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„Voll Vertrauen auf den Weg …“ - Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben nach Altötting

Die Pilger der 64. Gelöbniswallfahrt 2025 in Altötting nach dem Hochamt vor der Basilika St. Anna Fotos: Roswitha Dorfner

Am 12. Juni bei der Eröffnungsfeier der 64. Gelöbniswallfahrt in Altötting sangen die „Weidenthaler Chormädels“ (erste Reihe Mitte), ein Chor aus Traunreut mit Sängerinnen, die aus dem Banater Bergland stammen, begleitet an der Orgel von Dr. Franz Metz. Foto: Siegrun Jäger

Vertreter der Banater Schwaben, der Donauschwaben und des St. Gerhardwerks mit der Aussiedlerbeauftragten Dr. Petra Loibl Foto: Siegrun Jäger

Zum 64. Mal machten sich am 12./13. Juli 2025 Donauschwaben aus dem rumänischen Banat, aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus Ungarn und deren Nachfahren auf den Weg nach Altötting, um das Gelöbnis Pater Wendelin Grubers zu erfüllen. Der Jesuitenpater gelobte 1946 mit seinen hoffnungslosen donauschwäbischen Landsleuten in den Vernichtungslagern Gakowa und Rudolfsgnad (im ehemaligen Jugoslawien), jährlich aus Dankbarkeit zu wallfahren, „wenn wir am Leben bleiben“. An dieses Versprechen erinnerte er seine Landsleute, nachdem er nach seiner Kerkerhaft in Jugoslawien nach Deutschland entlassen worden war. Dieses Gelöbnis wird seither von den Überlebenden und deren Nachkommen bei Wallfahrten in Europa, Nord- und Südamerika jedes Jahr aufs Neue eingelöst. Seit 1959 führt eine dieser Wallfahrten, von P. Gruber begründet am zweiten Wochenende im Juli als größte der donauschwäbischen Gelöbniswallfahrten nach Altötting.
Die Anzahl der Überlebenden, die an der Wallfahrt teilnehmen können, hat sich deutlich verringert. Dennoch hat die Bereitschaft zur Einlösung des Versprechens auch fast 80 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen nicht nachgelassen. Kinder, Enkel und Verwandte aus den ehemaligen Siedlungsgebieten der Donauschwaben, die schon lange nicht mehr dort leben, viele, die schon in Deutschland oder Österreich geboren sind, pilgerten nach Altötting, um der Opfer zu gedenken und Gott zu danken. Sie kamen aus Bayern und Baden-Württemberg, aus Österreich und aus Ungarn. Die Gelöbniswallfahrten sollen ein Zeichen dafür setzen, dass das Vergangene nicht vergessen ist und gleichzeitig als Mahnung dazu dienen, dass es unsere Aufgabe ist, darüber zu wachen, dass so etwas nie wieder geschieht.

Glaubenskundgebung mit Vortrag
In der Stiftskirche begrüßte am Samstag um 15 Uhr Josef Lutz im Namen des St. Gerhards Werks Stuttgart, des Gerhardsforum und des Kulturwerks in München die Pilger, die Amts- und Würdenträger sowie die Geistlichen.
Anschließend eröffneten der Stiftskanoniker Johann Palfi – wie in den Vorjahren – zusammen mit Pfr. Zoltan-Josef Kocsik, Pfr. Paul Kollar, Pfr. Adam Possmayer und Pfr. Karl Zirmer die 64. Gelöbniswallfahrt mit einer Glaubenskundgebung. Stiftskanoniker Johann Palfi hieß seine Mitbrüder und die Wallfahrer aus Deutschland und Österreich, dem ehemaligen Jugoslawien, Rumänien und Ungarn im Namen des St. Gerhardswerks und des Gerhardsforums willkommen und gedachte der beiden seit der letzten Wallfahrt Verstorbenen: Msgr. Andreas Straub, der jahrzehntelang die Wallfahrt mitgestaltete und Stefan P. Teppert, der viele Jahre darüber berichtete. Er erinnerte an das Gelöbnis P. Wendelin Grubers und betonte, dass seither die Überlebenden und deren Nachkommen mit den gesunden Armen, die Gott ihnen gegeben habe, viel geleistet hätten und zurecht stolz darauf sein könnten, genauso wie darauf, dass sie bis heute ihre Kultur und Religion heilighalten.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von den „Weidenthaler Chormädels“, ein Chor aus Traunreut mit aus dem Banater Bergland stammenden Sängerinnen, begleitet an der Orgel von Dr. Franz Metz. Sie sangen bekannte Marienlieder wie „Maria zu lieben“, „Meerstern, ich dich grüße“, „Mit frohem Herzen will ich singen“ u.a., die im gesamten donauschwäbischen Raum beliebt waren und auch heute noch oft und gerne gesungen werden. 

