Fahnen und Banner erfüllten ursprünglich militärische Zwecke. Sie waren Orientierungspunkte und Ausdruck von Zugehörigkeit. Man scharte sich um die Fahne und eine „Fahnenflucht“ war ein schweres Vergehen.
Auch Vereinsfahnen drücken die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, einer Gemeinschaft, aus. Sie werden zu feierlichen Anlässen in der Öffentlichkeit gezeigt. Und um die Fahne mit ihren Fahnenbändern, Fahnenträgern, ihrer Fahnenmutter, ihren Paten und was sonst dazu gehört, gibt es eine ganze Reihe von Ritualen, die oft nur denen bekannt sind, die sich in den einzelnen Vereinen um diesen Bereich kümmern.
Das gilt auch für unsere Landsmannschaft. Die meisten Fahnen der landsmannschaftlichen Gliederungen und Vereine sind in den 1980/1990er Jahren entstanden, vornehmlich in Bayern. Es gibt in unserer Landsmannschaft einige Heimatortsgemeinschaften, die für sich eigene Fahnen gestiftet haben und es gibt welche, die noch alte Kirchenfahnen aus der Heimat haben. Manche Fahnen wurden schon abgegeben, z.B. ins Kultur- und Dokumentationszentrum unserer Landsmannschaft in Ulm, weil der Zweck verloren gegangen ist. Andere Gemeinschaften wiederum haben erst kürzlich eine Vereinsfahne gestiftet. Erinnert sei daran, dass um Fahnen, ihre rechtmäßigen Besitzer und ihren Verbleib auch schon mal heftig gestritten werden konnte. Letztlich gehören sie der Allgemeinheit. Beim Heimattag in Ulm werden zur Heiligen Messe in der Donauhalle wieder die Fahnenabordnungen einziehen. Die Glocken von Maria Radna werden läuten, ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Gemeinschaft wird sich einstellen, und allen sei auch ein Blick auf die Fahnen mit ihren gestickten Botschaften und auf deren Träger empfohlen: Wo kommen sie her, wer sind sie, was drücken sie aus. Heimat eben, denn es ist Heimattag.