zur Druckansicht

Banatdeutsche Kultur vor dem Ersten Weltkrieg

Die 48. Kulturtagung der Landsmannschaft der Banater Schwaben (Landesverband Baden-Württemberg) findet am 17. und 18. November im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen (Goldmühlestraße 30) statt. Das Tagungsthema lautet: „Deutsches Kulturleben im Banat am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Der Beitrag von kleineren Städten und Großgemeinden“. Nachdem die beiden vorangegangenen Tagungen „Temeswar als kulturelles Zentrum der Banater Deutschen“ zum Thema hatten, werden in diesem Jahr Beiträge anderer Städte und Großgemeinden – z. B. Lugosch, Hatzfeld u. a. – zum deutschen Kulturleben im noch ungeteilten Banat am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erörtert. Anlässlich der hundert Jahre seit Ausbruch des Ersten Weltkriegs rückt dieser historische Zeitraum allmählich ins Blickfeld der deutschen und österreichischen Öffentlichkeit. Für die Deutschen im damaligen Ungarn, also auch für die Banater Schwaben, waren die Jahrzehnte vor Ausbruch des Krieges von existenzieller Bedeutung. Die Einschränkung des eigenständigen deutschsprachigen Kulturlebens als Folge der verstärkten Magyarisierungspolitik am Vorabend des Ersten Weltkriegs wird ebenso beleuchtet wie die Selbstbehauptung durch bereits gewachsene Kulturtradition, die trotz widriger Verhältnisse weitergeführt wurde.

Eröffnet wird die Tagung am 17. November um 14 Uhr von Josef Prunkl, dem Vorsitzenden des Landesverbands Baden-Württemberg. Den historischen, gesellschaftlichen und politischen Rahmen stecken zwei Vorträge ab: Prof. Dr. Günter Schödl (Berlin) referiert einführend über das Thema „Zwischen ungarischem Staat und deutschem Volk. Die Banater Schwaben um 1900“, während Josef Wolf (Tübingen) in seinem Beitrag „Die Banater Schwaben am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Eine statistische Zustandsbeschreibung“ auf die Bevölkerungsentwicklung eingeht. „Der Gymnasialunterricht im 19. Jahrhundert in Lugosch“ ist das Referatsthema von Heinrich Lay (Töging/Inn). Mit dem „Hatzfelder Kulturleben im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schule, Presse und Vereine“ setzt sich Hans Vastag (Stuttgart) auseinander. Vorgesehen ist sodann die Buchpräsentation „Erich Lammert: Banater deutsche Lebensformen. Beiträge zur regionalen Kulturgeschichte und Dialektforschung“, herausgegeben von Hans Gehl und Walther Konschitzky im Banat- Verlag Erding. Zum Abschluss des ersten Tagungsteils wird das traditionelle Abendkonzert unter der Leitung von Dr. Franz Metz geboten.

Am 18. November um 9 Uhr widmet sich Luzian Geier (Augsburg) dem Thema „Banater deutsche Kalender in den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg. Schwerpunkt: Erscheinungsorte außerhalb Temeswars“. Franz Heinz (Düsseldorf) erinnert mit seinem Beitrag an einen fast vergessenen Banater Dichter: „Karl Grünn und sein Banater Arkadien. Ein Dichterleben (1855–1930) in der Großgemeinde Perjamosch“. Abschließend bietet Mathias Loris (Osthofen) Einblick in die „Musiktradition der Banater Schwaben vor dem Ersten Weltkrieg“ und bringt entsprechende musikalische Kostproben zu Gehör. Die Tagung endet mit der Schlussdiskussion um ca. 12.30 Uhr. Die Tagungsleitung liegt in Händen des Landes-vorsitzenden Josef Prunkl. Für die inhaltliche Konzeption und Moderation ist Dr. Walter Engel verantwortlich.

Interessenten sind herzlich eingeladen, sich für die Tagung bis zum 10. November anzumelden bei der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon und Fax 0711 / 625127, E-Mail LM-BanaterSchwaben-BW@t-online.de.

Bei termingerechter, verbindlicher Anmeldung übernimmt der Veranstalter die Verpflegung (Abendessen) und die Zimmer-Reservierung im EuroHotel (Waldenbucher Straße 84). Für die Übernachtung im Einbettzimmer ist ein Eigenbeitrag von 25 Euro und im Doppelzimmer von 15 Euro pro Person zu entrichten. Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Der Tagungsbeitrag beträgt 30 Euro pro Person.