Aus Temeswar angereist waren Pfarrer Zoltan-Josef Kocsik, der Leiter des „Gerhardinums“ und der Archivar der Diözese Dr. Claudiu Călin, die beide Vorträge hielten. Pfr. Zoltan-Josef Kocsik referierte über „Gründung und Fortbestand des römisch-katholischen Gymnasiums Gerhardinum Temeswar“, über den Neuanfang der konfessionellen Schulen nach der politischen Wende 1989 bis hin zur Entwicklung des Gerhardinums zu einem Bildungszentrum, das versucht, „neue Wege der Evangelisierung in einer religiös gleichgültigen und manchmal kirchenfeindlichen Gesellschaft“ zu finden und ein „Treffpunkt verschiedener Konfessionen und nationaler Minderheiten, sowie eine katholische Schule für die Bewahrung und Förderung der konfessionellen Identität in der katholischen Diaspora“  geworden ist. Dr. Claudiu Călin gab einen historischen Überblick über „Tschanad – ein Bistum östlich der Theiß“. In diesem sprach er über die fast 1000-jährige Geschichte des Bistums Tschanad von der Gründung durch den Heiligen Gerhard, über die Teilung nach dem Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Nach einem weiteren Marienlied der Weidenthaler Chormädels betete Pfarrer Karl Zirmer in drei Sprachen - Deutsch, Ungarisch und Rumänisch - das Vaterunser, dem die Litanei zu Ehren des Hl. Gerhard mit Pfarrer Paul Kollar als Vorbeter folgte.

Vorabendmesse und Lichterprozession
Die Vorabendmesse in der Basilika St. Anna um 20 Uhr zelebrierte der Abt des Benediktinerklosters Scheyern P. Markus Eller als Hauptzelebrant zusammen mit Stiftskanoniker Johann Palfi, Pfr. Zoltan-Josef Kocsik, Pfr. Paul Kollar, Pfr. Adam Possmayer, Pfr. Karl Zirmer und weiteren Priestern, die die anwesenden Pilgergruppen begleiteten. In seiner Predigt regte der Abt P. Markus Eller zum Nachdenken darüber an, was in der heutigen Welt des „Heute hier und morgen dort“ ein erfülltes und sinnvolles Leben ausmache. Im Anschluss an den Gottesdienst zog eine Prozession der Pilger bei Einbruch der Dunkelheit mit ihren Kerzenlichtern betend und singend von der Basilika zur Gnadenkappelle. Nach der Umrundung der Kapelle begrüßte der Wallfahrtsrektor und Stiftsprobst Prälat Dr. Klaus Metzel die Wallfahrer und hielt eine kurze Andacht, bei der Marienlieder angestimmt wurden. Diese klangen noch nach deren Ende auf dem kerzenbeleuchteten Platz vor der Gnadenkapelle weiter.

