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Ein für beide Seiten befruchtender Austausch

Auf dem Besuchsprogramm standen ein gemeinsamer Brauchtumsabend, eine Besichtigung der Münchner Altstadt, ein Besuch im Donauschwabenhaus in Haar und zum Abschluss ein Unterhaltungsabend.

Die Gäste aus Cincinnati und Detroit führten donauschwäbische Tänze wie auch typische Tänze aus ihrer Heimat vor. Fotos: BTGM

Donauschwäbische Gastgruppe aus Cincinnati/Detroit zu Besuch bei der Banater Trachtengruppe München. Die donauschwäbischen Trachtengruppen aus Cincinnati und Detroit unternahmen in diesem Sommer eine Deutschland-Tournee, deren letzte Station München war. Gastgeber war die Banater Trachtengruppe München (BTGM). Die amerikanischen Jugendlichen und Erwachsenen mit donauschwäbischen Wurzeln trafen am Nachmittag des 21. Juli in der Freien Turnerschaft München Süd (FTM Süd) ein, wo sie von den Mitgliedern der BTGM empfangen wurden. Nach dem Kennenlernen und einer kurzen Erfrischung wurden sie auf die Gastfamilien aufgeteilt, mit denen sie den Abend verbrachten.

Am nächsten Morgen stand eine Stadtbesichtigung an. Um 10 Uhr trafen sich alle am Fischbrunnen am Marienplatz. Als Tour-Guide führte Astrid Ziegler die von Mitgliedern der BTGM begleiteten Gäste durch die Altstadt. Die Tour führte vom Marienplatz über den Odeonsplatz bis zum Münchner Rathaus. Dessen Besichtigung war der Höhepunkt der Stadtführung. Da Cincinnati Partnerstadt von München ist, öffneten sich den Besuchern viele Türen. Nach der Besichtigung mehrerer historischer Räume ging es auf den berühmten Balkon, auf dem der FC Bayern seine Titelgewinne feiert und den auf dem Marienplatz versammelten Fans die gewonnenen Pokale präsentiert. Als persönliches Geschenk der Stadt München gab es für jeden ein Käppi mit dem Rathaus-Logo.

Nach der Stadtführung ging es am späten Nachmittag in die FTM Süd, wo Gastgeber und Gäste einen gemeinsamen Abend mit Tanz und Gesang verbrachten und sich austauschten. Kulinarisch wurden die Gäste mit einer Banater Spezialität verwöhnt: Es gab „Brotworscht mit Krumbieresalat un Umorke“ – alles im Laufe des Tages von einigen BTGM-Mitgliedern frisch zubereitet. Auch die Blaskapelle Original Banater Dorfmusikanten war dabei und begleitete musikalisch durch den Abend. 

Nach dem Essen und dem Anlegen der Trachten startete das kulturelle Programm. Den Anfang machte die Kindergruppe, die das Theaterstück „Aschebredl“ aufführte und anschließend eine Tanzeinlage darbot. Daraufhin zeigten die Gäste aus den USA ihr Können: Ihre Darbietung umfasste verschiedene donauschwäbische Tänze, donauschwäbische Lieder und Gedichtvorträge in Mundart. Die zahlreichen Zuschauer aus München und Umgebung belohnten die Vorführungen mit viel Applaus. 

Nach einer kurzen Pause folgte der zweite Programmteil, bei dem die Münchner Jugend- und Erwachsenengruppe ihre Tänze mit musikalischer Begleitung durch die Original Banater Dorfmusikanten präsentierten. Zum vermeintlichen Abschluss tanzten alle, die Lust und Laune hatten, gemeinsam den „Siebenschritt“ und die „Sternpolka“. Doch dann überraschten die Gäste mit einem weiteren Programmteil. Sie hatten die Trachten gegen Disco- und Cowboyoutfits ausgetauscht und zeigten typische Tänze aus ihrer Heimat. Dafür gab es tosenden Beifall. Der Abend klang bei Blasmusik aus.

Am Samstagvormittag traf sich die Gastgruppe im Donauschwabenhaus in Haar, wo sie eine Führung durch das Haus erhielten und sich anhand zahlreicher Exponate ein Bild von der Geschichte der Donauschwaben, ihrem Leben in den Dörfern und ihrem Brauchtum machen konnten. Danach ging es weiter in den Englischen Garten, in dessen Biergarten die Gäste in den Genuss leckerer bayrischer Spezialitäten kamen. Während sich ein Teil der Gruppe aufmachte, um Dirndl und Souvenirs zu kaufen, verblieb der Rest im Biergarten und genoss bei Blasmusik die angenehme Atmosphäre.
Am späten Nachmittag war der Garten eines Bootshauses unweit der Isar Treffpunkt, wo Gäste und Gastgeber den letzten Abend gemeinsam verbrachten. Serviert wurden georgische Spezialitäten, anschließend gab es Live-Musik mit der Band „Feldmochinger KellerKinder“. Es war ein gelungener Abschlussabend, in dessen Verlauf die Münchner und ihre Gäste auch die DBJT-Gemeinschaftstänze gemeinsam tanzten. Zu später Stunde ging es zurück zu den Gastfamilien.

Am Sonntagvormittag verabschiedeten wir uns in der FTM Süd von unseren Gästen, die zum Königssee weiterreisten. 

Der kulturelle Jugendaustausch wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales über das Kulturwerk Banater Schwaben e.V. gefördert. Er war für beide Seiten befruchtend und wir hoffen, auch weiterhin den Kontakt zu den liebgewonnenen Freunden aus Amerika aufrechterhalten zu können, auch wenn wir auf unterschiedlichen Kontinenten leben.