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Ganz im Zeichen der Tradition

Die Jugend überstrahlt alles ... ... für Nachwuchs und Weiterführung der Traditionen ist bei den Ulmbachern gesorgt. Foto: Peter Rieser

Viele Gäste tragen bei zu einem gelungenen Feste. Foto: Bernhard Behr

Vortänzerpaar mit seinen Eltern auf dem roten Teppich vor dem Rathaus. Foto: Peter Rieser

30. Kirchweihfest der Ulmbacher in Rechberghausen - Es wird behauptet, dass Erinnerung Dankbarkeit des Herzens sei. Dann sind unsere Kultur, unsere Traditionen, das Treffen mit Freunden und Verwandten auch Herzenssache. Wenn sich dazu noch die Einbindung der örtlichen Gemeinde verwirklichen lässt, dann wird der Kirchweihtag als Herzenstag in die persönliche Geschichte jedes Teilnehmers eingehen. Der Tag begann mit Blasmusik, guter Laune und langem Trachtenzug in die katholische Kirche. Während des Gottesdienstes gedachte man der Kirche in Ulmbach, ihrer weltweit verstreuten Gläubigen und stellte die Gegenwart und Zukunft dieser Gemeinschaft in den Raum. Pfarrer Schmid zelebrierte die Festmesse, und der Ulmbacher Kirchenchor gab den musikalischen Rahmen. Predigt und Lieder entfalteten eine bewegende Wirkung. Wohin der „Friedensfürst“ die Gedanken jedes Einzelnen getragen hat, kann man nur erahnen. Danach begleitete die Banater Schwabenkapelle den Trachtenzug auf den Kirchplatz. Die weißen Röcke, die blauen Tücher und die wunderschön „geputzten“ Hüte strahlten und blinkten in der Sonne. Mit Kirschenschnaps und Ulmbacher Wein wurden die Besucher des Gottesdienstes zum Fest eingeladen. Anschließend breitete die Gemeinde den roten Teppich zum Empfang auf dem Rathausplatz aus, wo die Ulmbacher einen glanzvollen Auftritt hinlegten. Egal ob aus Albershausen, aus Rechberghausen oder von woanders her, solle sich jeder Ulmbacher in Rechberghausen zuhause fühlen, sagte Bürgermeister Reiner Ruf. Welche Ehre und Herzlichkeit! Mit einem guten Württemberger wurde die Bevölkerung zum Mitfeiern eingeladen.

Dem Festzug zur Halle schlossen sich viele Besucher an. Elfriede Beck begrüßte die Gäste, lobte ihre Mannschaft, bedankte sich bei der Gemeinde und stellte fest, dass die Ulmbacher mit ihrem Kirchweihfest und all den anderen Veranstaltungen in Rechberghausen einen kulturellen Mehrwert geschaffen hätten. Die Kirchweih trage zur Identitätsfindung in der neuen Heimat bei. Und diese hätten viele Ulmbacher in Rechberghausen gefunden. Eine besondere Ehrung gab es für Marie und Sepp Weimert sowie Marianne und Peter Franz. Sie sind die Heinzelmännchen hinter den Kulissen vieler Kirchweihfeste und sonstiger Aktivitäten. Bürgermeister Ruf, der neben mehreren Gemeinderäten zu den Ehrengästen des Festes zählte, betonte in seiner Ansprache, dass das Ulmbacher Kirchweihfest zwar nach alter Sitte gefeiert werde, aber nach so vielen Jahren doch auch ein Fest nach Rechberghauser Art sei. Solche Worte geben den Ulmbachern das gute Gefühl, dass ihnen hier viel Wohlwollen entgegengebracht wird. Der Vorsitzende der HOG Ulmbach, Peter Rieser, bedankte sich bei den Organisatoren des Festes, allen voran bei Familie Beck, bei der Gemeinde Rechberghausen sowie beim TV Rechberghausen für die ersprießliche dreißigjährige Zusammenarbeit. Gleichzeitig lud er die Landsleute ein, an der Heimatreise im Oktober zahlreich teilzunehmen.

Was nun folgte, war Tradition pur: Der spezielle Kirchweihländler wurde mit Bravour von den Trachtenträgern vorgeführt. Manuela Mittler und Michael Beck waren die Vortänzer der 13 Mädchentrachtenpaare, zwölf Frauentrachtenpaare, vier Frauentrachten und zwanzig Kinderpaare. Während des Tanzes wurden Hut und Tuch „verlezetiert“: Michaela Anheuer hieß die Gewinnerin. Mit ihrem Vater Richard Anheuer legte sie einen perfekten Ehrentanz aufs Parkett. Es folgten Ehrentänze, „Aushalten“ und „Eckstückle“, Walzer und Polka. Ella Herzig, Amina und Melissa Milles sangen ihrem Opa und allen anderen Großvätern ein besonders nachdenkliches Lied: „Wenn Opa erzählt von Zuhaus“. Sie wurden mit viel Applaus belohnt und durften gleich noch einmal singen.

Als D’Ulmbacher Partymusiker zum Aufspielen an die Reihe kamen, bekamen die Gäste flotte Musikstücke zu hören. Am Abend spielte die Banater Schwabenapelle und sorgte für Stimmung in der Halle. Spät in der Nacht nahm das Fest ein Ende. Zu erwähnen bleibt noch das Kegeln, das bereits am Vormittag stattgefunden hatte. Mit 93 Holz gewann Manfred Merstorf den Geschenkkorb. Am Sonntagmorgen wurde die Halle aufgeräumt, wonach man sich zum Frühschoppen traf – eine gute Gelegenheit, den Vortag Revue passieren zu lassen und sich über die folgenden Veranstaltungen zu unterhalten.