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Aus der Bundesgeschäftsstelle

Jen Grogan ist eine Doktorandin an der Universität Nottingham, die in ihrer Forschungsarbeit Formen der Heimaterinnerung in Museen und Mahnmalen in Ost- und Westdeutschland untersucht. Dabei konzentriert sie sich auf Schleswig-Holstein, Bayern, Thüringen und Sachsen, vergleicht Mahnmale, die nach der Wende in den neuen Bundesländern errichtet wurden, mit jenen, die im Westen Deutschlands stehen. „Hat sich die Tabuisierung von Flucht und Vertreibung in der ehemaligen DDR auf die  Gestaltung von Mahnmalen nach der Wende ausgewirkt?“ lautet  eine der Forschungsfragen der Doktorandin. Unter anderem widmet sie sich auch dem Denkmal „Wider das Vergessen“ des Banater Bildhauers Walter Andreas Kirchner, das vom Landesverband Bayern in Landshut aufgestellt worden ist.

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Michael Ivory aus Cheltenham in England ist Verfasser mehrerer Reisebücher. Für sein neues Buch mit dem Arbeitstitel „The Lands the Germans Lost“, in dem er sich den ehemals oder noch von Deutschen besiedelten Gebieten Mittel-, Ost- und Südosteuropas widmet, unternahm er mit einigen Kollegen, darunter einem ehemaligen Professor für Germanistik, eine Reise in das Banat und nach Siebenbürgen. Wir konnten ihm bei der Suche nach einem sachkundigen und deutschsprachigen Stadtführer durch  Temeswar behilflich sein. „Unsere Reise war voll von einmaligen  Eindrücken, mit denen ich jetzt  zu Hause fertig werden muss“, schrieb er.

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Nach wie vor erreichen uns Anfragen von ehemaligen Russlanddeportierten und deren Angehörigen nach vermissten Personen. Hans Otto Junesch, ein Siebenbürger Sachse aus Gärtringen, dessen Vater in der Deportation  in der Sowjetunion gestorben ist, konnte Regina Müller, einer Banater Schwäbin, deren Vater ebenfalls als deutscher Zwangsarbeiter im Donbass sein Leben lassen musste, mit guten Tipps helfen.  Junesch erhielt letztlich vom Suchdienst des Deutschen Roten  Kreuzes Akten, die das Schicksal seines Vaters dokumentieren. Das Todesdatum und der Ort seines Ablebens waren in kyrillischer Schrift vermerkt. „Nun habe ich  einen amtlichen, richtigen Beweis und bin einigermaßen zufrieden“, schrieb er uns.

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In Germering – in der Nähe von München – feierte vor kurzem der ehemalige Vorsitzende des Kreisverbandes Fürstenfeldbruck, Josef Wolf, aus Bogarosch stammend, seinen 90. Geburtstag. Er findet immer wieder mal einen Weg in  die Bundesgeschäftsstelle, denn Sorgen und Wünsche hatte er stets auch bezüglich der Landsmannschaft. Josef Wolf lebt seit dem Krieg in Deutschland, spricht aber unsere banatschwäbische Mundart besser als mancher, der vierzig Jahre später aus dem Banat nach Deutschland gekommen ist. Im  Banat sollte er den elterlichen Hof übernehmen und in der Banatia in Temeswar Latein lernen. Für ihn schwer vereinbar. Es wurden  vierzig Arbeitsjahre bei BMW in München.