Anlässlich der Hauptversammlung der Banater Schwaben Tuttlingen-Rottweil-Schwarzwald-Baar wurden Brigitte Polling und Christine Wollanka für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt und zu Ehrenmitgliedern des Kreisverbands ernannt.
In seiner Laudatio hob Richard Wagner den außergewöhnlichen Einsatz der Geehrten über fast zwei Jahrzehnte hinweg hervor und sprach auch über die Anfänge dieses Unternehmens, dem eine langfristige Planung voranging. Nach dem Motto „Die Reife eines Menschen zeigt sich am deutlichsten an dem Dienst, den er in der Gemeinschaft leistet“ (Pedro Arrupe) würdigte der Redner die großartigen Verdienste der beiden Leiterinnen der Kinder- und Jugendtanzgruppe. Durch ihren Einsatz war es am 15. September 2007 zur Gründung der Kindertanzgruppe der Banater Schwaben in der Region Schwarzwald-Baar-Tuttlingen-Rottweil gekommen. Ein Vorhaben, das in jenen Tagen von manchen belächelt oder mit viel Skepsis betrachtet wurde, hat sich dank der beherzten und zupackenden Art der beiden – flankiert von unterstützenden Aktivitäten und Überzeugungsarbeit des Kreisverbands – im Laufe weniger Jahre zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt. Die Begeisterung und der Schwung, den Brigitte und Christine in ihre Arbeit gesteckt haben, hat landesweit für viel Anerkennung gesorgt und ihnen große Wertschätzung entgegengebracht.
Schon auf dem Kathreinenball im November 2007 durften sich die Besucher über einen ersten Auftritt der damals sechs- bis zwölfjährigen Kinder im Spaichinger Kreuzsaal freuen. Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel begannen ab diesem Zeitpunkt, die Veranstaltungen des Kreisverbandes und der HOG Darowa vermehrt zu besuchen, voller Stolz, weil sie ihre Kinder, Enkelkinder, Neffen und Nichten bei der freudigen Pflege ihres Brauchtums sehen, beim Bewahren des kulturellen Erbes unseres Volksstammes bewundern konnten.
Schon im Oktober 2007 konnten in dem von der Stadt Spaichingen zur Verfügung gestellten und von den Mitgliedern des Kreisverbands und der Heimatortsgemeinschaft Darowa runderneuertem Vereinsraum 18 Kinder begrüßt werden – und die Begeisterung hat sich herumgesprochen. Es wurden im Laufe der Zeit immer mehr Kinder, so dass man vier Jahre später eine Trennung in Kinder- und Jugendtanzgruppe vornehmen musste, weil sonst zu viele Kinder im Raum gewesen wären. Dieser Zulauf an Kindern und Jugendlichen spricht für sich.
Immer mehr Eltern waren bereit, ihre Kinder in die Obhut von Brigitte und Christine zu geben, haben schmucke Trachten nähen lassen und waren von der Art und Weise, wie ihre Kinder in ihrer Freizeit methodisch und spielerisch betreut wurden, voll begeistert. Wo die Eltern die Kinder nicht zur Probe bringen konnten, wurden diese Dienste gerne von engagierten Großeltern übernommen. 64 Kinder und Jugendliche zählte die Gruppe von Brigitte und Christine schließlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Die beiden unterrichteten ihr Schützlinge mit großer Hingabe und viel Fleiß. Unzählige Volkstänze, Showtänze, Krippenspiele, Gedichte, Szenetten und anderes mehr wurden im Laufe der Jahre für die Kerwei, die Kathreinen- und Faschingsbälle, die Nikolaus- und Adventsfeiern, für Landestrachtenfeste, für Darstellungen beim Ulmer Schwabentreffen oder für Schwäbische Nachmittage in Spaichingen einstudiert und den Kindern dabei viel Selbstvertrauen geschenkt. Unvergesslich bleiben auch die vielen Gastbesuche aus Cincinnati, der Tanzgruppen von Hansi Müller aus dem Banat, aus Cleveland, aus Entre Rios, die bunten Landestrachtenfeste Baden-Württemberg, die erfrischende Landesgartenschau in Schwenningen usw., die gerade wegen der Kinder- und Jugendtanzgruppe für unsere landsmannschaftliche Arbeit zum Anziehungspunkt und Erfolgsgarant wurden.
Über all die Zeit der intensiven Betreuung ist es den beiden hervorragend gelungen, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass unser Brauchtum, unsere Traditionen, die Vorführung der schönen schmucken Trachten und die einfallsreichen Tänze für den Bestand unserer Gesellschaftsgruppe etwas Existenzielles, etwas Schönes und Nützliches sind. Mit diesem „Wurf“ haben sie sich bleibende Verdienste um unsere Gemeinschaft in der neuen Heimat erworben. Im Laufe dieser Jahre waren es sicherlich weit mehr als 100 Kinder, die Brigitte und Christine in unzähligen Stunden, nicht zuletzt auch im Rahmen des Spaichinger Kinderferienprogramms, betreut und unterrichtet haben.
Wir können uns kaum vorstellen, wie viele hunderte an Stunden der Vorbereitung, des Planens und der Ideenfindung unsere charismatischen Leiterinnen dafür aufgewendet haben. Und wir können mit Dankbarkeit und Stolz behaupten, dass sie dies sehr gerne und immer hoch motiviert getan haben. Schon deshalb wäre es schön und wünschenswert, wenn sie die Gruppen der neuen Leiterinnen Letizia Völker und Laura Graumann auch weiterhin unterstützen würden. Denn ihr Erfahrungsschatz, ihr Wissen, ihre Motivation, ihr Verständnis und ihr Gespür für das, was in der Gemeinschaft der Kinder und Jugendlichen passiert, möchte in unseren Reihen niemand missen.









