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Deutsche Minderheit bleibt geschätzter Partner

An der Sitzung der deutsch-rumänischen Regierungskommission in Hermannstadt nahm auch Peter-Dietmar Leber teil, der Bundesvorsitzende unserer Landsmannschaft. Foto: DFDR

Am 4. März fand in Hermannstadt die 16. Sitzung der deutsch-rumänischen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien statt. Die Sitzung wurde geleitet vom rumänischen Co-Vorsitzenden George Ciamba (Staatssekretär im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten Rumäniens) und dem deutschen Co-Vorsitzenden Dr. Christoph Bergner MdB Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und Parlamentarischer Staatsekretär im Bundesministerium des Innern). Aus Deutschland nahmen hohe Beamte des Innenministeriums, des Bundesverwaltungsamtes, Vertreter der Deutschen Botschaft Bukarest und des Deutschen Generalkonsulats Hermannstadt teil. Die rumänische Seite war durch den Abgeordneten des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Ovidiu Gant, Unterstaatssekretärin Christine Cosmatu, Vertreter des Bildungs-, Außen- und Sozialministeriums sowie durch die Präfekten der Kreise Temesch, Sathmar, Hermannstadt, Kronstadt und Suceava vertreten. Der Landesvorsitzende des Forums, Bürgermeister Klaus Johannis, konnte bei der Sitzung Vertreter des Demokratischen Forums der Deutschen aus sämtlichen Regionen des Landes begrüßen, darunter eine umfangreiche Delegation des Banater Forums unter der Leitung von Dr. Karl Singer, sowie Vertreter der Wirtschaftsstiftungen der deutschen Minderheit.

Auf der Grundlage des Vertrags zwischen  Deutschland und Rumänien über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa finden diese Gespräche unter Beteiligung der deutschen Minderheit und seit 2008 auch unter Beteiligung der in Deutschland organisierten rumäniendeutschen Landsmannschaften statt, deren Bundesvorsitzenden ebenfalls in Hermannstadt waren. Beide Delegationen zogen eine positive Bilanz der Gespräche, die in einer offenen und lösungsorientierten Atmosphäre stattfanden. Dr. Christoph Bergner erklärte hierzu: „Sowohl die deutsche als auch die rumänische Seite erkennen, dass es im gesamteuropäischen Interesse außerordentlich wichtig ist, die deutsche Minderheit zu unterstützen und in ihrer Identität und Lebensfähigkeit zu stärken. Beide Seiten bekräftigen deshalb erneut ihre Entschlossenheit, die erfolgreiche Zusammenarbeit fortzusetzen und die Minderheit weiter durch Fördermaßnahmen zu unterstützen. Nur eine lebendige Minderheit, die sich ihrer Identität und Kultur bewusst ist, ist in der Lage, länderübergreifende Brücken zu bauen und ein auf Verständigung gerichtetes Zusammenleben zu fördern.“

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber wies in seinem Gruß-wort seitens der Landsmannschaft der Banater Schwaben auf den substantiellen Beitrag vieler Heimatortsgemeinschaften seit der politischen Wende in Rumänien zur Pflege der Kirchen und Friedhöfe im Banat sowie auf einen gut funktionierenden Austausch im kulturellen Bereich als auch in der Jugendarbeit hin. „Wir sind zwar weniger geworden, aber nicht weniger effektiv und interessiert“, sagte der Bundesvorsitzende. Mit dem Präfekten des Kreises Temesch, Eugen Dogariu, besprach Leber Projekte, welche die Landsmannschaft gerne im Banat verwirklichen würde.

Zur Förderung der deutschen Minderheit unterstützt das Bundesministerium des Inneren sozialhumanitäre und gemeinschaftsfördernde Maßnahmen. Auch werden kleine und mittelständische Unternehmen in Form von rückzahlbaren Kleinkrediten finanziell unterstützt; im Jahr 2013 werden 1,716 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Kulturelle und bildungspolitische Projekte der deutschen Minderheit in Rumänien werden vom Auswärtigen Amt mit 441 600 Euro gefördert. Die rumänische Regierung beabsichtigt, im Jahr 2013 Mittel von 1,45 Millionen Euro bereitzustellen. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um eine Steigerung von fünf Prozent.

Die nächste Sitzung der deutsch-rumänischen Regierungskommission wird voraussichtlich
im Frühjahr 2014 in Deutschland stattfinden.