Prozession zur Basilika St. Anna
Am Sonntagmorgen zog zu den festlichen Klängen der Blaskapelle der HOG Sanktanna unter Leitung von Josef Wunderlich die Prozession der Wallfahrer, die von nah und fern mit Autos, Bussen (aus den Kreisverbänden Landshut und Ingolstadt) und mit der Bahn angereist waren. Vertreten waren zahlreiche Landsleute aus den vielen Orten des Banats, die jetzt in Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg, Stuttgart, Ulm und vielen anderen Orten in Deutschland leben. Es kamen aber auch Delegationen aus Österreich und Ungarn. Dabei waren die Banater Fahnenabordnungen der HOG Neuarad, des Kreisverbandes Ingolstadt und Waldkraiburg, des Banater Donauschwäbischen Trachtenvereins Augsburg, die Fahne des St. Gerhardswerks, die des Landesverbandes der Donauschwaben Bayern, des Ortsverbandes Moosburg und der HOG Hodschag. Den Fahnenträgern voran schritt der Kreuzträger Harald Schlapansky, gefolgt von Helmut Kierer mit einer Kerze mit der Inschrift „64. Gelöbniswallfahrt“, links und rechts flankiert von einer Tafel mit dem Bildnis Pater Grubers, getragen von Nikolaus Laub, und einer mit der Kirche des Wallfahrtsortes Maria Radna, Trägerin Gerlinde Kierer. Danach reihten sich die Vertreter der Landsmannschaften, des St. Gerhards Werks Stuttgart, des Gerhardsforums und des Kulturwerks München mit den Ehrengästen, darunter auch  die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl MdL, ein. Es folgten die Geistlichkeit, die Trägerinnen der Marienstatue, die Musikkapelle und die Prozession der zahlreichen Wallfahrer.

Begrüßung der Wallfahrer und Gäste
Nach dem Einzug in die Basilika begrüßte Josef Lutz aus Sanktanna/ Nürnberg, der Organisator der Wallfahrt und Stellvertretende Vorsitzende des St. Gerhardswerks Stuttgart, im Namen seiner Organisation und des Gerhardsforums München die Pilger und Gläubigen sowie namentlich eine Reihe von Ehrengästen, zuerst den Hauptzelebranten, den geistlichen Beirat im St. Gerhards Werk Stuttgart und im Gerhardsforum München Pfr. Paul Kollar. Er begrüßte die Beauftrage der Bayerischen Staatsregierung in München für Aussiedler und Vertriebene Dr. Petra Loibl, MdL, den Stellv. Bürgermeister von Altötting Hubert Rothmayer, den Altbürgermeister von Altötting Herbert Hofauer, den Vorsitzenden des St. Gerhards Werks Stuttgart Pfr. GR Klaus Rapp, den Vorsitzenden im Südostdeutschen Priesterwerk Stuttgart Pfr. Karl Zirmer, aus dem Vorstand des Südostdeutschen Priesterwerks Pfr. Adam Possmayer, den aus Temeswar angereisten Schuldirektor des „Gerhardinums“ Pfr. Zoltan-Josef Kocsik, den Stiftskanoniker in Altötting Johann Palfi, den Archivar der Diözese Temeswar Dr. Claudiu Călin, den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben in München Peter-Dietmar Leber, den Vorsitzenden des Kulturwerks der Banater Schwaben und Vorstandsmitglied des BdV in Bayern Bernhard Fackelmann, den Landesvorsitzenden der Banater Schwaben in Bayern Harald Schlapansky, die Präsidentin des Frauenverbundes im Bund der Vertriebenen Hiltrud Leber, die Delegation der Mitglieder im St. Gerhards Werk in Ungarn Maria Herein-Körös, Csaba Schönberger, aus Budapest, die Delegation der Österreichischen Donauschwäbischen Pilger aus Linz mit dem Bürgermeister aus Marktrenk Paul Mahr, Landesobmann aus Oberösterreich, und Maria K. Zugmann -Weber, die Vorsitzende der Donauschwaben Arbeitsgemeinschaft in Österreich und Stellv. Vorsitzende der LM der Donauschwaben in Österreich, den Vorsitzenden des Weltdachverbandes der Donauschwaben und Vorsitzenden der Donauschwaben in Deutschland Jürgen Harich, die Delegation der Donauschwaben des Landesverbandes Bayern mit der Vorsitzenden Stephanie Schmidtmaier, den Musiker, Organist und Chorleiter Dr. Franz Metz und die Chorleiterin Andrea Matschiner mit den Chören aus St. Pius und Maria Rammersdorf München, die Fahnenträger des St. Gerhards Werks Stuttgart sowie alle Fahnenabordnungen der Vereine, die in Altötting zugegen waren, die Fotografin und Berichterstatterin vom „Passauer Bistumsblatt“ Roswitha Dorfner und die Berichterstatterin der „Banater Post“ Siegrun Jäger, die Trachtenträger, Kreuz-, Bild-, Kerzen- und Marienstatue-Träger, die Blaskapelle der HOG Sanktanna unter der Leitung von Josef Wunderlich und das gesamte Organisationsteam mit Maria und Johann Noll aus Burghausen und Nikolaus Laub aus Fürstenfeldbruck. Und nicht zuletzt hieß er alle Pilger und Gläubige aus Nah und Fern, die zu dieser 64. Gelöbniswallfahrt der Donauschwaben im Herzen Bayerns in Altötting gekommen waren, herzlich willkommen. Er wies darauf hin, dass die Brückenfunktion der Deutschen aus dem Donauraum sie einzigartig mache und drückte die Hoffnung aus, dass „es uns gelingen mag, auch die nachfolgenden Generationen unserer Volksgruppe zum Erhalt unseres gesamten kulturellen Erbes zu motivieren und zu faszinieren.“ Danach gab er der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene Dr. Petra Loibl das Wort.

