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Neuwahlen beim Hilfswerk der Banater Schwaben

Bei der Verabschiedung von Peter Krier als Vorsitzender des Hilfswerks der Banater Schwaben (von links): Peter Krier, Barbara Krier, Elisabeth Klein, Franziska Graf, Johann Metzger.

Das Hilfswerk der Banater Schwaben mit Helmut Schneider als Vorsitzendem wurde im Herbst des Jahres 1985 gegründet „zur Unterstützung hilfsbedürftiger, notleidender Deutscher im rumänischen Banat“. Die Hilfsorganisation, die zunächst innerhalb der Landsmannschaft der Banater Schwaben funktionierte und sich 1989  als eigenständiger Verein konstituierte, unterstützte die Landsleute im Banat mit Lebensmittel- und Medikamentensendungen. Nach der Wende in Rumänien engagierte sich das Hilfswerk in großem Maße im Banat und konnte schließlich mit Unterstützung der Bundesregierung für die bedürftigsten unserer Landsleute Altenheime in Bakowa und in Sanktanna errichten. Ein Ereignis von besonderer Tragweite war der Neubau des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses in Temeswar, das im Mai 1994 eingeweiht wurde. Das Haus beherbergt unter seinem Dach ein Altenheim mit 81 Plätzen und ein deutsches Kulturzentrum. Im Jahr darauf gingen die Sozialstationen in Großsanktnikolaus und Billed in Betrieb. Als diese Einrichtungen im Banat standen, war Helmut Schneider bemüht, auch in Deutschland ein Heim zu schaffen, wo unsere betagten Landsleute ihren Lebensabend in heimatlicher Atmosphäre verbringen können. Mit Hilfe seines Stellvertreters  Peter Krier und dank der Unterstützung seitens der Stadt Ingolstadt – seit 1987 Patenstadt der in Bayern lebenden Banater Schwaben –, des Freistaates Bayern und des Bundes, aber auch dank der Spendenbereitschaft  vieler Banater Schwaben gelang es ihm, in Ingolstadt ein Seniorenzentrum zu errichten. Die nach Prälat Josef Nischbach benannte Einrichtung mit Heim für Betreutes Wohnen (60 Plätze) und Altenpflegeheim (40 Plätze) wurde im Dezember 1999 feierlich eröffnet. Leider musste Helmut Schneider den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2003 abgeben, aber als Ehrenvorsitzender ist er bis heute trotz seiner Krankheit für das Hilfswerk tätig. Sein bisheriger Stellvertreter Peter Krier wurde zum Vorsitzenden des Hilfswerks gewählt. Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernahm Johann Metzger.

Peter Krier hat die Arbeit des Hilfswerks nahtlos weitergeführt und war stets mit vollem Einsatz für den Verein und seine Landsleute tätig. Das vorbildlich geführte  Seniorenzentrum erwarb sich rasch einen guten Ruf, und die Nachfrage von Banater Landsleuten nach einem Platz im Bereich Betreutes Wohnen stieg ständig. Dies hat dazu geführt, dass das Haus um einen zusätzlichen Bau erweitert wurde, der im Juni 2006 eingeweiht  werden konnte. In diesem vierten Gebäudetrakt sind zwanzig Wohnungen entstanden. In dessen  Untergeschoss wurde ein Begegnungsraum geschaffen, der auch als Hauskapelle dient und in  Erinnerung an die unvergessliche  Schwester Hildegardis Wulff deren  Namen trägt. Geschmückt wird  dieser Raum von einem Wandfresko der Künstlerin Magdalena Hatzack-Lukacsovits. Weil die wöchentlichen Fahrten von Schweinfurt nach Ingolstadt Peter Krier zu viel wurden, musste er nun aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz abgeben. Bei der Mitgliederversammlung des Hilfswerks am 14. Juli wurde sein  bisheriger Stellvertreter Johann Metzger zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er ist auch stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben sowie Kreisvorsitzender in Ingolstadt. In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde Peter Krier zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Dem neu gewählten  Vorstand gehören ferner an: Dieter Probst als stellvertretender Vorsitzender, Franziska Graf als Schriftführerin, Johann Kerner als Schatzmeister und Dr. Hella  Gerber als Beisitzerin.

Einige Tage später, am 18. Juli, wurde Peter Krier vom Vorsitzenden des Hilfswerks, Johann  Metzger, von der Belegschaft des  Seniorenzentrums und von den Heimbewohnern wie auch von den Banater Senioren aus Ingolstadt feierlich verabschiedet. Die Heimleiterin Elisabeth Klein dankte ihm im Namen der Belegschaft für  seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Einrichtung sowie deren Mitarbeiter und Bewohner. Sie  erwähnte die zahllosen Gespräche und Verhandlungen mit Ministerien, Stadt- und Bezirksbehörden sowie Pflegekassen und würdigte seine Arbeit mit den Worten: „Unerschrocken und verbissen hat er um jeden Cent bei den Pflegesatzverhandlungen gekämpft, damit das Haus kostendeckend wirtschaften konnte. Auch Verträge mit Lieferanten von Gas und Strom, mit der Müllentsorgung oder  Wartungsverträge wurden von ihm kritisch und genau geprüft. Es war bestimmt nicht immer leicht, aber Peter Krier war immer um eine  Balance bemüht.“ Und weiter: „Wenn Sie, Herr Krier, heute durch das Nischbach-Haus gehen und die vielen glücklichen Bewohner sehen, das freundliche Personal, das hier gerne arbeitet, die sauberen Räumlichkeiten, die wunderschön gepflegte Anlage, dann  wissen Sie, dass es der vielen Mühe und Aufopferung wert war. Nicht viele Leute haben das Glück, etwas so Großartiges in ihrem  Leben geleistet zu haben.“

Dank und Anerkennung für  das über viele Jahre Geleistete sprachen Peter Krier auch der neue Vorsitzende des Hilfswerks, Johann Metzger, die stellvertretende Pflegedienstleiterin Ina  Steininger sowie Hans Bosch im Namen der Heimbewohner aus. Darüber hinaus würdigte auch der Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben die Leistungen und Verdienste von  Peter Krier. Der Bundesvorsitzende Peter-Dietmar Leber schrieb unter anderem: „Der Bundesvorstand dankt Peter Krier herzlich für die langjährige, rastlose und pflichtbewusste Arbeit für unsere betagten Landsleute in Ingolstadt, aber auch für seinen Einsatz für unsere Landsleute im Banat.  Dieser war bestimmt von der Einstellung, dass die Schwächeren auf die Solidarität der Stärkeren bauen können. Der Mitgliederversammlung wurde aber auch  eine beeindruckende materielle  Bilanz der Entwicklung des Hilfswerks und des Seniorenzentrums in Ingolstadt vorgelegt. Seinem Nachfolger Hans Metzger und dem gesamten Vorstand wünschen wir viel Kraft bei der Bewältigung zukünftiger Aufgaben in dieser  verantwortungsvollen Position und sichern ihm und dem Vorstand den Beistand der Landsmannschaft zu.“ Die Banater Senioren aus  Ingolstadt dankten Peter Krier mit einem Ständchen und seiner Frau mit einem Blumenstrauß, hat sie doch über all die Jahre die Arbeit ihres Mannes mit viel Verständnis begleitet und ihn nach Kräften  unterstützt.