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Starkes Bekenntnis zur Gemeinschaft

Der feierliche Pfingstgottesdienst mit Fahnenabordnungen und musikalischer Begleitung lockte schon zu früher Stunde viele Gäste des Heimattags in die Donauhalle. Foto: Nikolaus Dornstauder

Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm, bei der Festansprache Foto: Nikolaus Dornstauder

Die Menschenströme waren von weither zu erkennen, die am Pfingstsonntag in die Richtung der Ulmer Messehalle zogen. Nach so langer Pause waren kaum Prognosen möglich, wie viele es nun tatsächlich sein würden. Schon kurz nach 8 Uhr erklangen weithin hörbar die vertrauten Klänge der Original Donauschwäbischen Blaskapelle Reutlingen unter der Leitung von Johann Frühwald. Im Foyer wurden die Besucher links und rechts des Eingangs von zwei Ausstellungen empfangen: Eine von Walter Andreas Kirchner, der die Lithographien zu den Banater Sprüchen und Redensarten, aber auch Märchen und Sagen, aus dem gemeinsam mit Walther Konschitzky herausgegebenen Buch „Ich sin e kleener Keenich“ in Originalgröße präsentierte. Auf der anderen Seite eine Gemeinschaftsausstellung mehrerer Banater Künstler, die sich hier einem interessierten Publikum vorstellen konnten. Beide Ausstellungen wurden feierlich im Beisein des Bundesvorsitzenden und des Ulmer Oberbürgermeisters eröffnet. (Siehe eigenen Bericht)

Mehrere Stände im Foyer hatten Interessantes zu bieten: Emil Banciu bot Einblick in seine virtuellen Ausstellungen, die unter banat-media.eu zu finden sind. Die Geschäftsstelle der Landsmannschaft war mit Infobroschüren, aber vor allem mit einem viel besuchten Bücherstand vertreten. In der Nachbarschaft andere Bücherstände, zum Beispiel des Farca-Verlags, der mit Jubiläums-Angeboten lockte. Noch verlockender der Bücherflohmarkt des Kultur- und Dokumentationszentrums der Landsmannschaft. Oder die Publikationen der Familienforscher, die auch im Foyer vertreten waren. Auch die DBJT informierte an einem Stand über ihre Aktivitäten.

Doch zunächst war der Pfingstgottesdienst in der Donauhalle angesagt. Fahnenabordnungen und Trachtenpaare zogen ein, gemeinsam mit den Zelebranten und den Ministranten. Zuvor ergriff noch der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher das Wort, der die Verbundenheit der Banater Schwaben zu Ulm würdigte und ihre Geschichte als Teil der europäischen Identität sah. (Ansprache eigens abgedruckt)

Die meisten Besucher wohnten nun dem feierlichen Pfingstgottesdienst bei, der von gleich drei Heimatpfarrern zelebriert wurde. In der Donauhalle wurden Kinder bespaßt, die Hüpfburg war gut besucht. Im Innenhof wurden derweil Langosch sowie Mici oder Banater Bratwurst in der Semmel hergerichtet. Lange Schlangen zeugten vom großen Interesse der Heimatfestbesucher an den vertrauten Speisen. Im Saal, wo die Tische für die Heimatortsgemeinschaften beschildert waren, konnte nach dem Gottesdienst das Mittagessen eingenommen werden. Danach boten die Jugendgruppen der DBJT ihr traditionelles Kulturprogramm auf der Bühne dar, Banater Bräuche im Jahreslauf. Helga Ritter hat die Beiträge des Kulturprogramms für ihr Mitmachbuch genau dokumentiert und sie können auf den Seiten 16-17 nachgelesen werden.

Größere Aufmerksamkeit fanden später die Tanzauftritte der Gruppen mit Gemeinschafts-, aber auch individuellen Tänzen. Parallel dazu konnte man in den Konferenzräumen der Buchpräsentation des druckfrischen Bandes über die Fluchterlebnisse von Banater Schwaben im Jahr 1945 folgen oder sich bei Dr. Hertha Schwarz über Aspekte der Familienforschung informieren. Wie es die Tradition will, hatte auch diesmal wieder Katharina Kilzer drei Autoren zu Literatur „auf dem Grünen Sofa“ eingeladen, als Zugabe gab es einige schöne Bilder von der Kulturhauptstadt Temeswar 2023.

Wie gewohnt erfolgte gegen Abend der Wechsel von der Blasmusik zur Party-Musik der „Schlagerbengel“, die den Saal bis weit nach Mitternacht in Feierstimmung versetzten. Mit „Wahre Freundschaft“ wurde das Bekenntnis zur Gemeinschaft schließlich besiegelt. Auf ein Neues, in zwei Jahren!