zur Druckansicht

Missionsschwestern beenden Tätigkeit

Günther Friedmann (links) und Erwin Josef Ţigla dankten Sr. Gertrud Petschan und Sr. Hiltrud Frühholz für ihren aufopferungsvollen Einsatz im Banater Ort Tirol. Einsender: Günther Friedmann

Nach zwanzigjährigem Einsatz beendeten die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut aus dem Kloster Wernberg (Kärnten) ihre Tätigkeit im Dorf Tirol in Rumänien. Schon kurz nach dem Sturz des kommunistischen Regimes wurde im Land Tirol das Hilfsprojekt „Tirol für Tirol“ ins Leben gerufen. Neben der Lieferung unzähliger Hilfsgüter und der Gewährung von finanzieller Unterstützung war es vor allem wichtig, die katholische Glaubensgemeinschaft zu unterstützen und zu stärken, denn im kommunistischen Rumänien stand die römisch-katholische Kirche unter keinem guten Stern.

So reisten am 4. September 1993 drei Schwestern nach Rumänien, um im Dorf Tirol Hilfe zu leisten. Bereits am 8. September wurden die Schwestern im Rahmen des Kirchweihgottesdienstes unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerrung der Gemeinde vorgestellt. Für die Missionsschwestern begann damit eine herausfordernde Tätigkeit. Auch wenn es nicht immer leicht war, haben sie mit viel Kraft und Energie die Dorfbewohner unterstützt. Ihr Tätigkeitsfeld war breit gefächert. Dazu gehörten unter anderem die Kranken- und Altenpflege sowie die Unterstützung sozialschwacher Familien mit Kindern. Die Schwestern erteilten Religionsunterricht und riefen eine Flöten- und Gitarrengruppe ins Leben, die bei den hl. Messen und Wortgottesdiensten mitwirkte. Außerdem wurden die Kinder und Jugendlichen bei ihren sportlichen und kulturellen Aktivitäten gefördert und so entstand auch wieder eine Volkstanzgruppe. Zusätzlich veranstalteten die Schwestern Bastel- und Seniorennachmittage, Nähkurse und vieles mehr. Den Schwestern ist es zu verdanken, dass 1998 das Sankt-Anna-Bildungshaus eingeweiht und 2003 ein neuer Schultrakt errichtet werden konnte.

Mit Stolz kann Sr. Gertrud Petschan auf eine bestimmt unvergessliche Zeit im Dorf Tirol zurückblicken, wo sie zwei Jahrzehnte lang lebte und wirkte. In den letzten Jahren standen ihr Sr. Hiltrud Frühholz und Sr. Katharina Pinzhoffer zur Seite. Für ihren unermüdlichen Einsatz wurden die Schwestern am 3. Oktober 2010 vom Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen mit dem Alexander-Tietz-Preis geehrt. Ein spezielles Abschiedsfest zum Ende ihrer Missionstätigkeit in Tirol war von den bescheidenen Schwestern nicht erwünscht. Dennoch ließen es sich Erwin Josef Ţigla, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, und Günther Friedmann, Vorsitzende der Heimatsortsgemeinschaft Königsgnad/Tirol, nicht nehmen, die Schwestern gebührend zu verabschieden. So besuchten sie am 25. Juni, zwei Tage vor ihrer Heimreise, die Missionsschwestern, um ihnen Dank und Anerkennung für ihren langjährigen Einsatz auszusprechen. Günther Friedmann überreichte ihnen seitens der Landsmannschaft der Banater Schwaben und der Heimatortsgemeinschaft Königsgnad/Tirol je eine Anerkennungsurkunde mit Dankesworten für die aufopfernde Tätigkeit. Im Namen der HOG Königsgnad/Tirol und der ganzen Dorfgemeinschaft wünschen wir den Schwestern alles Gute und Gottes Segen und sagen ihnen nochmals danke.