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Ein Festival des Banater Chorgesangs

Der Chor der Banater Schwaben aus Karlsruhe – hier mit seiner Dirigentin Hannelore Slavik, den beiden Solistinnen Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel und Bruno Scarambone am Klavier – kann voller Stolz auf eine erfolgreiche dreißigjährige Tätigkeit zurückblicken. Foto: Karin Bohnenschuh

Der Banater Chor aus Traunreut – seit 1992 von Susanne Ballmann geleitet – erfreut die Zuhörer seit drei Jahrzehnten mit seinen Gesangsdarbietungen. Foto: Karin Bohnenschuh

„Musik heilt, Musik bringt Freude, Musik tröstet.“ Die Worte des bekannten Geigers und Dirigenten Yehudi Menuhin könnten als Motto über dem Bundestreffen der Banater Chöre stehen, so Henriette Mojem zu Beginn des Konzertnachmittags in der Stadthalle Gersthofen. Zum 16. Mal gaben sich am 6. Oktober Banater Chöre, Vokal- und Instrumentalsolisten sowie Musikfreunde ein Stelldichein. Die einen wie die anderen verbindet die Liebe zur Musik, die Freude am Singen und nicht zuletzt das Bekenntnis zur Herkunft, zu Tradition und Überlieferung sowie der Wunsch, das kulturelle Erbe unserer Gemeinschaft, zu dem auch Musik und Chorgesang zählen, zu pflegen und lebendig zu halten.

Kultur habe etwas mit Neugier, mit Offenheit zu tun, sie bedürfe aber auch der Wurzeln, betonte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, bei der Eröffnung des Chortreffens. Die Banater Wurzeln wiederspiegelten sich auch im Repertoire der mitwirkenden Chöre, doch neben Vertrautem werde manches Neue geboten. Darunter zähle auch der erstmalige Auftritt dreier Instrumentalsolistinnen aus den Reihen der Jugendorganisation unserer Landsmannschaft, so Leber.

Der Bundesvorsitzende hieß alle Sängerinnen und Sänger, die Chorleiter und Solisten sowie das Publikum herzlich willkommen und begrüßte seitens des Bundesvorstandes die stellvertretenden Bundesvorsitzenden Georg Ledig und Johann Metzger, den Sprecher der Heimatortsgemeinschaften Franz Schlechter sowie den Vorsitzenden der Banater Jugend- und Trachtengruppen Harald Schlapansky, den Kassenprüfer des Bundesverbandes Kurt Lohmüller, die Mitglieder der Landesvorstände Baden-Württemberg und Bayern sowie die anwesenden HOG- und Kreisvorsitzenden. Leber dankte der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm für die finanzielle Förderung der Veranstaltung, Franz Schlechter und seinem Team wie auch den Mitarbeitern der Bundesgeschäftsstelle für die Vorbereitung des Chortreffens und nicht zuletzt Henriette Mojem für die Moderation des Konzertnachmittags.

Da zwei der mitwirkenden Chöre – der Banater Chor Traunreut und der Banater Chor Karlsruhe – in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiern, wurde den beiden Chorleiterinnen  eine besondere Ehre zuteil. Bundesvorsitzender Leber überreichte unter großem Applaus Susanne Ballmann und Hannelore Slavik als Dank und Anerkennung für langjährige Verdienste um den Verband und für das Wohl unseres Banater Volksstammes die Verdienstmedaille in Silber der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Eine dreißigjährige Chortätigkeit ist umso beachtenswerter, als die meisten Banater Singgemeinschaften mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten konfrontiert sind (Fluktuation der Mitglieder, Überalterung, fehlende Männerstimmen, Nachwuchsprobleme usw.).

Einen Willkommensgruß seitens der Stadt Gersthofen und ihres Bürgermeisters überbrachte Haldis Weng. Solche Zusammenkünfte wie das traditionelle Banater Chortreffen in Gersthofen würden in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger, da sie zur Stärkung der zwischenmenschlichen Beziehungen beitragen. Sinn und Zweck derartiger Veranstaltungen sei es, miteinander zu reden, zu singen und zu feiern, Traditionen zu pflegen und die Sorgen des Alltags zu vergessen, sagte Haldis Weng.

Sechs Chöre mit rund 170 Sängerinnen und Sängern, dazu zwei Vokal- und drei Instrumentalsolistinnen, 30 präsentierte Titel, eine kenntnisreiche, mit Anekdoten aus dem Musikbereich gespickte Moderation sowie ein interessiertes und dankbares Publikum – das waren die wichtigsten Eckdaten des 16. Bundestreffens der Banater Chöre.