Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kreisverbandes Waldkraiburg fand dieses Jahr am 14. September ein Banater Kirchweihfest statt. Nach einigen Jahren Pause sollte dieses dem Anlass entsprechend noch schöner und größer werden als die bisherigen, die in Waldkraiburg gefeiert wurden.
Das eingespielte Organisationsteam hatte im Vorfeld alle Hände voll zu tun. Rundschreiben wurden an die Vereinsmitglieder verteilt, mit der Bitte, in Tracht an dem Fest teilzunehmen. Mitwirken durften alle, von Klein bis Groß, von Jung bis Alt. Der „Kerweihwein“ wurde besorgt und alles für das große Fest vorbereitet. Die Frauen aus dem Vorstand schmückten gemeinsam mit Hilde und Franz Kodrotz und Franziska Stuiber den Rosmarinstrauß mit bunten Bändern und einer Vielzahl von bunten Schleifen, die in zahlreichen Bastelstunden angefertigt worden waren. Neben dem großen Kirchweihstrauß wurden zwei weitere kleinere Sträuße angefertigt, die an den Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg sowie den Landrat des Landkreises Mühldorf überreicht werden sollten.
Geplant war, die schönen Trachten in einem Festzug durch die Stadt zu präsentieren. Leider machte das Wetter nicht mit und es musste improvisiert werden. Die Trachtenpaare aus Waldkraiburg sowie die Trachtengruppen aus Augsburg, Nürnberg und Würzburg trafen sich um 14 Uhr im Waldkraiburger Rathaus im Foyer, wo sie vom Bürgermeister der Stadt Robert Pötzsch und einigen Stadträten empfangen wurden. Die Blaskapelle der Banater Schwaben Waldkraiburg, spielte auf und man ließ sich die Stimmung vom schlechten Wetter nicht verderben.
Der Vorsitzende des Kreisverbandes Georg Ledig eröffnete das Fest und begrüßte alle Trachtenpaare, besonders die Trachtengruppen, die extra zu unserem Fest angereist waren, sowie alle Ehrengäste, die unserer Einladung gefolgt sind. Als ersten begrüßte er unseren Bürgermeister Robert Pötzsch, der auch die Schirmherrschaft für unser Fest übernommen hatte und bedankte sich im Namen aller Teilnehmenden, dass er uns ermöglicht hatte, wetterbedingt im Rathaus und anschließend im Haus der Kultur unser Fest feiern zu können. Als besonderen Ehrengast begrüßte er Stephan Mayer, Bundestagsabgeordneter und Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen, Richard Fischer, stellvertretender Landrat und Stadtrat, den Alt-Landrat Georg Huber sowie Bernhard Krastl, den Ehrenvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, der aus dem Saarland zu uns angereist war. Diese bedankten sich ebenfalls für die Einladung und richteten ihre Grußworte an alle Anwesenden und die Organisatoren, die keine Mühe gescheut haben, zum 50. Jubiläum des Kreisverbandes ein unvergessliches Fest auf die Beine zu stellen. Die Feier hatte schon mit dem Festatakt am 1. Juni dieses Jahres begonnen und sollte nun mit dem Kirchweifest und gebührend abgeschlossen werden.
Nach ein paar Tänzen für die Trachtenpaare und Ehrengäste machte sich der stattliche Kirchweihzug aus 47 Trachtenpaaren, darunter acht Kinderpaare, auf den Weg zur Pfarrkirche Christkönig, um den gemeinsamen Gottesdienst zu feiern. Angeführt wurde der Trachtenzug, von den Ersten und Zweiten Rechnungsführern Helmut und Sibille Streckfusz sowie Manuel Gildi mit Stephanie Pollmann.
In der Kirche wurden die Kirchweihpaare von unserem Banater Pfarrer, Markus Krastl empfangen, der den festlichen Kirchweihgottesdienst zelebrierte. Die Lesung übernahm Renate Spielbauer, die Fürbitten wurden vorgelesen von Raphaela Kovacs, Lena Koch, Philipp Dungel, Bettina Behringer, Sibille Streckfusz, Manuel Gildi und Doris Dungel. Nach der Segnung der drei Kirchweihsträuße bedankte sich Georg Ledig bei Pfarrer Krastl, der für diesen Kirchweihgottesdienst aus dem Saarland angereist war.
Nach dem Gottesdienst ließ der Regen nach und so konnte der Kirchweihfestzug von der Kirche zum Haus der Kultur unter den Klängen der Blaskapelle der Banater Schwaben Waldkraiburg doch noch stattfinden.
Dort angekommen, überreichte der Kreisvorsitzende dem Bürgermeister einen der beiden Sträuße, als Dank und Erinnerung an die Kirchweihfeiern der Banater Schwaben, die immer auch ein Highlight im kulturellen Leben der Stadt Waldkraiburg sind. Der zweite Strauß wurde dem stellvertretenden Landrat Richard Fischer überreicht, da der Landrat icht selbst an unserer Feier teilnehmen konnte. Drei Tage später übergab der Kreisvorsitzende Georg Ledig den Strauß dann zusammen mit dem stellvertretenden Landrat an Landrat Max Heimerlin seinem Büro. Der bedankte sich und ermutigte die Banater Schwaben, ihre Traditionen und auch das Kirchweihfest weiter zu pflegen.
Im Haus der Kultur wurde das Fest mit dem Kirchweihspruch der beiden Rechnungsführer und der traditionellen Versteigerung des Kirchweihstraußes fortgesetzt. Dazwischen spielte die Blaskapelle immer wieder die „Kerweihstickl“, auf die die Trachtenpaare im Kreis tanzten. Das traditionelle „Buwe was hammer heit?“, gefolgt von der Antwort der Männer: “Kerweih!!!“ durfte nicht fehlen. Alle boten bei der Versteigerung kräftig mit. Letztendlich ersteigerte der Vorsitzende Georg Ledig selbst den schönen Strauß und schenkte ihn seiner Frau. Beide wurden mit einem Ehrentanz bedacht. Danach folgte der Auftritt der gemischten Trachtengruppe „MAI“ mit einem Walzer. Dem Banater Kirchweihbrauch folgend, waren im Vorfeld Lose an die Zuschauer und Trachtenpaare verkauft worden, so dass die Verlosung von Hut, Kopftuch, einem großen Holzkochlöffel und einer Flasche Kerweihwein beginnen konnte. Den Hut gewann Hans Lederer, das Tuch ging an Nicky Hein, der Kochlöffel an Richard Katzenmayer und der Wein an Gertrude Ledig.
Nach einer kurzen Pause zum Umziehen und Frischmachen ging es im großen Saal im Haus der Kultur mit dem Kirchweihball weiter. Zu den Klängen der Band „Schlager-Bengel“ wurde fleißig getanzt und zünftig gefeiert.
Georg Ledig bedankte sich nochmals bei den Organisatoren, den teilnehmenden Trachtenpaaren und Trachtengruppen und bei allen, die mitgeholfen und dazu beigetragen haben, dass diese schöne Jubiläumskirchweih des Kreisverbandes stattfinden konnte. Mit diesem Fest ist es uns hoffentlich gelungen, unser Brauchtum in der Öffentlichkeit zu präsentieren, unsere Herkunft und Kultur zur Schau zu stellen und unsere Tradition am Leben zu erhalten.