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Wenn Geschichte eine Fortsetzung findet 

Bürgermeister Dominic Fritz empfing den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber im Temeswarer Rathaus. Foto: privat

Die deutsche Konsulin in Temeswar Regina Lochner traf den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft zu einem Gespräch. Foto: privat

Der Bürgermeister der Stadt Temeswar Dominic Fritz empfing am 12. Mai den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben Peter-Dietmar Leber zu einem Gespräch im Rathaus. Dabei informierte der Bundesvorsitzende das Stadtoberhaupt über das Wirken unseres Verbandes in Deutschland und im Banat, über die Jugend- und Kulturarbeit, die Kooperationen mit Institutionen und anderen Verbänden sowie über die Patenschaften mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Ulm. 

Über die Herkunft des Bürgermeisters aus Görwihl im Schwarzwald, seine Deutsch-Lehrerin aus Sanktandres im Banat an der dortigen Schule sowie seine Rumänisch-Lehrerin aus Sanktandres in Temeswar, den Banater Schicksalsweg in Herrischried, wo sein Vater als Rektor wirkte, war sehr schnell eine Gesprächsgrundlage gefunden, da diese Geschichte ja bis in unsere Tage reicht. Leber unterstrich die Offenheit unserer Landsmannschaft für alle, die sich für unsere Geschichte, unser Brauchtum und unsere Kultur interessieren oder gar begeistern können, was sich positiv auf den Verband auswirke. „Nicht mehr die Herkunft allein, sondern zunehmend das Interesse für und an uns ist entscheiden für den Fortgang unserer Gemeinschaft“, sagte der Bundesvorsitzende. Das Kulturhauptstadtjahr solle nochmals einen Motivationsschub hinsichtlich der Beschäftigung mit unserer Herkunft und unserer Geschichte im Banat erzeugen. 

Bürgermeister Fritz zeigte sich erfreut über das Interesse der Banater Schwaben in Deutschland am Banat und an Temeswar und lud zur Mitwirkung an den verschiedenen Veranstaltungen gemeinsam mit den im Banat lebenden und im Demokratischen Forum der Deutschen organisierten Landsleuten ein. Neben einem offiziellen Veranstaltungsprogramm der Stadt Temeswar, welches streng an den Bewerbungsunterlagen für den Titel einer Kulturhauptstadt ausgerichtet ist, gebe es ein zweites umfangreiches Programm, in das sich die Zivilgesellschaft einbringe. Ausführlich berichtete der Bürgermeister über die Freuden und Nöte seines Amtes, aber auch über seine feste Entschlossenheit, den eingeschlagenen Weg der Rechtstaatlichkeit und der Transparenz in der Amtsführung fortzusetzen. Er wisse, dass dies richtig sei und die manchmal befeuerte Stimmung gegen ihn von Profiteuren eines anderen Weges in der Vergangenheit angezettelt würden. 

Für das überreichte Buchgeschenk, den Band „Städte und Dörfer“ der Buchreihe „Das Banat und die Banater Schwaben“ bedankte sich der Bürgermeister herzlich, hat er doch schon einige Gemeinden im Banat besuchen können. Auch über unsere Landsmannschaft war er sehr gut informiert, so erkundigte er sich auch nach dem Verhältnis unseres Verbandes zur Nobelpreisträgerin Herta Müller. Für ihn sei es als Schüler immer faszinierend gewesen, dass Auswanderer aus dem Schwarzwald irgendwo in Europa ihre Geschichte fortführten, sagte er zum Abschluss. Heute schreibt auch er, unter ganz anderen Vorzeichen, aber nicht minder akzentuiert, diese Geschichte fort. Auch unser Dialog soll fortgesetzt werden.     

Gespräch mit der deutschen Konsulin in Temeswar 

Die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar Regina Lochner empfing am 13. Mai den Bundesvorsitzenden unserer Landsmannschaft Peter-Dietmar Leber zu einem Gespräch in den Amtsräumen des Konsulats in Temeswar. Die Konsulin informierte sich über das Wirken der Landsmannschaft in Deutschland und im Banat, die Arbeit der Heimatortsgemeinschaften, über die Jugend- und Kulturarbeit des Verbandes und versprach ihre volle Unterstützung für unsere Aktivitäten vor Ort. 

Der Bundesvorsitzende bedankte sich für die schon bisher sehr gute Zusammenarbeit mit dem Deutschen Konsulat in Temeswar, welches sowohl für die im Banat lebenden als auch für die aus dem Banat stammenden Deutschen von Bedeutung sei. Er informierte über anstehende Jubiläen vieler Heimatorte der Banater Schwaben, über Pläne des Verbandes im Kulturhauptstadtjahr in Temeswar, aber auch über die Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit Institutionen in Deutschland und im Banat. Seitens der Patenstädte, des Patenlandes Baden-Württemberg und des Freistaates Bayern bestehe nach wie vor ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit der Region und den Menschen in der Region. Dies zeige sich durch die Förderung der Brauchtums- und Kulturarbeit in bewährter oder, wie im Falle Bayerns, in neuer Form durch das Kulturwerk Banater Schwaben. 

Leber berichtete über die Eröffnung eines gemeinsamen Büros von Landsmannschaft und Hilfswerk der Banater Schwaben im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar, welches unsere Präsenz vor Ort unterstreichen, die Zusammenarbeit mit den Behörden erleichtern und unser Wirken im Banat unterstützen wird. Die Eröffnung soll am 3. August stattfinden.