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Bewahren, pflegen, Herausforderungen meistern

Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Bakowaer Kirchenchor und den bunten Trachten. Foto: Helmut Batzina

Der Vorstand der HOG Bakowa trägt die neu angefertigten T-Shirts. Foto: Elvine Schöffler

Das erste Treffen der HOG Bakowa seit sehr langer Zeit. Zu lange. Oder noch nicht lang genug? Viele Fragen haben uns in den vorangegangenen Wochen und Monaten begleitet. Sind unsere Landsleute schon bereit für ein Treffen? Sind noch genug bereit, den Weg nach Sinsheim anzutreten? Wer kann sich vorstellen mitzuhelfen? Wird es Trachtenträger geben?

Viele dieser Fragen sind offen geblieben bis zum 10. September 2022. Und selbst an diesem Tag riss die Spannung nicht ab. Die Anreise erfolgte für einige Bakowaer schon früher, um die umgebaute Dr.-Sieber-Halle in Augenschein zu nehmen, den Saal zu schmücken und weitere Vorbereitungen zu treffen. Aber auch die Jahreshauptversammlung, die eigentlich im Vorjahr hätte stattfinden sollen, stand schon am Vormittag an. Wer und wie viele am Nachmittag zu begrüßen sein würden, das blieb noch offen.

Diese Unsicherheiten rückten allerdings für den Moment in den Hintergrund. Die Freude, einander wiederzusehen, überwog. Außerdem musste mit der Mitgliederversammlung begonnen werden, um keine Verspätungen im Programm zu riskieren. Nach einem Rückblick auf die Vorstandsarbeit der vergangenen Jahre standen Neuwahlen an. Hierbei wurde Ernst Bayerle als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt, Harald Schlapansky und Heinrich Gion sind seine Stellvertreter. Kassenwart bleibt Anton Hotter, die Schriftführung übernimmt erneut Elisa Schöffler. Bei den Beisitzern fiel die Wahl auf Norbert Hubov, Elvine Schöffler, Robert Abendschein, Kirsten Wild und Helmut Batzina. Das neue Kassenprüfer-Duo bilden Gerhard Hellner und Josef Bambusch. 

Nach einer kurzen Diskussion über zukünftige Pläne und Vorhaben endete die Versammlung, zumal der Sektempfang anstand. Die nun eintreffenden Gäste wurden herzlich in Empfang genommen und die Trachtenträgerinnen und -träger verschwanden auch schon bald darauf in der Garderobe, um die Tracht anzulegen.

Der Gottesdienst wurde eingeleitet mit einem Aufmarsch der acht Trachtenpaare, diese setzten sich zusammen aus Jungen und Junggebliebenen, aus Bakowaern und Freunden. Die Messe selbst wurde entgegen der liebgewonnenen Gewohnheit nicht von unserem Heimatpfarrer Reinhold Lovasz geleitet, sondern von seinem Sinsheimer Vertreter Pfarrer Thomas Palakudiyll. Mit den Trachtenpaaren vor der Bühne sowie dem Bakowaer Kirchenchor unter der Leitung von Käthe Schlapansky kamen dennoch rasch Erinnerungen an frühere Gottesdienste auf – nicht zuletzt an jenen, den wir in großer Zahl im Jahr 2016 in Bakowa anlässlich unserer Kirchweih nach alter Sitte feiern konnten, und von dem ein Foto die Leinwand im Hintergrund der Bühne zierte.

Nach der Messe folgte für alle Mitwirkenden in Tracht der obligatorische Fototermin und obwohl die Trachten danach schon abgelegt werden sollten, um in Ruhe mit den übrigen Gästen den gespendeten Kuchen zu genießen, ließen es sich einige nicht nehmen, auch in Tracht noch ein paar Runden Walzer und Polka zu tanzen. Manche Gewohnheiten lassen sich eben nicht ablegen; besonders dann nicht, wenn sie mit Freude verbunden sind.

Die lange Zeit, die seit dem letzten Treffen vergangen war, machte sich nicht zuletzt dadurch bemerkbar, dass die Gespräche am Kaffeetisch umso engagierter waren und es noch mehr Neuigkeiten wie auch Erinnerungen auszutauschen gab. Während die Band im Hintergrund schon aufbaute, ergriff Ernst Bayerle das Wort und bot eine Präsentation zum Thema „Bewahren, pflegen, Herausforderungen meistern“. Es war ein Rückblick auf die vergangenen Jahre, verbunden mit einem Ausblick auf das Kirchweihfest, das im nächsten Jahr erneut in Bakowa vom 26. bis 29. Mai stattfinden soll – ein hoffentlich weiteres Highlight unserer Heimatortgemeinschaft.

Für einen nächsten Höhepunkt des Heimattreffens sorgte „Amore Blue“. Das Geschwisterduo Bianca und Patrick Schummer ist mittlerweile fester Bestandteil und gern gesehener Gast unserer Treffen. „Amore Blue“ schaffte es auch an diesem Abend, die Stimmung hochzuhalten: ob als Begleitung, während die selbstgemachten Mici verzehrt wurden, oder zu später Stunde, als die Lust zum Tanzen immer noch nicht nachließ. So war die Tanzfläche bis zum Schluss stets gefüllt mit gut gelaunten Gästen, die diesen Abend nicht enden lassen wollten.

Die meisten Sorgen, die man sich im Vorfeld macht, stellen sich im Nachhinein als unbegründet heraus. Doch zeigen diese Sorgen auch, wie viel uns diese Veranstaltungen und deren Gelingen, das von vielen helfenden Händen abhängt, wert sind. So viel, dass wir uns jetzt schon auf das nächste Mal freuen – erst kommende Pfingsten in Bakowa und dann am 31. August 2024 wieder in Sinsheim.