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Einblick in die Banater Welt - Heimathaus in Würzburg wieder geöffnet

Das Würzburger Heimathaus ist ein Ort der Geschichte und der Begegnung für die Banater Landsleute. Foto: Archiv BP

Ein Würzburger Haus aus dem Jahre 1899 ist seit langem zu einem Banater Haus der ganz besonderen Art geworden: Zu einem Heimathaus der Banater Schwaben, aber gleichzeitig auch zu einem Haus der Begegnung. Gleich neben der Heidingsfelder Stadtmauer und dem Turm bietet es dem Brauchtums- und Trachtenpuppenmuseum der Banater Schwaben eine Heimstatt und auch sonst wird  hier Banater Tradition und Erbe präsentiert und erhalten.

Als Trachtenpuppenmuseum wurde es im Jahre 1987 dank vieler beherzter Banater Landsleute eröffnet – Frauen, die die Fest- und Arbeitstrachten ihrer Heimatdörfer im Kleinformat herstellten, Männern, die das Haus instandgesetzt und ausgestattet haben. Wichtig war auch das Engagement der Stadt Würzburg, der Regierung von Unterfranken und nicht zuletzt des Bundesministeriums des Innern. Der Kreisverband Würzburg der Landsmannschaft der Banater Schwaben hat schließlich die Betreuung des Hauses und die Pflege der hier verwahrten Kulturgüter übernommen.

Zwischenzeitlich sind die Sammlungen gewachsen. Zu den über hundert Trachtenpuppenpaaren kamen, dank der Spenden und Leihgaben unserer Landsleute, auch zahlreiche Originaltrachten, dazu Brauchtumszubehör, Arbeitsgeräte, Möbel und Hausrat, alte Fotografien und vieles andere. Eine gute Stube und eine Küche wurden eingerichtet, eine schöne Sammlung von Gebrauchs- und Zierkeramik wurde hinzugefügt. Die Exponate bieten einen umfassenden Überblick auf die Volkskultur, aber auch auf die Geschichte und die wirtschaftliche Leistung der Banater Schwaben. Jede weitere Spende oder Leihgabe ist eine Bereicherung für das Haus. Bei der Zentralveranstaltung in Bayern zum Tag der Heimat 2023 wurde das Heimathaus Würzburg mit dem BdV-Kulturpreis ausgezeichnet.

2022 wurde das Haus weitgehend renoviert und feierlich wiedereröffnet. Wegen eines Rohrbruchs musste im letzten Jahr ein Raum erneut renoviert werden. In diesem werden jetzt auch Exponate aus der Auflösung des Heimathauses Karlsruhe ausgestellt: ein Schrank und weitere Trachtenpuppen.

Nach der Winterpause ist das Haus seit dem 1. März 2025 wieder für Besucher geöffnet.  In diesem Jahr beehrten es bereits der BdV-Landesvorsitzende Christian Knauer und die 3. Bürgermeisterin der Stadt Ulm Judith Roth-Jörg (CDU) mit ihrem Besuch.

Die Leiterin des Hauses ist Katharina Haidt, die sich nicht nur über zahlreiche Besucher freut, sondern auch über wertvolle Spenden für das Haus. Besonders möchte sie sich bei Regina Lutz aus Bad Saulgau, einer gebürtigen Josefsdorferin, bedanken, die mit viel Mühe und Geschick wunderschöne Exponate restauriert, aber auch selbst herstellt und dem Museum schenkt.

Katharina Haidt ist auch eine ausgezeichnete Gastgeberin: Sie empfängt die Besucher und führt sie auf Wunsch durch das Haus. Besonders freut sie sich über Besuchergruppen, denen sie anschließend bei Kaffee und Kuchen noch vieles erzählen kann. Der Aufenthaltsraum bietet Platz für ca. 40 Personen und kann auch für kleine Versammlungen, Sitzungen, Vorträge, Familienfeiern usw. gebucht werden.

Interessierte aus den Kreisverbänden, Heimatortgemeinschaften, Schulklassen, gerne auch private Gruppen, sind herzlich eingeladen, das Heimatmuseum zu besuchen. Sie erreichen das Heimathaus der Banater Schwaben in Würzburg im Stadtteil Heidingsfeld (Am Ostbahnhot 20) ab Hauptbahnhof mit der Straßenbahn (Linie 3 und 5) bis Reuterstraße, hier Anschluss an Bus 16 oder zehn Minuten zu Fuß bis Ostbahnhof.

Die Öffnungszeiten sind vom 1. März bis zum 1. November immer Sonntag von 14 bis 17 Uhr, samstags und werktags nach Vereinbarung. Dazu wenden Sie sich bitte an Katharina Haidt unter Tel. 0931-6667303. Gruppen bitte eine Woche vorher anmelden. Zwecks Rückrufs bitte Name und Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.