Wort des Laien zu P. Wendelin Gruber
Das vor dem Gottesdienst an die Wallfahrer gerichtete „Wort des Laien“ sprach die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene Dr. Petra Loibl zum Thema: „Pater Wendelin Gruber – Gründer der Gelöbniswallfahrten“. Als gläubige Katholikin sei es für sie eine besondere Ehre, anlässlich dieser Gelöbniswallfahrt das „Wort des Laien“ sprechen zu dürfen. P. Wendelin Gruber sei „ganz bewusst das Risiko eingegangen“, sein Leben für seine Gemeinde zu verlieren. Das Leid, das er und seine donauschwäbischen Landsleute in den berüchtigten Todeslagern in Jugoslawien erdulden mussten, sei kaum in Worte zu fassen. Gruber teilte bewusst das Schicksal seiner Landsleute und überlebte neun Jahre in kommunistischen Gefängnissen. Das Gelöbnis, das er mit seinen Landsleuten ablegte, im Falle ihres Überlebens künftig jährlich eine Wallfahrt zu unternehmen, – auch wenn keiner wissen konnte, ob es je dazu kommen würde – war vielmehr „ein Zeichen der Hoffnung und vor allem tiefen Gottvertrauens im Vorhof der Hölle.“ Diese Dankeswallfahrt, die in Altötting nun schon seit 1959 stattfinde, sei ein Symbol für den Zusammenhalt und den Überlebenswillen der Donauschwaben. Abschließend wünschte die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung der Gelöbniswallfahrt in Altötting gutes Gelingen und allen von ganzem Herzen Gottes Segen.

Feierliches Hochamt in der Basilika
In der Basilika feierte der geistliche Beirat im St. Gerhards Werk Stuttgart und im Gerhardsforum München Pfr. Paul Kollar als Hauptzelebrant zusammen mit dem Vorsitzenden des St. Gerhardswerks Stuttgart Pfr. GR Klaus Rapp, Pfr. Zoltan-Josef Kocsik, Pfr. Karl Zirmer, Pfr. Adam Possmayer, Stiftskanoniker Johann Palfi, Paulinerpater Dr. Attila Hesz sowie Pfarrer Peter Obermeier das Hochamt. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von dem Chor aus St. Pius und Maria Ramersdorf aus München unter der Leitung von Andrea Matschiner und Dr. Franz Metz, der auch die Orgel spielte, mit der „Missa brevis“ von Vincens Maschek, Liedern von Charles Gounod (Laudete Dominum, Ave verum) und aus dem Gotteslob. Lektoren der Lesungen waren Dr. Claudiu Călin und Hiltrud Leber, während Jürgen Harich und Maria K. Zugmann-Weber die Fürbitten vortrugen.

