders lobenswert, dass der Vorsitzende des Kreisverbandes Göppingen, Manfred Jäger, und seine Frau Sandra, die Ulmbacher Tracht angelegt und sich in den Festzug eingereiht haben.

Dankbar waren wir, dass die Original Banater Schwabenkapelle für das Musikduo D’Ulmbacher in die Bresche gesprungen ist, das krankheitsbedingt absagen musste. Horst Stromers Musikanten sorgten für ausgesprochen gute Unterhaltung. Spät in der Nacht trennte man sich in der Hoffnung auf ein Wiedersehen beim 30. Kirchweihfest. Jubiläen wollen gebührend gefeiert werden. Das Versprechen der Trachtenträger und Helfer steht. Wie unsere Ulmbacher dazu stehen, wird sich zeigen.