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Vertreter der rumänischen Rentenbehörde in Ingolstad: Einblicke in die Arbeit des Kreisverbandes

Die stellvertrende Heimleiterin Silke Weisenburger und der KV-Vorsitzende Johann Metzger mit den Gästen aus Rumänien und aus Deutschland beim Denkmal für die Opfer von Krieg und Deportation im Innenhof des Banater Seniorenzentrums in Ingolstadt Foto: Siegrun Jäger

Nach Unterzeichnung der Vereinbarung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und der Landsmannschaft der Banater Schwaben mit der nationalen rumänischen Rentenbehörde in der Geschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in München besuchten die Vertreter der rumänischen Rentenbehörde, Präsident der Daniel Baciu und die Direktorin für Internationale Beziehungen der Rentenbehörde Maria Luiza Socol Florescu zusammen mit der rumänischen Generalkonsulin in München Miheia-Mălina Diculescu-Blebea, dem BdV-Präsidenten Dr. Bernd Fabritius, dem Bundesvorsitzenden des BdV der Siebenbürger Sachsen Rainer Lehni und dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der LM der Banater Schwaben Georg Ledig den Kreisverband Ingolstadt unserer Landsmannschaft und das Nischbach-Seniorenzentrum. Dort wurden sie vom Kreisvorsitzenden Johann Metzger und der stellvertretenden Heimleitung Silke Weisenburger empfangen. Die Gäste waren zu einem Mittagessen eingeladen, das Ewald Buschinger vorzüglich zubereitet hatte.
Diese Runde wurde zu Gesprächen genutzt, um die Organisation und die Rolle der Kreisverbände vorzustellen. Der KV-Vorsitzende Johann Metzger stellte den Kreisverband Ingolstadt vor und berichtete über die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden. In Ingolstadt gebe es seit 2017 einen „Banater Weg“, der in den „Siebenbürger Platz“ einmünde.
Der Präsident der rumänischen Rentenbehörde interessierte sich besonders für das Ehrenamt. Hier konnte er sich anhand des Seniorenzentrums überzeugen, wie wichtig der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern für die Gemeinschaft ist, und dass diese keinesfalls in Konkurrenz zu den staatlichen Einrichtungen und Organisationen stehen, sondern eine sinnvolle und notwendige Ergänzung sind.
Johann Metzger berichtete von der Entstehungsgeschichte des Hauses. Es wurde aufgrund einer privaten Initiative des im Rahmen der Landsmannschaft gegründeten Hilfsvereins gebaut und ergänzte, dass dieser Verein auch Altenheime in Rumänien gegründet hat und unterstützt. Besonders beeindruckt war der Präsident von der Tatsache, dass die Errichtung des Heims sowie dessen Finanzierung größtenteils auf private Spenden basiert. Erst nachdem es sich als Erfolgsmodell für Ingolstadt und den Freistaat Bayern erwiesen hatte, ergänzte Johann Metzger, wurde ein Zuschuss zur Errichtung gewährt. Dies sei auch ein Beweis der Anerkennung für die gute Integration der Deutschen aus Rumänien.
Zur Sprache kam auch, wie traumatisierend die Deportationen in die Sowjetunion und den Băragan sowohl für die Betroffenen als auch für deren Kinder waren und noch immer sind. Deshalb ist für die Betroffenen die Entschädigungszahlung ein Zeichen der Anerkennung dieser Leiden durch den rumänischen Staat. Im Hof des Seniorenzentrums befindet sich ein Mahnmal der Opfer von Krieg und Deportation, an dem die Gäste kurz innehielten.
Die stellvertretende Heimleitung und der KV-Vorsitzende führten durch das Heim. Dabei wurde das Konzept des betreuten Wohnens erläutert und die Pflegeabteilung besichtigt. Den Besuchern wurde erklärt, wie wichtig für das gute Funktionieren des Heimes die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband ist. Mitglieder des Kreisverbandes aus Ingolstadt und der Umgebung sich ehrenamtlich im Heim engagieren und dass hier auch zahlreiche Veranstaltungen des Kreisverbandes stattfinden.
Im Hildegardis-Saal wurde das Schutzmantel-Fresko erklärt und darauf hingewiesen, dass das Schicksal von Prälat Nischbach, Schwester Hildegardis und Bischof Pacha, die Verfolgung und Inhaftierung von Geistlichen, auch Teil der gesamten rumänischen Geschichte ist.
Nach Kaffee und Kuchen verabschiedeten sich die Gäste und bedankten sich für die Einblicke in die Arbeit der Landsmannschaft.
Dass die Landsmannschaft nun die Lebensbescheinigung bestätigen darf, ist eine große Erleichterung für die Bewohner des Hauses, die Leistungen aus Rumänien beziehen, da dadurch das aufwendige Prozedere entfällt, dafür Termine zu vereinbaren und zu den Ämtern begleitet zu werden, bestätigte eine Bewohnerin des Hauses.