In seiner Predigt griff Pfr. Paul Kollar das Motto der diesjährigen Wallfahrt „Voll Vertrauen auf den Weg“ auf: Oft reiche ein einziges Wort „um etwas auf den Punkt zu bringen“. Ein solches Wort sei „Vertrauen“. Vertrauen sei eine der kostbarsten Ressourcen der Welt. Einer Person zu vertrauen bedeutet, sie beim Wort zu nehmen, fest überzeugt zu sein und ihr zu glauben. Wenn dieses Vertrauen verloren geht, lässt es sich nicht einfach wiederherstellen. Vertrauen ist das Herzstück jeder gesunden Beziehung, es bilde die Grundlage für emotionale Nähe, Sicherheit und Stabilität. Im Leben befinden wir uns manchmal in dem Spannungsbogen, stark zu sein und zu handeln wie ein Mann und dennoch zu vertrauen wie ein Kind. Dieses Vertrauen auf dem ganzen Lebensweg in Gott zu setzen, bedeutet zu glauben. Zu glauben heißt auch, dass „jedes Gebet – jede Fürbitte – hier in Altötting – besonders an die Gottesmutter gerichtet, jeder Vertrauenserweis und selbst jeder Dank“ sich „auszahle“. Dass wir auf dem Weg seien, auch als Wallfahrer auf dieser 64. Gelöbniswallfahrt, bedeute „Vertrauen zeigen“. Unser Vertrauen als Christen – „als Christen aus Österreich, aus Ungarn, aus dem serbischen und rumänischen Banat stammend“ sei ein Vertrauen auf „Gottes guten Plan“. Deshalb seien wir auch „hier heute in Altötting“ um „unser Vertrauen auf die Fürbitte und die Begleitung der Mutter zum Ausdruck zu bringen.“ Ohne Vertrauen würde die Basis für ehrliche Beziehungen oder tragende Netzwerke zerfallen. Deshalb wünsche er, dass „dieses Vertrauen in Gott, wie das Vertrauen in die Fürsprache der Gottesmutter, nie verloren gehen.“

Nach dem Gottesdienst forderte Josef Lutz zum Gedenken an die Toten auf: „Wir gedenken nun aller Donauschwaben, die in den Vernichtungslagern, bei Flucht und Vertreibung, als Opfer der kommunistischen Regime, als Russlandverschleppte fern von uns verstorbenen sind. Wir gedenken unserer Toten in der alten und in der neuen Heimat...“ Bei geneigten Fahnen spielte die Blaskapelle der HOG Sanktanna unter der Leitung von Josef Wunderlich das traditionelle Lied vom guten Kameraden und den Trauermarsch „Ewige Nacht“. Vor dem Auszug bedankte sich Josef Lutz im Namen des Vorstands des St. Gerhards Werks und des Südostdeutschen Priesterwerks in Stuttgart, des Gerhardsforums und des Kulturwerks in München bei den Pilgern und allen, die zur Organisation und zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen und diese mitgestaltet haben.

Marienliedersingen mit Marienandacht
Am Nachmittag sangen die Pilger in der Basilika ab 14 Uhr beliebte und altbekannte Marienlieder. Die Marienandacht, in der der Gnadenmutter von Altötting gedacht wurde, hielt um 14.30 Uhr Pfr. Karl Zirmer. In seiner Predigt nahm er das Motto der Wallfahrt „Voll Vertrauen auf dem Weg“ auf und verknüpfte dieses mit dem Motto des Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung.“ Er wies darauf hin, dass wir alle unterwegs seien auf den Straßen des Lebens. Trotz aller Schwierigkeiten, Sorgen und Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren, denn wir können unseren Weg voll Vertrauen gehen, weil wir Gott an unserer Seite wissen. Seine Botschaft gebe uns Halt und Orientierung und Seine Nähe und Liebe könnten wir immer wieder erfahren. Um dies zu bekräftigen, erinnerte er an die Ereignisse des Jahres 1989 (am 9. November der Fall der Berliner Mauer und am 22. Dezember der Sturz des Ceausescu Regimes), in dem in kürzester Zeit Unvorstellbares geschehen ist. Auch im eigenen Leben ereignen sich Dinge, die wir vielleicht als Zufälle sehen, die jedoch Fügungen Gottes sind. Deshalb können wir uns voll Vertrauen auf den Weg begeben, auch weil wir in Maria eine mächtige Fürsprecherin haben, die in ihrer mütterlichen Liebe weiß, was uns Not tut. Am Ende der Andacht erteilte Pfr. Zirmer allen Anwesenden den Segen und bat die Wallfahrer, die Andachtsgegenstände erworbenen hatten, nach vorne und segnete sie einzeln.