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Die Wiedersehensfreude war groß

Endlich – mit einem Jahr „Verspätung“ – war es wieder soweit: Am 21. Mai fand das 26. Orzydorfer Treffen in Schwabach bei Nürnberg statt. Um 12.30 Uhr trafen die ersten Orzydorfer im Markgrafensaal ein. Die Vorstandsmitglieder warteten schon mit Spannung und fragten sich: Wie viele Landsleute würden wohl kommen, wie würde die Stimmung sein – nach gut zwei Jahren ohne Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Erwartet wurden weniger ältere Teilnehmer als in den Vorjahren, zumal abzusehen war, dass viele Ältere, die beim Treffen 2019 die Mehrheit der Besucher ausmachten, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kommen können oder gar verstorben sind und andere Ältere sich nicht dem Risiko einer möglichen Corona-Infektion aussetzen wollen. Aber würden im Gegenzug mehr jüngere Orzydorfer kommen? Ja, sie kamen – insgesamt wurden 162 Teilnehmer gezählt.

Um 13.30 Uhr feierten wir wie gewohnt in der gegenüberliegenden Kirche St. Sebald einen Gottesdienst, der von Domkapitular i.R. Alois Ehrl zelebriert wurde. Dieser ist seit vielen Jahren den Banater Schwaben eng verbunden und hatte 1987 mit einer Gruppe aus seiner Kirchengemeinde Maria am Hauch aus Nürnberg das Banat besucht, um die vielen Banater Schwaben, die schon damals in der Nürnberger Gemeinde lebten, besser zu verstehen und das Banat kennen zu lernen. Diese Verbundenheit – auch mit uns Orzydorfern – lässt uns Domkapitular i.R. Ehrl bei jedem Treffen erfahren.

Im Laufe des Nachmittags füllte sich der Saal nach und nach. Neben den regelmäßigen Besuchern der Treffen waren einige vor vielen Jahren zum letzten Mal und einzelne sogar dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Alle freuten sich auf ein Wiedersehen mit alten Freunden, Nachbarn und Bekannten. Die Jahrgänge 1961 und 1971 hatten Klassentreffen organisiert und da war die Vorfreude und Begeisterung besonders groß, Klassenkameraden zu begegnen, die man seit 30 Jahren oder länger nicht mehr gesehen hatte. Vom 1961er-Jahrgang kamen 13 ehemalige Klassenkameraden zum Treffen. Marlene Waldner, die für die Organisation des Treffens zuständig war, hatte Bilder aus der Schulzeit mitgebracht. Unter anderem das Bild von der „Serbare“ im Kulturheim nach der 5. oder 6. Klasse, als sie als Kirweihmeedle und Kirweihbuwe einen Bändertanz vorführten, weckte schöne und teils wehmütige Erinnerungen – ebenso wie die Eugenia und Baton-Schokolade, die ein ehemaliger Klassenkollege mitgebracht hatte. Alle waren begeistert von der Idee des Klassentreffens und freuten sich, dass so viele gekommen waren. Ebenso groß war die Freude, mit Erika Ortmann eine ehemalige Lehrerin nach langen Jahren wiederzusehen.

Wir möchten andere Jahrgänge dazu ermuntern, für das kommende Treffen in zwei Jahren ebenfalls ein Klassentreffen ins Auge zu fassen und mit Klassenkameraden wieder Kontakt aufzunehmen. Auch die Telefonate im Vorfeld, bei denen Erinnerungen ausgetauscht werden, bereiten viel Freude.

Gegen 15 Uhr herrschte dann reger Andrang am Kuchenbüffet. Alle warteten schon sehnsüchtig auf die köstlichen Kuchen und Torten, die viele fleißige Bäckerinnen gespendet hatten. Ein herzliches Dankeschön dafür! Besonders die Doboschtorte war heißbegehrt – leider kam nicht jeder, der sich darauf gefreut hatte, in deren Genuss. Vielleicht entschließt sich die ein oder andere Bäckerin, beim nächsten Treffen auch eine Doboschtorte mitzubringen? Pünktlich zu Beginn der Kaffee- und Kuchenrunde begann das Duo „Amore Blue“ mit seiner Darbietung und sorgte bis Mitternacht für beste Unterhaltung. Die Tische und die Bühne waren wieder mit schönem Blumenschmuck von der Orzydorfer Floristin Simona Forga von Sunshine Floristik in Zirndorf dekoriert, was dem Treffen einen festlichen Rahmen verlieh.

Um 16 Uhr begann der offizielle Teil des Treffens mit der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Eduard Ortmann. Es folgte der Kassenbericht von Hannelore Helmer sowie die Entlastung des alten Vorstandes. Der bisherige Vorstand – bestehend aus dem Vorsitzenden Eduard Ortmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden Karl Scheible, der Kassenwartin Hannelore Helmer, der Schriftführerin Wilhelmine Fuss, den Kulturbeauftragten Karin Ortmann und Karla Rehlinger sowie den Beisitzern Stefan Istrate und Marlene Waldner – stellte sich unverändert zur Wiederwahl. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Eine sehr erfreuliche Mitteilung konnte der Vorstand bezüglich des Ortssippenbuches machen: Die gesamte Auflage des zweibändigen Werks ist ausverkauft, eine zweite Auflage wird in Druck gegeben. Wenn Sie Interesse am Ortssippenbuch haben, können Sie es zum Preis von 92 Euro zuzüglich Versandkosten unter der E-Mail-Adresse info@orzydorf.de oder bei Eduard Ortmann (Tel. 0911 / 713525) bestellen.

Zum ersten Mal besuchte der amtierende Bürgermeister der Gemeinde Orzydorf Aleodor Sobolu das Orzydorfer Treffen. Er begrüßte die Orzydorfer und freute sich, an diesem Treffen teilnehmen zu können. Er versicherte ihnen, dass er sie bei ihren Anliegen bezüglich Orzydorf unterstützen werde und erwähnte, dass die Rumänen viel von den Banater Schwaben gelernt hätten und weiter lernen würden.

Zum Schluss des offiziellen Teils wurden die ältesten Teilnehmer mit Pralinen für die Damen beziehungsweise einer Flasche Wein für die Herren geehrt. Das Duo „Amore Blue“ spielte wieder und nun konnte ausgiebig erzählt werden. Auf Stellwänden wurden Fotos der vergangenen Treffen sowie Bilder der Orzydorfer Handballmannschaften der Herren und der Damen gezeigt. Auf einer großen Leinwand lief ein Film von der 200-Jahr-Feier von Orzydorf 1985 in Nürnberg, den uns Hans Scheidt zur Verfügung gestellt hat, sowie ein Film von der Kirchweih 1976 in Orzydorf, den wir von Gertrude Adam erhielten.

Am Abend nutzten viele die Möglichkeit, im Saal Abend zu essen, bevor zu der schwungvollen Musik von „Amore Blue“ bei guter Stimmung getanzt und weiterhin viel erzählt wurde.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Landsleute, die mit ihrem persönlichen Einsatz zum Gelingen dieses schönen Festes beigetragen haben, insbesondere Karin und Eduard Ortmann, die das Fest – unter erschwerten Bedingungen und Unsicherheiten in Bezug auf die Coronalage – organisiert und für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. So freuen wir uns schon jetzt auf ein Wiedersehen in zwei Jahren.