Auch in diesem Jahr organisierte der „Freundeskreis Donauschwäbischer Blasmusik“, wieder ein Konzert in Kooperation mit dem Landesverband Bayern der Landsmannschaft der Banater Schwaben, das am 13. Oktober in Ingolstadt stattfand. Bereits eine Stunde vor Beginn war der Saal im Vorort Zuchering voll belegt, es mussten an der Wand noch Einzelstühle aufgestellt werden. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass bei diesen traditionellen Konzerten ein wunderschöner Nachmittag zu erwarten ist, der immer mehr Besucher anlockt.
Unter der bewährten Leitung des Bassisten Franz Weinhardt eröffnete die Donauschwäbische Blaskapelle Pforzheim den Konzertnachmittag mit dem Titel „Es ist schön“ von Josef Konecny – ein Titel, wie er nicht besser als Motto passen könnte. Herwig Lehmann und Rudi Migra (der auch für die Tontechnik verantwortlich war) verschönerten den Titel mit ihrem Gesang. Der Landesvorsitzende Harald Schlapansky begrüßte anschließend die Gäste, darunter seine Vorstandsmitglieder und Manfred Binder vom Landesvorstand der Siebenbürger Sachsen.
Der Zweite Vorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg und Schriftführer des Freundeskreises Norbert Merkle übernahm dann wie in den vergangenen Jahren die Moderation des Konzerts.
Die Pforzheimer Kapelle hat auch einige Titel im Repertoire, die von Mitgliedern der Kapelle komponiert wurden. So erklang vom Baritonisten Franz Ihm der Walzer „Zeitwandel“ und seine arrangierte Polka „Verliebte Musikanten“. Klarinettist Herwig Lehmann ist nicht nur ein hervorragender Musiker, der sechs Jahre Musikstudium in Rumänien absolviert hat,sondern auch ein sehr guter Komponist und Arrangeur. Von ihm erklangen die Polka „Ella“, welche der Enkelin von Franz Weinhardt gewidmet ist, und die „Sophie-Polka“ für seine eigene Enkelin. Dazu kamen auch viele Arrangements, wobei auch einige Schlagermelodien, wie „Hand in Hand“ oder „Und wenn die Nacht beginnt“ erklangen. Moderator Norbert Merkle, der seit etlichen Jahren mit der Kapelle eng befreundet ist, hat einen Text zum bekannten Walzer „Alte Linde“ geschrieben, der von Rudi und Herwig gesungen wurde. Höhepunkt des Auftritts der Kapelle war der bekannte Solotitel „Gesang der Lerche“, eigentlich für die Es-Klarinette geschrieben, aber von Herwig Lehmann für die B-Klarinette umgeschrieben. Dieser Titel riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Auch wurde die sehr beliebte Polka des Jahrmarkter Musikers Helmut Kassner gespielt: „Geniess dein Leben jeden Tag“. Mit dem Titel „Freunde lebt wohl“ sollte der Vortrag beendet werden, doch dem Publikum wurde noch eine Zugabe gewährt: die wunderschöne Polka „Svatebni cesta“ mit dem Text „Nun ade, bis bald, auf Wiedersehen“.
Nach einer kurzen Umbaupause übernahm im zweiten Teil die Siebenbürger Blaskapelle aus Nürnberg die Bühne. Deren Leiter Michael Bielz bildete auch gemeinsam mit Richard Taub das Gesangsduo. Die Kapelle eröffnete mit Kurt Paschers Polka „Böhmisch klingt’s am Schönsten“. Der Schwerpunkt des Repertoires der Kapelle liegt, wie bei vielen Siebenbürger Kapellen, bei der von Ernst Mosch geprägten Blasmusik aus dem Prager Raum. Es erklangen Titel, die wahrscheinlich viele noch von früher kannten, wie „Schönster Klang“ von Moric Byzom, „So viel Schwung“ von Jara Benes oder die „Optimistenpolka“ vom Altmeister Jaromir Vejvoda. Aber auch drei Titel aus unserem Siedlungsgebiet erklangen, so die Polka „Aha“ des Jahrmarktes Nick Loris, dem Sänger der Egerländer Musikanten. Dazu vom ältesten Mitglied des Freundeskreises Robert Payer, dem Gründer und langjährigen Leiter der Original Burgenland Kapelle, die beliebte Polka „Annelie“ und auch sein größter Hit „Wenn der Wein blüht“.
Im Laufe des Konzerts wurde öfters gefragt, warum man nicht tanzen könne. Für die finale Runde wurde die kleine Fläche vor der Bühne freigegeben. Im Nu war die Tanzfläche voll. Es erklang unter anderen noch die Polka „Habenichts“ von Josef Poncar und Peter Schads Hit „Kuschel-Polka“. Mit der Zugabe „Bis bald auf Wiederseh’n“ von Wenzel Zittner, ein Pseudonym von Ernst Mosch, beendete die Kapelle ihren Konzertteil.
Es war wie erwartet ein toller Nachmittag und viele freuen sich schon auf das nächste Blasmusikkonzert am 19. Oktober 2025.