Blättert man im „Katholischen Gesangbuch der Donauschwaben“, das Dr. Franz Metz herausgegeben hat, so stellt man fest, dass die Marienlieder dort einen beachtlichen Teil einnehmen. So manches davon hatten wir auch als Kind in unsere handgeschriebenen Heftchen eingetragen, die im Schrank „auf dem Chor“ aufbewahrt wurden und aus denen wir nicht nur zur Maiandacht gesungen haben. Längst kannten wir die Texte auswendig und so manche Melodie wurde auch nur bei uns so gesungen.
„Maria Maienkönigin“ hieß es auch am ersten Sonntag im Mai in der Heilig-Geist-Kirche in Reutlingen. Die Heimatortsgemeinschaft Sackelhausen und Pfarrer Matthias Dangel hatten alle Marienverehrer zur Maiandacht eingeladen. Viele waren an diesem sonnigen Sonntagabend gekommen. Zu Recht stellte Pfarrer Dangel fest: „Der Glaube bringt uns der Heimat näher.“
Die Gebete, Bitten und Lieder wurden in feierlichem Rahmen, verstärkt durch den Sängerchor und die Bläser der Donauschwäbischen Blaskapelle Reutlingen unter der Leitung von Johann Frühwald, der Gottesmutter Maria dargebracht. Lilien, Calla und Maiglöckchen zierten die Marienstatue.
„Ein Kind Mariens“ und „Mit frohem Herzen“ durften in der Andacht nicht fehlen. „Ja, du wirst sorgen, Gute, Treue.“ Die unruhige Zeit, von traurigen Nachrichten und so manchen Sorgen und Nöten getrübt, soll uns nicht davon abhalten, bei Maria Trost zu suchen. „Segne du, Maria“ erklang gegen Ende der Andacht. Der Chor, die Bläser und alle Anwesenden waren ein Klangkörper, feierlich, vertrauensvoll und zuversichtlich.
Leise sank der Abend nieder. Vor dem Auseinandergehen bedankte sich Hans Pless, der Vorsitzende der HOG Sackelhausen, bei Pfarrer Dangel, der wieder dafür gesorgt hatte, dass diese Maiandacht noch lange in Erinnerung bleibt. Er bedankte sich auch bei den Ministranten, dem Chor und den Bläsern, die zur feierlichen Gestaltung beigetragen haben, und bei allen, die zum guten Gelingen, für den Blumenschmuck und die Gestaltung des Faltblattes ihren Beitrag geleistet haben. Besonderen Dank sagte er allen, die, teils von weit angereist, bei der Maiandacht dabei waren.
Der Glaube bringt uns der Heimat näher. Die Gespräche vor der Kirchentür wollten nicht enden. Es gab so viel zu erzählen, zu erinnern oder einfach die Freude mitzuteilen, dass man sich wieder trifft. Die goldene Abendsonne meinte es gut. Die maigrünen Bäume ringsum blühten in üppiger Pracht.
Wir waren in der Maiandacht und bald, so hoffen wir, wird man sich wieder treffen. Die Vorbereitungen zur Wallfahrt nach Ave Maria in Deggingen sind schon lange angelaufen. Auch dafür ein herzliches Dankeschön an Familie Pless