Der Kreisverband Waldkraiburg wurde 50 Jahre alt! Ein wunderbarer Anlass für unsere Mitglieder und den Vorstand, dies gebührend zu feiern.
Trotz strömenden Regens haben es sich viele Landsleute nicht nehmen lassen, an der Festversammlung am 1. Juni im Haus der Kultur teilzunehmen. Wir freuen uns auch sehr, dass viele Ehrengäste unserer Einladung gefolgt sind. Allen voran der Erste Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg Robert Pötsch, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Gekommen waren auch der Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer, Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen, der Landtagsabgeordnete Sascha Schnürer, Landrat Max Heimerl, der Vorsitzende unsres Patenvereins Egerländer Gmoi Karl-Heinz Spiegel und natürlich der Bundesvorsitzende unserer Landsmannschaft Peter-Dietmar Leber. Ferner erwiesen uns Alt-Bürgermeister Siegfried Klika, Alt-Landrat Georg Huber sowie viele Stadträte und Vorsitzende der anderen Landsmannschaften und Heimatgruppen die Ehre ihres Besuchs. Der Vorsitzende des Kreisverbandes Georg Ledig begrüßte alle herzlich und bedankte sich für ihr Kommen, danach führte er durch das umfangreiche Festprogramm. Für die festliche Stimmung sorgten unsere eigene Blaskapelle der Banater Schwaben aus Waldkraiburg sowie die extra angereiste Tanzgruppe „MAI“, bestehend aus Tanzpaaren aus München, Augsburg und Ingolstadt. Dabei waren auch die Fahnenabordnungen von Waldkraiburg, München und anderer befreundeter Landsmannschaften und Heimatgruppen.
Einen besinnlich- humorvollen Einstieg bot Pater Siegmund, als er das neue Fahnenband weihte, begleitet von Gebeten und einem besonderen Gruß mit seiner Mundharmonika.
Der Festakt diente auch dem Rückblick auf 50 Jahre Kreisverband Waldkraiburg. Von Anfang an pflegten die Banater Schwaben in Waldkraiburg die Gemeinschaft und Tradition. Im Beisein des damaligen Bundesgeschäftsführers Hans Huniar riefen im Mai 1974 ein paar beherzte Frauen und Männer unter der Leitung des aus Tschakowa stammenden Dr. Franz Gruber die ,,Ortsgruppe Waldkraiburg der Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Rumänien e.V.“ ins Leben. Die Gründer des Vereins waren: Adam Barth, Dr. Franz Gruber, Peter Klein, Margarethe Müller, Johann Pfaff, Karl Rollinger, Ferdinand Schneider, Julius Straub und Johann Wetzel. Die Patenschaft übernahm die ,,Egerländer Gmoi Waldkraiburg“ mit ihrem Vorsitzenden Walter Spiegl. Seit der Gründung des Vereins konnten die Banater in ihrer nun neuen Heimat viele ihrer Sitten und Bräuche weiterleben und ihre schönen Banater Trachten bei kulturellen Veranstaltungen der Stadt präsentieren. Es wurde zunächst eine Banater Trachtengruppe, danach eine Tanz- und eine Singgruppe für Kinder gegründet, später ein Chor, eine Tanzgruppe und eine eigene Blaskapelle, die bis heute bei vielen Veranstaltungen des Vereins auftritt.
Im September 1995 wurde ein unvergessliches Kirchweihfest mit 48 Trachtenpaaren organisiert, das auch in den nächsten Jahren immer wieder stattfand. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, anlässlich der Jubiläumsfeier auch dieses Jahr wieder eine Kirchweih zu veranstalten. Diese wird am 14. September in festlichem Rahmen stattfinden. All diese Veranstaltungen und die wichtige Arbeit, die der Verein in seinen 50 Jahren geleistet hat, wurden von den Festrednern hervorgehoben und gewürdigt.
