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35 Jahre Banater Heimathaus Würzburg

Der Landesehrenvorsitzende Peter Krier erinnerte an die Anfänge des Heimathauses; rechts im Bild der Vorsitzende des Landesverbandes Harald Schlapansky und der Würzburger Kreisvorsitzende Patrick Stanek

Die Leiterin des Heimathauses Katharina Haidt (links) mit dem Bundestagsabgeordneten Paul Lehrrieder und der Vorsitzenden des BdV-Bezirks Unterfranken Albina Baumann Fotos: KV Würzburg

Acht Trachtenpaare aus Würzburg und Nürnberg bereicherten das Programm mit Tanzdarbietungen.

Blauer Himmel und Sonnenschein – die Voraussetzungen konnten kaum idealer sein für die nach langwieriger Renovierungszeit erfolgte Wiedereröffnung des Würzburger Heimathauses am 7. Mai 2022. Mit einer großen Feier und vielen Ehrengästen sollte nicht nur die Neugestaltung, sondern auch das 35-jährige Jubiläum des Hauses sowie das zehnjährige Dienstjubiläum der Leiterin des Hauses Katharina Haidt gefeiert werden. Unter Sonnenstrahlen und den ebenso wachsamen wie stolzen Augen der Veranstalter fanden sich  immer mehr Gäste aus Würzburg, Nürnberg und München ein. Insgesamt hatten sich rund 220 Personen für die Feierlichkeiten angemeldet, die diesen Anlass nutzen wollten, um einen Neuanfang nach schwierigen Jahren der Pandemie zu starten. Beweis genug dafür ist die ausgelassene Stimmung und die Freude darüber, endlich wieder gemütlich zusammenzusitzen, Freunde und Bekannte wiederzusehen und sich über alles, was man in letzter Zeit verpasst hat, austauschen zu können. Dazu gab es natürlich Kaffee und jede Menge Kuchen, der von fleißigen Bäckerinnen gespendet worden war.

Banatschwäbische Kultur – ein Teil von Würzburg

Um 13 Uhr wurden die angeregten Unterhaltungen erst einmal unterbrochen, denn nun begann der offizielle Teil der Feier mit der Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern Harald Schlapansky und den Vorsitzenden des Kreisverbandes Würzburg Patrick Stanek. Die Veranstalter freuten sich über die Teilnahme zahlreicher Ehrengäste, die herzlich willkommen geheißen wurden: der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder, der Würzburger Alt-Oberbürgermeister Hans-Jürgen Weber, der Vorsitzende des Hätzfelder Kreises Dominic Hoffmann, seitens des Bundes der Vertriebenen die Vorsitzende des Bezirks Unterfranken und Landesvorstandsmitglied Albina Baumann, Monsignore Otto Barth, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Sankt Albert und Sankt Jakobus in Würzburg, der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben Richard Jäger, der Ehrenvorsitzende des Landesverbandes Bayern Peter Krier, die Sprecherin der Heimatortsgemeinschaften im Bundesvorstand Anita Maurer, der Vorsitzende des Kulturwerks Banater Schwaben und des Kreisverbandes München Bernhard Fackelmann, der Vorsitzende des Hilfswerks der Banater Schwaben Nikolaus Rennon und sein Stellvertreter Dieter Probst, die Nürnberger Stadträtin Helmine Buchsbaum. Den Ehrengästen wurde für ihr Kommen gedankt, ebenso all jenen, die sich in der Organisation und Vorbereitung des Festes eingebracht haben.

Die Stadträtin und Vorsitzende des Bürgervereins Heuchelhof Christiane Kerner musste aus gesundheitlichen Gründen leider absagen, ließ jedoch ausrichten, wie sehr sie die Zusammenarbeit mit den Banater Schwaben in Würzburg schätze und es bedauere, nicht anwesend sein zu können. 

