Viel zu früh verstarb am 10. Januar 2025 der bekannte Musiker und begabte Komponist Richard Hummel nach schwerer Krankheit. Er kam am 1. Oktober 1954 als zweiter Sohn von Josef Hummel und Barbara, geborene Götz, in Sackelhausen zur Welt, wo er mit seinem leider bereits 2020 verstorbenen Bruder, Kapellmeister Helmut Hummel, aufwuchs. Nach der Volksschule in Sackelhausen besuchte er das Lyzeum in Temeswar. Bedingt durch die Ausreise nach Deutschland im Januar 1972 machte er sein Abitur am Bonhoeffer-Gymnasium in Metzingen. Anschließend folgte das Maschinenbaustudium an der Universität in Stuttgart, welches er als Diplom-Ingenieur erfolgreich abschloss. Sein ganzes Berufsleben verbrachte er bei der Firma Hirschmann in Neckartenzlingen. 1980 heiratete er Margarete Reiter in Sackelhausen, welche dann im Januar 1981 nach Deutschland ausreisen durfte. In Metzingen fand die junge Familie ein neues Zuhause, 1985 wurde Sohn Markus geboren. Sehr viel Freude hatte Richard Hummel mit seinem Enkel Johann Benedikt, der 2022 zur Welt kam.
Als Sechsjähriger spielte Richard Hummel bereits Akkordeon, bei einem privaten Musiklehrer in Temeswar erlernte er dann Posaune und Bariton. Gleich nach seiner Ankunft in Deutschland trat er in die Stadtkapelle Metzingen ein, wo er bis 1987 spielte. Als die Sackelhauser Blaskapelle in der neuen Heimat entstand, waren Helmut und Richard Hummel schnell dabei. Johann Pitzer und Helmut Hummel leiteten die Kapelle, Richard arrangierte viele Titel und komponierte auch selbst. Seine Polka „Kochlöffel“, bei der Hans Wetzler das Löffelsolo spielte, und der Walzer „Kennst Du das schöne Donauschwabenland“ gewannen die Hitparade. Die Polka „Alte Zeiten“ bezeichnete er als sein Lebenswerk. In dieser Zeit erreichte die Original Donauschwäbische Blaskapelle Reutlingen einen großen Bekanntheitsgrad mit Auftritten in ganz Deutschland und ein hohes musikalisches Niveau. Auch als Kassenverwalter wirkte er einige Jahre bei der Kapelle. Nach Meinungsverschiedenheiten beendeten er, sein Bruder Helmut und Johann Wetzler ihre Mitgliedschaft 1989 bei der Original Donauschwäbischen Blaskapelle Reutlingen und gründeten die „Neue Donauschwäbische Blasmusik“, die bis ins Jahr 2000 existierte. In dieser Zeit entstanden sechs Tonträger und auch etliche Fernsehauftritte, welche vom sehr hohen Niveau der Kapelle zeugten. Auch Ernst Mosch wurde auf das Talent aufmerksam, er verpflichtete Richard Hummel für den Mosch-Verlag als Arrangeur.
1998 hatten der bekannte Texter Robert Rohr und Stephan-Heinrich Pollmann die Idee, einen Verein ins Leben zu rufen, der die Musik der Donauschwaben wiederbelebt und auch pflegt. So entstand der Freundeskreis Donauschwäbischer Blasmusik, wo Richard sofort dabei war. Er übernahm in den letzten Jahren den Vorsitz, in dieser Zeit kam es auch zur Angliederung an die Landsmannschaft der Banater Schwaben. Mit seiner Frau führte er bis 2021 den Donauschwaben-Musikverlag, der dann aufgelöst würde.
Das aktuelle Projekt des Freundeskreises mit neuen Kompositionen hätte er gerne noch fertiggestellt. Auch einen Titel hatte er dafür komponiert. Aber die Kräfte schwanden und er durfte es nicht mehr erleben. Er wurde auf dem Friedhof Mühlwiesen in Metzingen beigesetzt.