Schirmherr Bürgermeister Robert Pötzsch sagte in seiner Begrüßungsrede: „Seit einem halben Jahrhundert gehört die Landsmannschaft der Banater Schwaben zu einem festen und bedeutenden Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in unserer Stadt...Sie haben es verstanden, die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der Banater Schwaben zu bewahren, und gleichzeitig ihre Identität in die Zukunft zu tragen.“
Stephanie Pollmann las ein Grußwort von Landtagspräsidentin Ilse Aigner vor, in dem es heißt: „Die Banater Schwaben haben nach ihrer Ankunft in Bayern nicht nur ihre Traditionen und Bräuche bewahrt, sondern diese mit der bayrischen Kultur verwoben. Sie haben gezeigt, wie Integration und der Erhalt kultureller Identität Hand in Hand gehen können.“
Auch unser Bundestagsabgeordneter Stefan Mayer äußerte in seiner Ansprache Anerkennung und große Wertschätzung für die Leistungen der Banater Schwaben in unserem Kreisverband: „Dass es Waldkraiburg in seiner Blüte heute so geben kann, ist insbesondere auch den Banater Schwaben, zu verdanken.“ Anschließend würdigte er unseren Vorsitzenden Georg Ledig, der bereits die Hälfte der Zeit seit Bestehen des Kreisverbandes dessen Vorsitzender ist. Ihm gebühre neben den Gründervätern der größte und herzlichste Dank für sein großartiges Engagement und das Verdienst, den Kreisverband erhalten zu haben. Für sein ehrenvolles Wirken über 25 Jahre als Vorsitzender des Kreisverbandes überreichte ihm Stefan Mayer in seiner Eigenschaft als Vizepräsident die silberne Ehrennadel des BdV, verbunden mit den Grüßen von dessen Vorsitzendem Dr. Bernd Fabritius. Georg Ledig räumte ein, dass ein solches Amt nicht immer leicht ist und die ehrenamtliche Tätigkeit viel Zeit und persönlichen Einsatz erfordert. Er halte es jedoch für „unsere moralische Pflicht, die Tradition und das kulturelle Erbe unserer Väter zu erhalten und an die jüngeren Generationen weiterzugeben.“ Als Vorsitzender sei er jedoch auf die Hilfe und Unterstützung des Vorstands und der Mitglieder des Kreisverbands angewiesen, auf die als freiwillige Helfer bei den Veranstaltungen stets Verlass sei. Als Dank für ihre unermüdliche Arbeit im Vereinsleben hat der Vorsitzende deshalb für seine Vorstandsmitglieder die Verdienstmedaillen in Silber beim Bundesvorstand der Landsmannschaft der Banater Schwaben beantragt, welche dann vom Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber vor Ort überreicht wurden. Dem Vorsitzenden Georg Ledig überreichte er den Ehrenbrief der Banater Schwaben. Für die Redner und Ehrengäste, aber auch für alle noch lebenden Vorstandsmitglieder seit der Gründung des Vereins gab es zur Erinnerung einen Festkrug mit dem Vereinswappen und eine Festschrift. Danach wurde mit einer Gedenkminute unserer Toten gedacht.
Zwischen den Programmpunkten spielte die Blaskapelle Banater Melodien und die „MAI“-Tanzgruppe erfreute uns mit einigen Tänzen. Helga Laczo trug ein Gedicht in schwäbischer Mundart vor und Kurt Lohmüller erzählte ein paar kurze und lustige Geschichten zur „schwowischen Weltsprache“. Mit dem Gedicht „Ferne alte Heimat“ leitete Hilde Kodrotz zur Chronik des Vereins über, die sie in Kurzfassung vortrug.
Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt – mit vielen leckeren Banater Kuchen, gebacken von den Frauen aus dem Vorstand und weiteren freiwilligen Helfern aus dem Verein. Zum feierlichen Ende des Programms wurden gemeinsam die Hymnen gesungen.
Wir danken allen für ihren Beitrag zu dieser bewegenden und würdigen Feier und allen Mitgliedern, für ihre Treue! So können wir hoffen, dass unser Verein noch viele weitere Jahre bestehen bleibt.