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Viel politische Prominenz beim Jahresempfang des BdV

Beim Jahresempfang des BdV im Kronprinzenpalais (Quelle: http://www.omv.cdu.de)

Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Aufeinander zugehen, aber die Dinge beim Namen nennen“. Beim Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Kulturarbeit der Vertriebenen und Aussiedler gewürdigt. Bund und Länder würden diese auch in Zukunft fördern. Als Beispiel führte die Kanzlerin die Errichtung des Sudetendeutschen Museums in München und die Arbeit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin an. Deren Mittel aus dem Bundeshaushalt wurden für das laufende Jahr „um 50 Prozent auf nunmehr 3,75 Millionen Euro aufgestockt“. Merkel versicherte, dass das Schicksal der deutschen Vertriebenen in der künftigen Dauerausstellung „ein besonderer Schwerpunkt“ sein werde.

Einen Durchbruch machte die Bundeskanzlerin in den politischen Beziehungen zwischen Bayern und der Tschechischen Republik aus. Die Rede des tschechischen Ministerpräsidenten vor dem Bayerischen Landtag sei ein historisches Ereignis gewesen. „Man sieht an den lang dauernden Entwicklungen, wie gut es ist, den Weg der Versöhnung ehrlich zu gehen, aufeinander zuzugehen, aber die Dinge auch beim Namen zu nennen“, sagte Merkel.

Eindringlich warb die Kanzlerin dafür, der jungen Generation Antworten auf die Fragen von Identität und Heimat anzubieten. Diese fänden sich auch in unserer Erinnerungskultur. Es gelte, Gemeinsamkeiten zu erkennen und zu pflegen, die eine starke Klammer für ein immer enger zusammenrückendes Europa seien. Die jahrhundertelangen Traditionen Deutscher im Osten Europas seien „Teil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes“, sagte die Bundeskanzlerin. An die Adresse der in den Verbänden und Landsmannschaften organisierten Landsleute sagte Merkel: „Sie ermöglichen uns einen ganz speziellen und mit der deutschen Geschichte ganz eng verbundenen Blick auf unsere gemeinsame europäische Geschichte, in der wir die Dinge beim Namen nennen müssen und trotzdem nach vorn blicken wollen.“

Zum Auftakt des Jahresempfangs hatte BdV-Präsidentin Erika Steinbach den ehemaligen Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Prof. Dr. Horst Möller, mit der Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen geehrt. Er habe in seinem Werk und in der Öffentlichkeit zu Fragen von Flucht und Vertreibung stets klar und an den Fakten orientiert Stellung bezogen, sagte Steinbach in ihrer Laudatio. Zuvor hatte die Präsidentin dem Parlament Ungarns für die Einführung eines Nationalen Gedenktages für die Opfer der Vertreibung gedankt. Erika Steinbach nahm gemeinsam mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert und Staatssekretär Dr. Christoph Bergner an der Feierstunde im ungarischen Parlament teil. Die Entscheidung des Parlaments war ohne Gegenstimme gefallen.

Dr. Brandl MdB mit den Banatern

Zu den vielen Gästen des Jahresempfangs zählten Bundesinnenminister Peter Friedrich, Staatssekretär Dr. Christoph Bergner, mehrere Bundestagsabgeordnete und der CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Georg Schmidt. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben war durch den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber, Landesvorstandsmitglied Stefan Mlynarzek und die Berliner Vorstandsmitglieder Hans Schmidt und Richard Fasching vertreten. Sie erhielten von dem Ingolstädter CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Brandl eine Führung durch die bayerische Landesvertretung. Am Nachmittag wurden die Vertreter aus Bayern von Dr. Brandl in dessen Büro im Bundestag empfangen und bei einem Rundgang durch die diversen parlamentarischen Einrichtungen über die Arbeit im Bundestag informiert.