Die Ansprachen des Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder, des Alt-Oberbürgermeisters Hans-Jürgen Weber, der Vorsitzenden des BdV-Bezirks Unterfranken Albina Baumann sowie des Landesehrenvorsitzenden Peter Krier machten deutlich, welch großen Anteil der Banater Kreisverband und die Würzburger Tanzgruppe an der kulturellen Vielfalt in Würzburg haben. Dazu trägt seit 35 Jahren nicht nur das Heimathaus mit seinem Brauchtums- und Trachtenpuppenmuseum bei, sondern auch und vor allem die Banater Trachtengruppe, die an verschiedenen städtischen Veranstaltungen mitwirkt, zum Beispiel am Stadtteilfest am Heuchelhof oder am Kiliani-Trachtenumzug. Die Banater Trachten und Tänze lösen bei den Zuschauern jedes Jahr aufs Neue Begeisterung und Bewunderung aus.

Auftritt der Tanzgruppe begeistert das Publikum

Auch bei dieser Festveranstaltung war der Auftritt der Trachtentänzerinnen und -tänzer sicherlich ein Höhepunkt. Acht Paare aus Würzburg und Nürnberg haben gezeigt, dass sie trotz zweijähriger Zwangspause immer noch topfit sind. Die Tänzerinnen und Tänzer sorgten mit „Veilchenblaue Augen“, dem „Kathiländler“ und einem zusätzlichen Walzer dafür, dass es kaum jemanden auf seinem Platz hielt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gäste das Tanzbein schwingen würden. Glücklicherweise haben die Original Banater Dorfmusikanten aus München unter der Leitung von Walter Prinz nicht nur die eingeübten Gemeinschaftstänze begleitet, sondern bis in die Abendstunden hinein musiziert und jeden eingeladen, die Tanzfläche unsicher zu machen.

So hatten nicht nur die Tanzpaare in ihren wunderschön hergerichteten Trachten, sondern jeder die Möglichkeit, für die anstehenden Veranstaltungen nochmal ordentlich zu üben. Und diese Gelegenheit wurde durchaus genutzt. Vielleicht zu Beginn noch etwas holprig, wurde der ein oder andere Gemeinschaftstanz in großer Runde trainiert. Obwohl nicht jeder Schritt saß, hatten sowohl die Tanzenden als auch die Umstehenden jede Menge Spaß. Bis die Musiker zum letzten „Bis bald! Auf Wiedersehen“ anstimmten, wurde auf der Tanzfläche herumgewirbelt.

Genau wie die Feiernden freute sich auch Alwin Müller, Mitglied des Landesvorstandes und des Kreisverbandes Würzburg, über das gelungene Fest: „Nachdem so lange kaum etwas stattfinden konnte, war uns dieses Fest ganz besonders wichtig. Es freut mich, dass all die Vorbereitungen sich gelohnt haben und so viele Leute heute ihren Spaß haben und miteinander feiern können.“

Segnung des Heimathauses der Banater Schwaben

Die Segnung des neu eröffneten Hauses durch Monsignore Otto Barth fand in einer feierlichen Andacht statt. Passenderweise wurde die Bibelstelle verlesen: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte“ (Matthäus 18,20). Auch, wenn an diesem Tag im Mai deutlich mehr als zwei oder drei Leute versammelt waren, war der Geist Jesu Christi deutlich zu spüren.

Anschließend wurde zwar nicht das Brot geteilt, dafür gab es Banater Grillspezialitäten, denn selbstverständlich dürfen Mici bei einem solchen Anlass nicht fehlen. Wer sich also noch nicht den Bauch mit Kuchen und Torten jeder Art vollgeschlagen hatte, wurde spätestens jetzt satt.

Zwar endete irgendwann die Musik, doch das bedeutete noch lange kein Ende der Feier. Noch Stunden nach dem offiziellen Schluss standen die Leute beisammen und genossen den Abend zusammen mit alten und neuen Freunden. Alles in allem war diese Feier mehr als nur ein Jubiläum oder eine Wiedereröffnung, sie bot den perfekten Auftakt, um auch die nächsten 35 Jahre des Heimathauses und viele weitere Veranstaltungen der Banater Schwaben in Würzburg und ganz Bayern einzuleiten.